Sonntag, 14. Dezember 2008

Reisebericht Indonesien 2003 - Bali

Indonesien 2003 - Bali
Tauchbericht unserer zweiten Tauchreise

Wir suchten in jenem Jahr ein passendes Reiseziel für unserern Tauchurlaub im Mai und kamen relativ schnell auf Bali, da zu dieser Zeit die Trockenzeit beginnt. Unser Wunsch ist ja immer das Tauchen mit Kultur zu verbinden und so fiel die Entscheidung nicht so schwer. Naja, nicht so schwer ist relativ, denn wenige Monate zuvor fand in Kuta, dem touristischen Zentrum der Insel, ein Bombenattentat statt, was dem Tourismus sehr abträglich war. So stellte sich uns die Frage ob wir den Vorteil der gesunkenen Preise dort nutzen oder aus Sicherheitsgründen eine andere Wahl treffen sollten. Ein anderer Risikofaktor war die kürzlich ausgebrochene Vogelgrippe, die in Südost-Asien grassierte. Dies war am Ende eigentlich der größere Diskussionspunkt als der Anschlag. Wir entschieden uns für Bali und sollten es nicht bereuen. Dieses Mal waren wir nur zu dritt gewesen, denn Bernhard konnte nicht mitfliegen.

Bali ist eine von über 17.000 Inseln, die den Staat Indonesien bilden. Das Ziel ist die westlichste der kleinen Sunda Inseln und liegt zwischen Java und Lombok. Getrennt wird Bali von Lombok durch die Wallace Linie, auf die ich bereits im Bericht über Lombok eingegangen war. Nur kurz an dieser Stelle: Die Wallace Linie stellt eine biogeografische Trennung zwischen Asien und Australien dar.
Eine Besonderheit von Bali ist, das der große Teil der Bevölkerung Hindus sind, während im Rest des Landes annähernd 90% dem Islam angehören.

Die Tauchreise begann gleich mit einem Schreck. Wir standen beim Check-In am Flughafen und waren schon mit dem Aufladen der Taschen aufs Laufband beschäftigt nachdem wir die Reiseunterlagen vorgelegt hatten. Da fragte die Dame am Schalter wer denn der Roberto sei. Er meldete sich und ihm wurde eröffnet, das er mit seinem Reisepass nicht in Indonesien einreisen könne. Auf die Frage was der Grund sei, wurde ihm gesagt, das der Pass noch mind. 6 Monate gültig sein müsse um einzureisen. Sein Pass war noch etwa 5 Monate und 2 Wochen gültig. Doch alles zureden half nicht. Die Dame sagte ihm, das er zwar mitfliegen könne, er aber keine Einreiseerlaubnis bekäme, was aufs gleiche hinauslief. Nachdem das klar war, galt es Schadensbegrenzung zu betreiben. Was also konnten wir tun? Es gibt am Frankfurter Flughafen eine Passstelle, die kurzfristig einen Reservepass ausstellen kann, doch bedarf es etwas Glück das da mal jemand da ist, denn sowas wie Robby, passiert wohl häufiger als man denkt. Jedenfalls war der Mitarbeiter nicht da denn ausgestellt werden die Pässe nicht am Flughafen, sondern in Frankfurt, und so rief Robby bei sich daheim an ob jemand beim Einwohnermeldeamt vorbeischauen und versuchen könnte schnell einen neuen Pass zu erstellen. Die Stimmung war nicht wirklich toll und alle paar Minuten telefonierte er um sich den Stand der Dinge mitteilen zu lassen. Wenn man in einem kleinen Ort wohnt, kennt man sich halt. So war es auch bei Robbys Opa und der Dame im EWMA. Es ging erstaunlich schnell und unbürokratisch. Nun musste der Reisepass nur noch rechtzeitig zum Flughafen kommen. In der zwischenzeit mussten Onkel und ich schon durch in den Abflugbereich, denn die Zeit lief uns davon. Eigentlich hatten wir schon damit gerechnet Robby erst am nächsten Tag zu sehen, aber groß war die Freude als er ans Gate gestürmt kam.

Wir flogen über Singapur und hatten dort ein paar Std. Aufenthalt. Morgens um etwa 6h auf der Terrasse des Flughafens eine Kippe zu rauchen und schon etwa 30 Grad zu haben ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Außerdem war im Hinterkopf immernoch die Vogelgrippe ein Thema, da wir doch einige Menschen mit Gesichtsmasken sahen.

