Samstag, 26. Dezember 2015

Klimagipfel Paris 2015

Es ist interessant wie Selbst- und Fremdwahrnehmung auseinanderklaffen können. Der Klimagipfel ist vor einigen Tagen zuende gegangen und wird doch ziemlich unterschiedlich bewertet. Während sich die Politik weitestgehend selbst feiert, kommen von der wissenschaftlich Seite doch eher gedämpfte Töne.
Wenn man sich so einige Passagen anschaut, muss man auch kein Wissenschaftler sein um, bei genauerem Hinschauen, wieder die juristischen Winkelzüge solcher Veranstaltungen zu erkennen.
So wird z.B. veruscht, den CO2 Ausstoß zu verringern. Prinzipiell ein wichtiger Schritt, aber in der festgehaltenen Vereinbarung auch wieder nur Augenwischerei. In Europa wird man versuchen das ambitionierte Ziel zu erreichen, bis 2030 auf 40% Ausstoß der Menge von 1990 zu kommen. Wenn man dann andere Länder, wie beispielsweise die BRICS Staaten anschaut, die sich dem Niveau der entwickelten Staaten angleichen dürfen, heisst das, dass sie in diesem Zeitraum ihren Ausstoß noch erhöhen dürfen... Toller Beschluss...
Ausserdem werden Waldflächen gegen die Emissionsmengen aufgerechnet, was bei Ländern wie Brasilien und Russland, natürlich bedeutet, dass sie eigentlich nichts tun brauchen, sondern gerade so weitermachen können wie bisher.
Auch aus dem Mittleren Osten, den Golfstaaten, durfte nicht allzuviel zu erwarten gewesen sein, da sie sicherlich nicht dafür stimmen, wenn man ihnen den Ölhahn abdreht. Lediglich die VAE haben sich auf die Fahnen geschrieben in wenigen Jahren etwa 1/4 ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien zu decken. Sonne genug haben sie ja...
Die USA ist wieder einmal zwiegespalten. Während Obama noch versucht seiner zweite Amtszeit einen grünen Stempel aufzudrücken, wetzen die Republikaner schon die Messer und wollen anlles rückgängig machen um nicht in einen Wettbewerbsnachteil mit den Entwicklungsländern zu kommen, die ja bekanntlich so weitermachen können wie bisher bzw. sogar noch weiter Gas geben können.
Alles in allem also keine Veränderung. Es gibt gute Ansätze, mehr aber auch nicht. Ich befürchte, dass die heutigen Politiker, in der Retrospektive, wenn wir alle nicht mehr da sein werden, als schwache und viel zu halbherzige Generation gelten werden. Die Politik wird viel zu sehr von Außen beeinflusst. Spendengelder für Wahlkämpfe im Sinne der Witschaft sind wichtiger als die Zukunft des Planeten und unserer Nachkommen.
Im Prinzip kann die Klimawende nur funktionieren, wenn jeder einzelne sich selbst diszilpiniert und veruscht Zusammenhänge zu hinterfragen und sich eben nicht von der Werbung, Konsum usw. leiten lässt. Wir müssen kritischer werden und von einer Wegwerfgesellschaft wegkommen und immer wieder selbst hinterfragen ob etwas sein muß, oder ob wir Dinge anders besser hinbekommen.
Solange wir so weitermachen wie bisher, sind wir keinen Deut besser als die Politiker, sondern genauso träge und bequem wie diejenigen, die wir kritisieren.