Der Flug nach Bali dauert von Singapur noch etwa vier Std. Wir kamen am Vormittag an und nahmen uns ein Taxi zum Hotel. Dabei kamen wir auch an der Bar vorbei, die wenige Monate zuvor Schauplatz eines der schlimmsten Attentate des Landes gewesen worden war. Unsere erste Bleibe was das Legian Beach Hotel gewesen, welches direkt am Strand von Legian/Kuta liegt. Die meisten Hotels dieser Ortsteile liegen an der Westküste des südlichen Zipfels von Bali. Wie wir es schon von Thailand kannten, waren auch hier die einzelnen Zimmer auf freistehende Bungalows im weiträumigen Garten verteilt. Das Zimmer war geräumig und sauber und somit konnten wir schon zügig an den Pool, bzw. an den Strand, der direkt an das Hotelgelände grenzte, gehen. Dort angekommen bekamen wir schonmal einen Vorgeschmack was es heißt wenn keine Touristen ins Land kommen. Wie überall gibt es an Balis Stränden irgendwelche Leute die den Badegästen irgendwas andrehen wollen. Dabei sind sie unheimlich freundlich und liebenswert, aber wenn man der einzige am Strand ist, wird man bald zum Zielobjekt für alle Verkäufer. Etwas Obst hatten wir gern genommen, und auch die Massage am Strand war noch ok, aber als es an irgendwelche Schnitzereien ging, verließen wir den Strand und kühlten uns im Pool ab. Die Poolanlage war sehr schön in den Garten integriert und die umherstehenden Palmen und Sträucher spendeten Schatten in den wir uns gern flüchteten.



Unser Pool im Legian

Die Planung der kommenden zwei Wochen sah so aus, das wir drei Tage in Legian blieben, dann für eine Woche nach Tulamben zum Tauch Terminal zögen und zum Abschluss unserer Tauchreise noch einmal richtigen Luxus genießen würden. Die ersten Tage aber sollten nicht nur von Faullenzen geprägt sein, sondern wir wollten auch mal die vielgepriesene Kultur und Kunst der Insel kennenlernen. Einen Fahrer zu organisieren geht recht schnell. Man braucht nur vor das Hotel und wird schon von vielen Leuten angesprochen ob man nicht einen Reiseführer braucht. Manchmal kann man auch gleich den Taxifahrer ansprechen oder im Hotel kennt jemand einen, der die Gäste über die Insel fährt. So war es auch bei uns. Ein Kellner im Restaurant vermittelte uns seinen Bruder oder Schwager für die Rundfahrt. Diesen trafen wir dann auch um kurz die Route für den kommenden Tag zu besprechen.

Die erste Nacht war geprägt von strenger Kälte, die Pinguinen zur Ehre gereicht hätte. Onkel hatte clevererweise die Klimaanlage auf 16°C gestellt was den armen Robby, der direkt darunter lag, schlottern ließ vor Kälte. Onkel war es auch zu kalt um aufzustehen und so hoffte jeder, das ein anderer aufstünde um das Gerät wärmer zu stellen. Von da an waren die Pinguine einer der Running Gags des Urlaubs.

Am dritten Tag, den ersten hatten wir wirklich nur gegammelt, führte unsere Tour uns in westlicher Richtung. Wir befanden uns auf dem Weg zum Pura Tanah Lot, dem Tempel im Meer, als wir in einen Stau gerieten. Die Straße war voll von Autos, Fussgängern und Fuhrwerken. Unser Reiseführer erkundigte sich kurz und erzählte uns dann, das in der Nähe eine Bestattung stattfand. Dann schlug er uns vor doch teilzunehmen und uns das alles mal anzuschauen. Nachdem er uns versichert hatte, das es kein Problem sei, fanden wir die Idee gar nicht schlecht. Es schien, das das ganze Dorf auf den Beinen gewesen sei. Es waren hunderte von Menschen die sich auf einem Feld versammelt hatten und in kleinen Gruppen umherstanden oder -saßen. Weiter vorne stand ein Gebilde, das aussah wie ein kleiner Tempel aus Gold und überall mit safranfarbigen Tüchern und Bändchen verziert. Ein Stück weiter stand eine Kuh aus Pappmaché. Erst später sahen wir das in diesem Tempelgebilde der Leichnam, eingewickelt in weißem Tuch, lag. Auf einmal kam Bewegung in die ganze Gesellschaft und wir sahen das das Gebilde mit dem Leichnam angehoben und ein Stück weggetragen wurde. Wenig später wurde der Leichnam verbrannt, wie es im Hinduismus üblich ist. Was mir auffiel war das ich keinen einzigen habe richtig trauern sehen. Man konnte, nicht wie im Christentum, nicht wirklich erkennen wer dem Verstorbenen nah stand und wer nur "Zaungast" war, wie wir.

Wir kamen dann mit etwas Verspätung am Tempel im Meer an, leider etwas spät, denn am besten kommt man früh morgens dorthin. Je nach Gezeitenstand kann man auch zum Tempel rübergehen. Allerdings dürfen nur Hindus den Tempel betreten, für alle anderen ist am Fuß des Tempels schluß. Bei Flut kommt man gar nicht zum Felsen, denn dieser ist dann vom Meer umtost. Bis man aber zum Tempel kommt, muß man erstmal an zig Buden voller Kitsch vorbei, die einem natürlich alles Mögliche verkaufen wollen. Wenn man dann aber den Tempel zu Gesicht bekommt ist das wirklich ein atemberaubender Anblick.

Weiter führte uns die Tour in den Norden zum Lake Bratan, an dem die bekannte Tempelanlage Pura Ulun Danu liegt.
Der See liegt in etwa 1200m Höhe und es ist dementsprechend deutlich kühler als im Tiefland der Insel. Das bekannteste Objekt in der weitläufigen Anlage ist der Elf-Tumpang-Meru (ein Tempelschrein mit elf übereinander liegenden Dächern) direkt am See Bratan. Der See liegt an einem Hang und ist meistens wolkenverhangen, was der ganzen Szenerie eine unglaubliche Ruhe verleiht. Im Garten sind natürlich die obligatorischen fliegenden Händler unterwegs. Einer hatte allerdings etwas ungewöhnliches im Angebot, nämlich einen Flughund bzw. Fledermaus von der Robby gleich total begeistert war. Ilse, wie er sie nannte, fühlte sich an seinem Arm auch gleich richtig wohl, doch wir mussten weiter und deswegen war die Romanze eher kurz.

Auf dem Rückweg sind wir durch den Ort Bedugul, der einen bekannten Markt hat. Diesen haben wir uns auch kurz angeschaut, bevor wir weiter sind. Das nächste Ziel war der Monkey Forest in der Nähe von Ubud. Vorher aber sind wir unterwegs noch eingekehrt um zu Mittag zu essen. Der Ausblick von der Terrasse des Restaurants war wunderbar. So weit das Auge reichte konnte man auf Reisterrassen blicken. Wir bestellten uns etwas leckeres Balinesisches und dazu noch Biers für die Jungs und einen Orangensaft für mich. Als die Getränke kamen, schauten die Jungs den Saft an und fragten mich ob ich ihn wirklich trinken wolle. Man muß wissen, das gerade die Jungs im Ausland immer mit nem Schnaps nach dem Essen "desinfizieren" und auch generell die Getränke ohne Eis bestellen usw. Auch ich will kein Eis im Getränk und habe es gleich entfernt. Aber den Saft wollte ich trinken, ja. "Der ist doch grün, dieser Saft" sagten die Jungs. Meine Reaktion war, das ich ihn trank und noch einen bestellte. Nach der Stärkung ging es weiter in südlicher Richtung zum besagten Monkey Forest.

Der Monkey Forest ist eigentlich eine Tempelanlage in einem Wald, der von einigen hundert Affen bewohnt wird. Diese possierlichen Tierchen sind nicht unbedingt das wonach sie ausschauen. In Wirklichkeit sind dies ganz schön gerissene Lebewesen, die jede Gelegenheit nutzen um Nahrung zu bekommen. Deswegen heißt es: Alles gut verstauen und verstecken, denn sie machen nicht einmal vor Sonnenbrillen oder anderen Wertgegenständen halt, da sie sehr zutraulich sind und auch nicht davor zurückschrecken auf den Menschen Platz zu nehmen. Die Tempelanlage selbst ist an einigen Stellen wunderbar vom Wald überwuchert und man kommt sich wirklich vor wie in einem verwunschenen Wald.

Wer mit dem Auto durch Bali fährt wird, neben den vielen Reisterrassen, vor allem zwei Dinge bemerken. Erstens es gibt an jeder Straßenecke, wenn nicht sogar in jedem Garten, einen kleinen Tempel oder Schrein in denen die Balinesen ihren Göttern huldigen. Als zweites ist zu beobachten, und das ist die logische Schlußfolgerung aus erster Beobachtung, das ständig irgendwelche "Ceremonys" stattfinden. Es ist nicht so das es ein paar feste Feiertage gibt, sondern irgendwie hat jeder Ort, ja jede Firma so ihre eigenen Festlichkeiten die sie oft abhalten. Man kann sich also vorstellen, das wenn man so einen Tag über Land reist, man sehr vielen Zeremonien beiwohnen kann.