Sonntag, 15. November 2015

Ben und Duggie - Ungewöhnliche Tierfreundschaft

Ungewöhnliche Tierfreundschaften gibt es viele. Hunde mit Katzen, Affen mit Raubkatzen und sogar ein Nilpferd und eine Riesenschildkröte gibt es.
Ein der ungewöhnlichsten aber dürfte die von Ben, dem Labrador und Duggie, dem Flaschenhalsdelphin, sein. Vor allem auch deshalb, weil sie beide bereits ausgewachsen sind, was bei vielen anderen nicht der Fall ist und so oft der Schutzinstinkt des älteren Tiers geweckt wird.
Hier ist das anders. Duggie, tauchte 2006 vor der Insel Tory in Irland auf, als ein Artgenosse dort gestrandet und verendet war. Man vermutet, es war der Partner von Duggie, die (es ist ein Weibchen) nicht mehr weitergezogen ist, sondern regelmäßig in der Bucht auftaucht. Ben muss das aufgefallen sein und irgendwann sprang er ins Wasser und so begann die Freundschaft. Beide können sich stundenlang im Wasser vernügen und wenn die Kräfte bei Ben nachlassen, hilft Duggie ihn an Land.
Interessanterweise hat Duggie sich nie anderen Delphinschulen angeschlossen, die ab und zu dort vorbeikommen. Sie bleibt immer zurück, bei ihrem Ben.


Sonntag, 1. November 2015

El Niño 2015/2016

Viel wird darüber spekuliert ob, wann und wie der El Nino Effekt auftreten wird. Seit Wochen liest man von akuter Gefahr, dann wieder, dass es nicht so schlimm ist/wird... Fakt ist: Er ist schon da!
Das man noch recht wenig über die Auswirkungen hört mag daran liegen, dass er sich derzeit seinen Weg über den Pazifik bahnt und es dort relativ wenig bewohnte Fläche gibt und Gebiete in denen man die Auswirkungen schon mitbekommt. Die Inseln sind teilweise so abgelegen, dass die Menschen womöglich nicht einmal mitbekommen haben was ihnen für Ungemach droht. Jedoch befindet sich beispielsweise Hawaii schon im vollen Stressszenario und man kann, neben erhöhter Wassertemperaturen um ca +3°C, schon die Korallenbleiche sichtbar wahrnehmen. Wissenschaftler sprechen von der stärksten Bleiche die jemals registriert wurde. Die Anomalie zieht nun immer weiter in Richtung westlichen Pazifik und somit in Richtung Südostasien.
Aber auch die Karibik und der östliche Atlantik sind akut betroffen und melden deutlich höhere Wassertemperaturen. Die Wissenschaftler der NOAA gehen davon aus, dass 95% der US-amerikanischen Riffe erhöhten Temperaturen ausgesetz sein werden, die die Bleiche begünstigen.
Im Westpazifik, insbesondere um Indonesien, ist derzeit ein anderes Phänomen zu beobachten. Dort herrschen derzeit deutlich niedrigere Temperaturen als zu dieser Jahreszeit üblich. Im Schnitt etwa 2°C kühlere See beschert Tauchern in der Region ungewöhnliche Begegnungen. Viele Bewohner tieferer Regionen kommen in die Sichtweite der Sporttaucher. So gibt es derzeit um Bali soviele Mola-Molas wie lange nicht mehr. Aber auch von Hammerhaischulen wird berichtet... Für Indonesien eine Seltenheit.
Wer aber annimmt, dass dies doch positiv sei, der wird sich getäuscht sehen, wie diejenigen, die meinten, dass das sich zurückziehende Wasser vor einem Tsunami die Gefahr mindere. Dies ist nur eine Begleiterscheinung der Anomalie. Die Vorhersagen erwarten (mit einer 60% Wahrscheinlichkeit) für die Region, und infolgedessen auch für den Indischen Ozean, dass ab Februar 2016 die Temperaturen deutlich über das normale Mittel steigen werden und somit die Voraussetzungen für eine Korallenbleiche bestehen.

Die Vorhersage für März 2016

Die nächsten Wochen und Monate werden spannend und es bleibt zu hoffen, dass die Vorhersagen nicht so drastisch eintreten werden.

Nachfolgend noch ein Paar links zur Eigenrecherche:
NOAA Coral Reef Watch
ENSO
El Nino

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Boahura Express - Meemu Atoll Malediven

Im Rahmen unseres Urlaubs auf Medhufushi (s. auch gesonderten Bericht auf http://joinourjourneys.blogspot.com)  konnte ich auch Boahura Express betauchen, was für mich der beste Spot war, den ich dort erleben durfte.
Der Spot liegt auf der Aussenseite des Atolls vor der Einheimischeninsel Muli. Es handelt sich um ein abfallendes Riff, das stufenweise in die Tiefe verschwindet. Je nach Strömung steigt man nördlich ein und lässt sich nach Süden treiben oder umgekehrt. Tauchgänge werden also immer als Drifts geplant.





In der Nähe des Riffdachs geht es ins Wasser. Das liegt bei etwa 8m. Dort findet man verschiedene Schulen von teils sehr zutraulichen Fischen. Man sieht Orientalische Süßlippen und Buckelschnapper und kann sich ihnen bis auf armlänge nähern. Auf dem Riffdach befindet sich auch eine Putzerstation für Mantas bzw gehört diese dann schon eher zum nördlich gelegenen Spot Mantas and more. Man sollte aber immer die Augen offen halten, denn sie tauchen auch hier auf.



Wenn man dann über die Kante bei ca 12m in den steileren Bereich kommt, kann man viele kleine Riffbewohner beobachten. Es lohnt dabei auch ein Blick in die braunen Hartkorallen, die dort hundertfach vorkommen. Sie beherbergen nämlich kleine Krebse.



Beim Blick in die Tiefe, an die nächste Kante bevor es steil abfällt, sieht man oft Whitetips und Graue Riffhaie patroullieren. Im Blauwasser hat man die Chance imposanten Hundezahnthunas und Adlerrochen zu begegnen.


 

Bei Strömung ist dieser Spot sicherlich anspruchsvoll, ohne sie kann man auch mit wenig Erfahrung an diesem Ort viel Adrenalin verspüren.
Für mich war dieser Spot das klare Highlight, auch wenn es schönere Riffe im Atollinneren gibt. Aber die Chance und hohe Wahrscheinlichkeit große Meeresbewohner zu erleben ist es auf jeden Fall wert dort zu tauchen.

Montag, 14. September 2015

Taiji 3

Taiji… Dieser Ort ist zum Synonym fuer Qual, Leid und unerträgliche Gleichgültigkeit gegenüber Tieren, genauer gesagt: Delphinen und Walen, geworden. Jedes mal wenn ich diesen Namen höre jagt es mir einen Schauer über den Rücken, da dieser gottverlassene Ort noch nie gute Nachrichten hervorgebracht hat. Dieser Ort reiht sich, in der Tierwelt, voll in die traurige Liste der großen Schlachtfelder der Geschichte ein. Gerade Japan dürfte von solchen Ereignissen durchaus geprägt worden sein. Man denke nur an Okinawa, Peleliu oder Guadalcanal…
Wie jedes Jahr findet dort ein Gemetzel unvorstellbaren Ausmaßes statt und irgendwie gelingt es nicht, diesem Treiben ein Ende zu bereiten. Gibt es wirklich noch immer Delphinarien oder Shows, die Tiere mit diesem Herkunftsstempel kaufen? Ist noch nicht angekommen, dass die Tiere in Gefangenschaft ihre ganze soziale Bindung verlieren und seelisch zugrunde gehen? (siehe auch NG Artikel in 06/15)
Oder wird das Fleisch dieser hochintelligenten Tiere, die übrigens auch ein Anrecht auf ein Leben in Frieden haben, in Japan noch immer verzehrt, trotz der Tatsache, dass es erwiesenermaßen mit Schwermetallen wie Quecksilber und Kadmium belastet ist?
Scheiss auf Tradition und was alles an Argumenten vorgebracht wird, alles Unfug. Unter diesem Deckmantel wird doch nur versucht Unrecht zu rechtfertigen. Es ist das Geld, das immernoch der Lockruf ist, und solange es Abnehmer für diese bedauernswerten Kreaturen gibt, wird es auch jedes Jahr dieses schauerliche Schauspiel geben. Es wird Zeit, dass die Politik sich dessen annimmt und mal ein Machtwort spricht. Wie lange müssen wir noch (halbwegs) tatenlos zusehen wie reihenweise gemordet und gequält wird, während engagierte Menschen, die versuchen das zu verhindern, verhaftet werden? Dort wird Zivilcourage ad absurdum geführt und auch noch als kriminell verkauft.