Die berühmten Reisterrassen

Weiter ging es in östlicher Richtung zunächst in die westlichste Provinz Karangasem, zum Pura Goa Lawah, dem Fledermaustempel. Ja, dieser Tempel - eigentlich ist es eine Höhle mit ein paar Tempeln davor - ist ein weiteres Heiligtum und man bekommt auch Fledermäuse zu sehen. Um genau zu sein befinden sich diese in der Höhle, die nach vorne hin offen ist, tausende von Fledermäusen. Es stinkt erbärmlich und der Boden vor der Höhle sieht aus... Naja, lassen wir das. Dennoch sind dort viele Gläubige und verehren den Ort, zum einen dafür, das die Höhle am Pura Besakih, dem höchsten Heiligtum der Balinesischen Hindus, endet und somit die Verbindung zwischen den Gegenpolen Land und Meer bildet. Dazu sollte man wissen, das Pura Goa Lawah am Meer und der Pura Besakih im Landesinneren liegt. Ein anderer Grund für die Verehrung dieses Ortes liegt in der Historie, denn von dort ging der Aufstand gegen die Besatzungsmacht der Holländer Anfang des 20. Jahrhunderts aus.

Dies ist eine gute Überleitung, denn weiter ging es nach Klungkung, das einmal Königssitz war. Nachdem die Herrscherfamilie von Java im 16. Jahrhundert ihre Macht verlor, kam sie nach Bali und liess sich in Klungkung nieder. In den folgenden 300 Jahren blühte die Balinesische Kultur unter der Gelgel Dynastie auf und erlebte einen sagenhaften Aufschwung, bis sie von den Holländern unterworfen wurde. Noch heute ist in der Provinz Klungkung viel Handwerkskunst ansässig. Besonders Schnitzereien und die berühmten Kamasan Malereien werden von hier aus exportiert. Zurück zu Klungkung oder Semarapura, wie die Stadt heute offiziell heisst. Hauptsehenswürdigkeit ist der Taman Gili (Garten der Inselchen), der einst den Palast des Klungkung Königreichs beherbergte bis die Holländer ihn 1908 zerstörten. Aus damaliger Zeit ist nur noch die Gerichtshalle Kerta Gosa und der "schwimmende" Pavillon Bale Kembang übrig. Beide sind für ihre aufwendigen Wandfresken im Wayang Stil berühmt. Auf dem Gelände befindet sich noch ein Museum, das viele Artefakte aus der damaligen Zeit beherbergt.