Samstag, 15. August 2015

Nachhaltige Fischerei 2

Im Dezember 2011 habe ich bereits über das Thema nachhaltiger Fischerei geschrieben und versucht bei euch Lesern ein gewisses Bewusstsein zu wecken bei der Auswahl der gekauften Fische. So habe ich z.B. MSC hervorgehoben, aber man kann auch jedes andere Zertifizierungsprogramm nennen.
Was allerdings interessant ist, ist die Tatsache, dass diese Programme und Gesellschaften oftmals von Unternehmen ins Leben gerufen werden und wurden, die ein eigenes Interesse verfolgen beim Vertrieb ihrer Produkte. Ein Schelm wer also Böses denkt.
Heute habe ich allerdings einen Bericht auf Homepage von Tauchen gelesen, der ganz und gar nicht schön ist. Darin wird wiedereinmal die unaufhörliche Jagd auf Haie angeklagt und die nicht aufhörende Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. Interessanterweise geht es nicht um den Fang von Haien irgendwo in weiter Ferne, im Pazifik z.B., sondern um die Jagd nach ihnen in Europa. Die spanische Stadt Vigo gilt wohl als Hauptumschlagplatz der Haie und die spanischen und portugiesischen Flotten ziehen munter einen Hai nach dem anderen aus den Gewässern vor der Iberischen Halbinsel. Vor allem um die Azoren, was ich bisher für ein relativ unberührtes Gebiet hielt, wird immer weiter gefischt was das Zeug hält. Dabei wird auch von Seiten der Politik nichts unternommen, sondern wohl gehofft, dass sowohl die Taucher und Touristen als auch die Fischfangflotten schön Profit abwerfen.
Wenn ich mich an die tollen Erlebnisse mit den Blauhaien vor Faial auf den Azoren erinnere, läuft es mir kalt den Rücken runter, das die Bestände immer weiter dezimiert werden.
Hier ein kurzer Film über einen Tag in Vigo:



Was hat das alles mit nachhaltiger Fischerei zu tun? Rein gar nichts! Aber interessant ist es, dass die Spanische Flotte wohl beantragt hat das MSC Siegel für ihre Blauhaifischerei zu erhalten. Ich fände es sehr bedenklich, wenn dies eintreten würde, denn die Fangmethoden wie Langleinenfischerei gehören zum Schlimmsten was man im Meer anstellen kann. Ich bezweifle stark, dass die Haifischerei in jeglicher Form nachhaltig funktionieren kann. Seien es Dornhaie oder Makos, oder was auch immer. Die meisten Haie haben eine sehr langsame Reproduktionsrate und viele werden auch erst spät Geschlechtsreif. Dies trifft zwar auf Blauhaie nicht zu, aber ein weiteres Problem ist der Beifang von anderen Haien.
Wie ihr seht, ist es ein Teufelskreis und ich denke nicht, dass daran irgendetwas Nachhaltiges zu finden ist. Es wird immer ausgebeutet bis die Populationen verschwunden sind und das weil immer nur Profitgier im Vordergrund steht. Wenn nun auch eine Institution wie MSC (oder jegliche andere Zertifizierungsgesellschaft) hergeht und so etwas gutheißt, sollte man sich fragen ob sie nch vertrauenswürdig ist.
Der Ordnung halber will ich aber noch erwähnen, dass MSC zu den Anschuldigungen im o.g. Artikel Stellung bezogen hat. Hier findet ihr den Wortlaut.