Wir waren inzwischen schon ziemlich platt, aber einen hatte unser Fahrer noch für uns. Es ging nach Menguwi zum Pura Taman Ayun. Dies ist eine Tempelanlage auf einer Insel, die ihren Reiz dadurch erhält, das man das Gefühl hat die Anlage schwimme auf dem Wasser, was der Name auch übersetzt bedeutet. Es ist die zweitgrößte Tempelanlage der Insel und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Im Hotel angekommen gingen wir bald essen. Wir suchten uns ein kleines, einladendes Restaurant in der Nähe und ließen uns das Diner schmecken. Hinterher saßen wir noch rum und redeten noch über Gott und die Welt. Später hatten wir, da an unserer nächsten Station nicht möglich, noch vor in einen Club zu gehen. Irgendwie fühlte ich mich nicht so richtig wohl und wollte mich nochmal ablegen bevor es losging. Also ließ ich die Jungs im Restaurant sitzen und machte mich heim. Dort angekommen fühlte ich mich nicht wirklich besser und als erstes hatte ich Durchfall. Daraufhin legte ich mich hin und schlief ein. Als die Jungs heimgepoltert kamen und zum Aufbruch bliesen fühlte ich mich nicht in der Lage noch auf den Putz zu hauen. Die Buben erinnerten mich an den grünen Orangensaft und redeten auf mich ein um mich zum mitkommen zu überreden, aber ich hatte nicht wirklich Lust und sagte das ich evtl. nachkäme. Irgendwann waren sie dann weg, wollten sich aber melden wenn es sich lohne hinzukommen. Na, es dauerte auch nicht wirklich lange bis es klingelte. Sie waren im Doublesix gelandet, was wohl einer der größten, wenn nicht der größte Club der Insel ist. Noch immer hatte ich keine Lust und fühlte mich auch nicht wirklich gut und ließ mich nicht überreden. So ging es, glaub ich, noch mind. zweimal bis ich doch weichgekocht war. Die Jungs waren total begeistert und sagte ich müsse hinkommen, es sei die Party des Jahres. Also quälte ich mich aus dem Bett und machte mich am Strand entlang auf den Weg zum 66. Ich war ein paar Minuten unterwegs als neben mir ein Moped hielt. Der Typ fragte mich wo ich herkäme und auf meine Antwort das ich aus Deutschland sei, erzählte er gleich von einem Freund der auch Deutscher sei usw. Wir unterhielten uns ganz nett und irgendwann wollte er wissen wo ich eigentlich hinwolle. Ich sagte ihm, das ich ins 66 unterwegs sei. Welch ein Zufall, er wollte auch dorthin und bot mir an mich mitzunehmen da es noch ein recht weiter Weg sei. Eigentlich bin ich nicht so einer, der auf einen Daumen hin irgendwohin mitgenommen werden will, aber bei ihm ließ ich mich überreden, vor allem auch weil er auch eher schmächtig war, für den Fall der Fälle, und ich wusste das es immer am Strand entlang ging falls er auf die Idee gekommen wäre irgendwo anders hin zu fahren. Während der Fahrt erzählte er noch munter weiter und legte seine Hand auf mein Bein. Ich machte ihm klar, das ich nicht an ihm interessiert sei, was er erst nicht glauben wollte, doch dann verstand er es und lieferte mich nur ab. Am Ende wollte er noch etwas Geld, das ich ihm dann auch gab, allerdings in Euro, worauf er mir Rupien zurückgab, die viel mehr wert waren als die paar Euro die ich ihm in die Hand gedrückt hatte.

Im Laden selbst angekommen muss ich sagen, das er schon was hermachte mit grossem Außenbereich, allerdings total leer war! Wo war die Party des Jahres? Innen war eine riesige Tanzfläche, die aber bestenfalls zu einem viertel gefüllt war. An der Bar eine Menschentraube und inmitten dieser, die beiden Osterhasen. Groß war die Feierei als sie mich erblickten, denn die ganzen Schwulen und Transen drumherum hatten sie ganz schön in Beschlag genommen. Zuerst war ich etwas sauer, aber später hatten wir noch schön Spaß, vor allem da wir das beste draus machten. Robby war einmal auf dem Klo und kam kopfschüttelnd zurück. Auf die Frage was passiert sei, erzählte er, das ihm einer am Pissoir zuerst auf sein Gemächt geschaut hatte, dann ging, und als Robby sich zum gehen umdrehte, schön seine Eier schaukelte und Robby angrinste...

Der nächste Morgen sollte uns nach Tualamben führen und mir ging es nicht besser, sondern ganz im Gegenteil. Ich verfluchte den grünen O-Saft und musste in immer kürzer werdenden Abständen aufs Klo nicht wissend wo das alles herkam, da ich auch nur noch relativ wenig essen konnte. Dies hielt uns aber nicht davon ab kurz beim Mc Donalds einzukehren um was zu essen. Die Fahrt führte uns vorbei an Reisterrassen und toller Landschaft, aber ich wollte eigentlich nur ankommen, da ich das Gefühl hatte mich zerreisst es innerlich. Nach gefühlten 10 Std. kamen wir nach ca. 3-4 Std. endlich an. Tulamben ist ein wirklich äußerst kleiner Ort mit nicht viel mehr als dem Tauch Terminal (von uns später auch Tautsch Terminal bzw. Geheimtuntentreff genannt (noch ein running gag)) und ein paar Hütten. Das besondere daran ist, das direkt vor dem kleinen Resort eine taucherische Attraktion Balis liegt, nämlich die USAT Liberty, ein 120m langes Wrack.



Der Ausblick aufs Wasser in Tulamben

Das Terminal wurde damals von einem Österreicher geleitet und der konnte zumindest so Dinge wie Zwieback usw. servieren, was für mich ein dankbares Essen war. Die Jungs machten sich schon bald daran die Taucherei anzugehen, doch für mich war nicht daran zu denken. Mit inzwischen max. 30 min. ohne Klo und dem unterschiedlich Druck unter Wasser, war für mich Bett hüten angesagt. Ich weiss gar nicht wie ich die erste Nacht überstanden habe, denn mir tat absolut alles weh, ich konnte nicht lange liegen und musste sehr oft auf Toilette. Ich bereute es zutiefstden grünen Organgesaft getrunken zu haben, aber es half nix, ich musste da durch. Die Angestellten kümmerten sich rührend um mich, als ich auch am kommenden Tag noch tauchuntauglich war. Aber es wurde besser und somit hatte ich die Hoffnung am drauffolgenden Tag loslegen zu können. So kam es dann auch. Am Vorabend konnte ich schon halbwegs feste Kost zu mir nehmen (ich erinnere mich noch wie heute an das Corden Bleu) und am nächsten Morgen wagte ich mich in den Anzug.