Sonntag, 9. August 2015

Beyond the cage of fear / Der Weisse Hai - Täter oder Opfer

Wenn man so rumfragt wie jemand den Weissen Hai sieht und was er bei dessen Anblick empfindet, wird man wohl kaum positive Antworten erhalten. Begriffe wie Angst, Agressitiät und Bestie werden diese Eindrücke oft umschreiben. Im besseren Fall ist es Respekt, perfekter Räuber oder Ende der Nahrungskette. Wie ich bereits häufig hier ausführte, ist der Hai, und insbesondere der Weisse Hai ein wichtiger Bewohner der Meere und unerlässlich für das Gleichgewicht in den Ozeanen.
Der Film "Beyond the cage of fear" geht noch einen Schritt weiter. Vor den Inseln von Guadaloupe im Pazifik lebt eine beständige Kolonie von Weissen Haien. Sie waren das Ziel von Mike Hoover und einem Abenteurer-/Forscherteam, die dem schlechte Image des Weissen Hais auf die Pelle rücken wollten. Zunächst wollten sie über einige Tage das Vertrauen einiger Tiere gewinnen und zu einem späteren Zeitpunkt beweisen, dass die Tiere durchaus sozial sind und nur unter bestimmten Umständen die zähnefletschenden Räuber sind. Das sind nämlich eben die Umstände wenn sie auf der Jagd sind, bzw wenn wir Menschen sie anfüttern um eben das Image aufzubauen, unter dem der Hai seit Jahren leidet.
In diesem Film wird, auf einfühlsame Weise, gezeigt, was man beobachten kann, wenn man einen Schritt weiter geht und da weitermacht, wo andere Filme aufhören. Dabei sind Aufnahmen und Erlebnise zustandegekommen, die man kaum für möglich halten mag.
Hier ein Trailer, und für diejenigen, die Interesse an mehr haben sei der 14.8.15 ans Herz gelegt. Dann nämlich gibt es auf ARTE den ganzen Film zu sehen.

Beyond the Cage of Fear - Trailer from Steve Morris on Vimeo.

Dienstag, 4. August 2015

Robbie Maddison's Pipe Dream

Ok, zugegeben, hierbei geht es weder um Nachhaltigkeit und Schutz der Meere usw. Eigentlich ist auch ein Stückweit das Gegenteil der Fall weil es total bescheuert ist... Aber... es ist auch schon wieder so cool, dass man kopfschüttelnd grinsen muß und sich das auch gern ein zweites mal antut...
Voilá


Sonntag, 12. Juli 2015

Shark Week

Heute geht die 28. Shark Week zu Ende, die seit 1988 jährlich auf Discovery Channel ausgestrahlt wird. In dieser Zeit wurden unzählige Produktionen gezeigt, deren Ziel ist, den Hai nicht als Menschenmordende Maschine zu zeigen, sondern als Lebewesen mit durchaus wichtigen Aufgaben im Lebensraum Meer. Dies ist sicherlich nicht immer eindrucksvoll gelungen, denn natürlich darf auch nicht das Spektakel fehlen, das eigentlich auch jeder sehen will. Es ist ja nicht so, dass die Befürworter von Haischutzmaßnahmen keinen Nervenkitzel verspüren wollen. Man möchte sich durch Anfüttern von Weißen Haien gern mal der Spannung aussetzen, mit ihm zur gleichen Zeit im Wasser zu sein. Selbstredend im Käfig...

 
Oder aber die Aktionen, bei denen Haie an einigen Spots auf der Welt bekanntermaßen gefüttert werden und man diesen Thrill buchen kann. Die Bahamas sind so ein Ort an dem so etwas möglich ist. Über Sinn oder Unsinn solcher Aktionen möchte ich hier nicht urteilen, denn das muß jeder selbst für sich entscheiden. Aber unbestritten ist, dass solche Konfrontationen durchaus das Bewusstsein stärken können, dass der Hai eben nicht ein Killer ist, sondern Jäger; und das wie kaum ein anderer.
Es gibt aber auch sehr wissenschaftliche und nachvollziehbare Dokumentationen im Rahmen dieser Themenwoche. So konnte man von einem Doktoranden erfahren, der zwei Monate auf einem Fischtrawler mitgefahren ist und den Beifang analysiert hat. Dabei kamen einige Tiefseehaie an Bord, die somit getagt, vermessen und freigelassen werden konnten.
Oder die Sendung von Menschen, die Opfer von Haien wurden und sich trotzdem für deren Schutz einsetzen. Wirklich bemerkenswert und Zeugnis für Menschen, die sich Gedanken machen statt den Blödsinn der vielfach verbreitet wird, nachzublöken. 
Alles in allem war es auch dieses Jahr wieder ein schöner Ansatz um den Menschen den Hai näher zu bringen und auch wenn der ein oder andere Beitrag etwas über da Ziel hinausschoß, so ist doch sehr viel Sehenswertes dabei gewesen.