Morgenidylle vom Zimmer aus

Die Taucherei um Tulamben ist von einem offensichtlichen Merkmal begleitet. Der Sand ist vulkanischen Ursprungs und somit schwarz! Indonesien ist ohnehin das Land auf der Welt mit den meisten aktiven Vulkanen, wovon 3 auf Bali liegen und auch noch aktiv sind. Ansonsten findet man um Bali besonders Fische im Makro Bereich, wofür aber besser der Nordwesten der Insel um Menjangan, und dort speziell die Secret Bay, geeignet ist. Um Tulamben bekommt man aber einen guten Querschnitt von Balis Fischwelt zu Gesicht. Schnapper, Fledermausfische, Süßlippen usw. sind ständige Gäste vor der Küste. Ein zweifelhaftes Erlebnis sind aber die angefütterten Fische die ständig um einen herumkreisen. Auf der einen Seite toll sie wirklich nah bei sich zu erleben, auf der anderen Seite aber ein unnatürliches Verhalten. Gar nicht unnatürlich war das was wir während eines TG am Hausriff erlebt haben. Wir befanden uns mitten während des TG, den wir ohne Guide machen durften. Ich tauchte ein wenig vorneweg und konnte somit nicht genau sehen was hinter mir passierte. Die anderen beiden folgen mir in relativ dichtem Abstand. Auf einmal sah ich wie Onkel, wie vom Blitz getroffen an mir vorbeischwamm und hektische Bewegungen machte. Noch bevor ich reagieren und ihm zu Hilfe eilen konnte, entdeckte ich den Grund für diese Aktion. Es war weder ein geplatzter Schlauch noch sonst irgendein Notfall, sondern ein Schiffshalter, der ihm dicht folgte als wäre Onkel ein Weibchen. Onkel versteckte sich hinter mir, doch der Schiffshalter schwamm entspannt um mich herum um ihm wieder nah zu sein. Robby und ich hatten einen Riesenspaß und schauten vergnügt zu wie es Onkel mit Flossen und Händen schaffte den Fisch zu vertreiben, der, im Gegensatz zu Onkel, gar nicht genervt oder ausser Atem wirkte. Wir konnten den TG noch in Ruhe zu Ende führen und überlegten nach dem Aufstieg woran es gelegen haben könnte, das er nur auf Onkel scharf war. Unsere Lösung war der Bleigurt, den Onkel in einem sexy neonpink gewählt hatte. Wir hatten ansonsten eher dunkle Farben und somit nahmen wir an, das dies der Grund war. Den Gurt tauschte Onkel umgehend aus und hatte danach keine Probleme mehr.

Einer unserer großen Wünsche war einen Mola Mola oder Mondfisch zu sehen. Dieser seltene Zeitgenosse kommt in der Gegend zwischen Bali, Nusa Penida und Nusa Lembongan häufiger vor als sonstwo. Allerdings ist es auch dort ziemliches Glück einen zu treffen. Dummerweise waren wir genau ausserhalb der Mola Mola Saison auf Bali, die von Juni bis November geht. Also gut, jetzt wo ich dies schonmal vorweg genommen habe, will ich trotzdem von unseren TG vor Nusa Penida berichten. Am Vorabend sollten wir schonmal unser Zeug für zwei TG packen. Es stellte sich die Frage ob wir Longsuit oder Shortie nehmen sollten. Onkel war tendenziell eher für den langen Anzug, Robby und ich verhöhnten ihn als Memme, woraufhin er dann auch umschwenkte. Frühmorgens ging es los. Wir wurden zu einem Boot an der Südost-Küste gebracht von wo es dann in Richtung Nusa Penida ging. Nach etwa 1,5 Std. kamen wir an und machten uns fertig für den Sprung ins Wasser. Kurz nach dem Eintauchen schoß es mir durch den Kopf: Huiiiii, ist das kalt... So war es auch. Mit zunehmender Tiefe ging es von 26°C bis auf 22°C runter. Dennoch bekamen wir an "Toyapakeh" sehr schöne und gut erhaltene Korallen zu sehen. Dazu allerlei Fisch und etwas Strömung. Ein rundum gelungener TG und wir freuten uns schon auf den nächsten, der ein paar Meter weiter an "S.D." stattfinden sollte. Der war sogar noch besser, denn hier erlebten wir unseren ersten richtigen Strömungs-TG. Sobald wir im Wasser waren und etwas raus an die Riffkante geschwommen waren packte es uns und zog uns so, das wir dachten vor uns liefe ein Film ab. Atemberaubend! Zum Ende mussten wir wieder auf über das Riffdach, was sich als anstrengend erwies, wir aber dennoch ohne weiteres meisterten.