Sonntag, 19. April 2015

Ocean Film Tour 2015

Auf der Ocean Film Tour gibt es derzeit die Möglichkeit eine sehr gute Auswahl an Filmen zu sehen, die in irgendeiner Form mit dem Meer zu tun haben. Sei es Actionsport oder Dokumentation; es dürfte für jeden Wasserinteressierten etwas dabei sein.
Herausragend waren in meinen Augen die Filme (R)evolution, Storm Chase und And then we swam.
Erstgenannter Film ist eine erneute Warnung an den Menschen seine Lebensweise zu überdenken und aktiv zu werden um die Meere vor dem Aussterben zu bewahren. Bei Storm Chase geht es um Surfer, die dann erst aufs Wasser gehen, wenn kein anderer mehr aus dem Haus geht. Und der letzt genannte Film ist wieder einmal derjenige, der die meisten Lacher auf seiner Seite hatte, weil eine Schnapsidee Helden machte.

Hier noch der offizielle Trailer

Samstag, 14. März 2015

Triton Bay Divers

Die Triton Bay ist ein Ort im südöstlichen Teil von Raja Ampat. Genauer gesagt gehört er gar nicht mehr zum R.A. Nationalpark sondern ist einer der abgelegensten Orte an denen man in Indonesien Tauchen kann.
Erstmalig erforscht wurde die Bucht in 2006 als Teil einer großen Expedition in den Gewässern vor Westpapua. Allerdings fand nur Raja Ampat Erwähnung in der Öffentlichkeit während der Besuch der Triton Bay geheim gehalten wurde. Erst nachdem dort ein gewisser Schutzsztatus erreicht wurde, kamen auch darüber Details heraus.
Bisher konnte man dorthin praktisch nur per Liveaboard gelangen, was auch nur unregelmäßig stattfand. Doch nun gibt es gute Nachrichten für "Landratten", denn die erste Basis wird dort eröffnet.
Die Triton Bay Divers bieten die Möglichkeit, landgestützt die Gewässer der Bucht zu erkunden und die unberührten Spots eines der letzten Tauchparadiese zu erleben.
Als kleine Anregung ein Film von Michael Bode, der schon seit Jahren das Gebiet bereist und sich dort auskennt wie kaum ein anderer.


Samstag, 31. Januar 2015

Pristine Seas

Das Pristine Seas Projekt, was soviel bedeutet wie "unberührte Meere", hat sich auf die Fahnen geschrieben die Orte in den Ozeanen zu finden, die durch ihre Vielfalt an Leben und dem möglicherweise fehlenden Einfluss des Menschen, besonders schützenswert sind.
In Zusammenarbeit mit National Geographic und anderen namhaften Partnern, hat Enric Sala in den vergangenen Jahren viele Orte bereist, von denen selbst erfahrene Reisende noch nichts gehört haben. Diese Orte befinden sich teilweise in arktischen Gebieten, aber auch, und das ist natürlich der Schwerpunkt, in tropischen Regionen.
Die Ergebnisse aus den Forschungen um Salas Team haben schon dazu geführt, dass einige Länder ihren Unterwasserschätzen einen besonderen Schutz angedeihen lassen und so z.B. der Fischfang gänzlich untersagt ist. Zu diesen Ländern gehören beispielsweise Gabun und  Kiribati; aber auch die USA haben einige ihrer Überseeterritorien zum National Monument erhoben.




Wer schonmal Unterwasser unterwegs war wird sicherlich überrascht gewesen sein was es dort alles zu sehen gibt. Wer viel Unterwasser unterwegs ist, und das an vielen Orten der Welt, der wird sicherlich auch Unterschiede bemerkt haben in der Vielfalt und dem Zustand des Ökosystems. Es gibt Orte an denen man gewisse Zerstörung feststellt und andere, denen es besser geht. Wenn man aber die Berichte von einigen der Orte liest, die Enric Sala und sein Team erleben durften, scheinen selbst die besten Plätze, die eine Normalsterblicher so zu Gesicht bekommt, im Vergleich eine Schwimmbadwiese nach einem Sommertag zu sein.  Was sie erlebt haben und an Ergebnissen mitbringen lässt nur einen Schluss zu: Diese Regionen müssen geschützt werden und sollten für Menschen unzugänglich sein. Denn jeder Mensch der in ein unberührtes Ökosystem eindringt, ist im Prinzip einer zuviel. Wie sagt er so schön: Diese Orte sind die letzten, die uns vor Augen führen, was wir bisher verloren haben...
Hoffen wir, dass diese Gebiete zumindest ordentlich überwacht werden und der Mensch den Respekt vor solcher Schöpfung bewahrt.
Von den Expeditionen gibt es auch einen Blog, der dann immer aktuell über die Erlebnisse berichtet. Lest mal rein. Es lohnt sich!

Sonntag, 18. Januar 2015

Neues Resort Raja Ampat: Agusta Eco Resort

Das Traumziel vieler Taucher und Naturbegeisteter bekommt Zuwachs bei den Auswahlmöglichkeiten der Unterkünfte.
Inmitten des Raja Ampat Nationalparks, etwa 70km nordwestlich von Sorong, liegt die kleine Insel Agusta, auf der das neue Resort errichtet wurde.
Die Lage in der Dampier Strait (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Meerenge in PNG) ist durchaus interessant, weil dort das Tiefenwasser aus dem westlichen Karolinenbecken durch die deutlich flachere Straße gepresst wird. Während man im Becken von Tiefen um die 4000m ausehen kann, ist die Straße eingangs nur noch 600m tief und flacht zu den Inseln im Kanal auf ca 100m ab. Dies garantiert strömungsreiches Tauchen und ist natürlich auch mit eine Erklärung warum man in diesem Gebiet der Welt eine derart enorme Vielfalt an marinem Meeresleben findet.
Agusta befindet sich damit in recht beliebter Lage und in der Nähe anderer Resorts wie Sorido, Kri oder der Raja Ampat Dive Lodge.


Sonntag, 11. Januar 2015

Reisebericht Lembeh Strait 2014

Ich möchte hier nur einen kurzen Bericht über unseren Urlaub an der Lembeh Strait wiedergeben, da der ausführliche Bericht schon in unserem anderen Blog veröffentlicht wurde.
Nun endlich hatte ich die Gelegenheit einen langgehegten Wunsch zu erfüllen: Die Lembeh Strait, Mekka der Critter. Wenn ich mich noch daran erinnere, dass Tauchen früher für mich fast nur aus dem Wunsch bestand Großfisch zu sehen, hat sich das Interessensspektrum doch deutlich erweitert. Zum Glück, wie ich nun behaupten kann.
Nachdem wir also schon im Bunaken NP unterwegs gewesen waren, war unsere zweite Station das KBR. KBR steht für Kunkungan Bay Resort und war die erste Basis vor Ort. Noch heute ist es eine der besten Basen vor Ort, wenn auch etwas betagter, aber wunderbar gelegen und mit tollen Mitarbeitern.
Die Zimmer sind sehr geräumig und schön gelegen und das Essen ist hervorragend! Selten so gut in Tauchurlauben gegessen.
Nun aber zur Taucherei, um die es ja dort eigentlich geht: Getaucht wird dort mind. 3x am Tag. Zusätzlich werden noch Dämmerungs- bzw Nachttauchgänge angeboten. Diese jedoch nur auf Wunsch und, soweit ich mich recht erinnere, müssen sie auch extra bezahlt werden. D.h. sie sind nicht Bestandteil gebuchter Tauchpakete.