Auf der Fahrt nach Nusa Penida

Die Tage in Tulamben neigten sich dem Ende zu und es gab an einem der letzten Abende noch ein riesen BBQ open air. Das war natürlich die Attraktion und eine willkommene Abwechslung, obwohl die Küche selbst nie langweilig wurde. Alle Gäste waren da und doch gingen die meisten recht früh zu Bett. Außer uns war noch ein erfahrener Taucher aus Österreich da, der uns beim Skat ein ums andere mal alt aussehen liess. Er erzählte uns auch von seinem persönlichen Tauchfavoriten: Lembeh Strait, Kungkungan.



Beim BBQ

Unsere letzte Etappe führte uns nochmal ganz in den Süden zum entspannen. Nusa Dua war unser Ziel und wer Nusa Dua kennt, weiss, das dies eigentlich nicht wirklich Bali ist. Es ist wie ein Ghetto für all die reichen Touristen, ohne die typischen Läden und dem hektischen Gewusel. Statt dessen kommt man sich vor wie auf einem gigantischen Golfplatz mit akkurat getrimmten Rasenflächen, breiten Strassen mit kaum Verkehr und tollen Luxushotels. Unser Ziel war das Melia Sol, welches gebettet in einen fantastischen Garten direkt am Strand liegt. Unser neuester Running Gag war die Sprache der "außerirdischen Kohlköpfe" aus einem Louis de Funes Film nachzuahmen. Genau so sprechend sind wir an die Rezeption und haben uns scheckig gelacht. Zu dritt haben wir uns eine Duplex Suite gegönnt, die über zwei Stockwerke ging. Tolles Zimmer, das noch einen weiteren Vorteil hatte, nämlich, das diese Gäste einen Pool exklusiv benutzen dürfen. Somit war dieser schonmal kaum frequentiert und genau das richtige für uns gestresste Seelen. ;-)






Ein paar Eindrücke vom Melia

Wir liessen diese letzten drei Tage sehr entspannt angehen, wollten aber noch einmal feiern gehen. So entschieden wir uns an einem Abend auswärts essen zu gehen und landeten zufällig in einem Restaurant eines Deutschen. Nach dem Essen bot er sich sogar noch an uns nach Kuta zu fahren und ein paar gute Clubs und Bars zu zeigen. So geschah es auch, er fuhr uns netterweise in einen Laden. Dieser war gut und so blieben wir und mischten uns unters Volk. Es wurde spät und wir feierten gut. Als Robby und ich im Aufbruch begriffen waren sagte Onkel das er noch bleiben wolle. So machten wir es dann auch, er blieb und wir fuhren heim. Am nächsten Morgen wurde ich wach und hörte schon die Stimme von Robby von unten, der wissen wollte ob Onkel da sei. "Nö". Wir machten uns schon Sorgen und überlegten was wir machen könnten wenn er wirklich nicht auftauchte. Wir kamen nicht weit, denn da stolperte er schon ins Zimmer und wollte sich ablegen. Die Story erzählte er uns später noch; sie war lustig, aber was auf Bali war, bleibt auf Bali. Den örtlichen Fotoshop beauftragte ich mit der Entwicklung meiner Filme und zu meinem Schreck musste ich feststellen, das die Jungs mir meine Abzüge verhunzt hatten. Deswegen gibt es dieses Mal auch nur eine reduzierte Auswahl an Bildern, die ich mit der Digi gemacht hatte. Sorry dafür! Am vorletzten Abend, bevor wir unser traditionelles Abschlußdiner hatten, speisten wir noch ein letztes Mal auswärts. Es verschlug uns an ein Restaurant direkt am Strand. Die Tische standen direkt im Sand und wir konnten nochmal die warme Nacht genießen. Es spielte eine Band bekannte Hits und man muß doch ob der fremdsprachlichen Fähigkeiten dieser Balinesen staunen. Für fast jeden Gast hatten sie mind. ein Lied in deren Muttersprache parat. Neben Spanisch wurden uns Songs auch auf Russisch und Deutsch vorgetragen. Respekt!