junge Kardinalfische

Das angenehme am Tauchen in der L.S. ist, dass die Spots fast alle max. 15 Min entfernt sind, was dazu führt, dass auf den Ausfahrten nur jeweils ein TG gemacht wird. Der erste TG startet um 8h, danach geht es um 10.30h weiter und nachmittags um 14.30h. Zwischen den ersten beiden TG kann man den Wunsch für das Mittagessen abgeben, so dass man nach der Rückkehr relativ zügig zur Mahlzeit starten kann und Wartezeiten vermeidet. Dies klappt auch ziemlich gut, auch wenn ich es wegen der Familie, die nur zum Teil tauchte, nicht gemacht habe. Dafür konnte ich dann den dritten TG mittags immer mit meiner Tochter machen, die für frühes Aufstehen nicht zu haben gewesen war.

wie klein doch eine Prachtsepia ist

Die Basis ist gut ausgestattet, vor allem für Fotografen und Filmer, die auf einen eigenen Raum zurückgreifen können um ihr Equipment vorzubereiten und anzupassen. Davon bekamen wir auch eine kleine Kostprobe, denn einige Gäste hatten wirklich viel Gepäck dabei.
Ansonsten ist alles da, auch wenn es nicht mehr das allerneuste ist.
Das Tauchen selbst läuft von einem der insgesamt drei Schnellboote ab. Auf jedem Boot sind max 6 Gäste, wobei max 4 Gäste pro Guide tauchen. In unserem Fall aber waren es sogar nur je 2 Gäste und für meine Tochter wurde sogar ein eigener Guide abgestellt.

Was haben wir da für einen Lümmel?

Die Plätze selbst sind teilweise gar nicht so hässlich wie oftmals beschrieben. Es wird ja immer viel von Müll und kaum Bewuchs erzählt, aber das kann ich guten Gewissens als Gerüchte abtun. Zwar sind es keine Korallengärten wie man sie auf der anderen Seite von Sulawesi sehen kann, aber es gibt durchaus einige Spots mit schönem Korallenbewuchs, wenn auch eher spärlich. Es gibt Seegraswiesen und auch sonst vieles was es woanders auch gibt. Eines stimmt aber, was so erzählt wird: An vielen Sports dominieren weitreichende Sandflächen, die auf den ersten Blick Trostlosigkeit vermitteln. Aber wenn man darüber hinwegtaucht, sieht  man immer mal wieder kleine Korallen, oder auch mal eine Flasche oder Reifen in denen es sich kleine Tiere häuslich eingerichtet haben.

"Haustier"

Da geht das Lembehfeeling dann auch richtig los. Denn wenn man so über diese Flächen schaut, erkennt man immer wieder Bewegungen, die einen überraschen. Wenn man Glück hat, bekommt man dann auch die Verursacher zu sehen und das sind dann wirklich spezielle Genossen, die es eben nicht überall gibt. Angefangen bei verschiedensten Garnelenarten über kleine Krebse bis zu bestens getarnten Fischen bekommt man sehr viel zu Gesicht. Aber bloß nicht einbilden, dass man da allzuviel selbst entdecken würde, denn ohne die Hilfe der Guides, die einen ausgezeichneten Job gemacht haben, wären die meisten TG äußerst langweilig. Oftmals zeigen sie einem etwas, und während man sich das Lebewesen so anschaut, haben sie schon die Suche nach weiteren Bewohnern aufgenommen.

Leaf Frogfish (er bewegt sich auch wie ein Blatt im Wind)

Für mich als großen Schneckenfan gab es dort auch soviel neues zu sehen, dass ich meine "Hitlist" um bestimmt 10/15 neue Sichtungen erweitern konnte.



Fadenschnecken

Alles in allem hat uns die Lembeh Strait richtig gut gefallen. Das Resort ist sehr zu empfehlen, die Mitarbeiter sind toll und immer um das Wohl der Gäste bemüht. Definitiv ein Ort zum wiederkehren, denn es gibt noch soviel zu entdecken.