Sampai bertemu lagi, Bali.

Die Rückreise führte uns wieder über Singapur und in der Zwischenzeit schien sich die Lage zugespitzt zu haben. Fakt war, das alle Gäste die ausstiegen an einem Thermoscanner vorbeigingen und sobald irgendwie Fieber festgestellt worden wäre, wäre man aussortiert worden. Bei uns war alles O.K. und so konnten wir uns auf unsere acht Std. Aufenthalt freuen, da wir dankend auf die Stadtrundfahrt verzichteten, angesichts der gesundheitlichen Risiken die uns drohten.

Teri-makasih, Bali


Top-Tauchplätze auf Bali:

1. S.D.
2. Liberty Wreck
3. Toyapakeh
4. -
5. -

Samstag, 1. November 2008

Reisebericht Ägypten 2003 - Sharm el Sheikh

Ägypten 2003 - Sharm el Sheikh
Tauchbericht unserer Tauchreise

Diese Reise kann man eigentlich nicht wirklich als eine reine Easterbunnies Tour bezeichnen, da wir mit einer richtigen Horde Leuten verreist waren und Onkel auch gar nicht mit war. Nun ist es nicht das einzige Mal gewesen, das der ein oder andere gefehlt hatte, aber nie zuvor, noch danach sind andere Leute mit uns auf Tour gegangen.Trotzdem will ich diese Tauchreise hier erzählen, da sie sehr lustig war und wir auch eine tolle Gruppe waren.



Größere Kartenansicht

Zum Ende des Jahres kam irgendwie die Idee auf nochmal in Urlaub zu fahren. Diesmal war der Unterschied nur, das auch einige unserer Freunde noch vorhatten in Urlaub zu fahren. Zu irgendeiner Gelegenheit kamen wir drauf, das wir den Urlaub gemeinsam verbringen könnten. Im Endeffekt waren neben uns drei Bunnies, noch Susanne, Carsten alias Kressy, der Gy und Simone dabei. Simone kann man eigentlich nicht wirklich zum Freundeskreis zählen, aber sie war damals eine Kollegin von mir und auch sie wollte noch Urlaub nehmen, weswegen ich sie gefragt hatte, ob sie nicht einfach mitfahren wolle. Sie sagte zu und so hatten wir die Truppe beieinander.

Die Sonne und das Meer im Blick

Da wir alle, bis auf Simone, Taucher sind, war klar, das wir einen Tauchurlaub verbringen wollten. Zu dieser Jahreszeit (November) bieten sich eigentlich nur Fernziele an, aber in Anbetracht der Tatsache, das wir nur eine Woche hatten, entschlossen wir uns für Ägypten, was aber schon ein Lotteriespiel sein kann. Die Suche nach dem passenden Ort gestaltete sich relativ einfach, da wir nicht nach Hurgharda wollten und wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel vom Süden wussten bzw. die Flüge dorthin ungünstige Zeitpläne hatten. Also blieb Sharm übrig und nun galt es nur noch eine adäquate Unterkunft zu finden. Wir entschieden uns für das Ghazala Beach, dessen Schwesterhotel Ghazala Garden 1,5 Jahre später traurige Berühmtheit erlangte, als ein mit Sprengstoff beladener LKW in die Lobby raste und 30 Menschen uns Leben kamen.

Pool und Bungalows des Ghazala

Wir flogen direkt nach Sharm und wurden am Flughafen dann in die entsprechenden Busse verfrachtet, die alle Urlauber in ihre Hotels bringen sollten. Die Busse selbst waren schöne Schrottkarren. Die Scheiben hatten teilweise Einschusslöcher oder waren gesprungen und innen waren sie auch nicht gerade das was man sich unter einem Reisebus vorstellt. Aber gut, es sollte ja nur in die Stadt gehen und die Vorfreude war groß, weswegen wir auch locker darüber hinwegsehen konnten. Das Ghazala liegt im Stadtteil Naama Bay, das auch das touristische Zentrum von Sharm ist. Dort befinden sich etliche Hotels entlang des Strandes und mittendrin unsere Bleibe für die kommende Woche. Das schöne an unserer Unterkunft war, das sich die meisten Zimmer nicht in einem Hauptgebäude befanden, sondern in kleinen Bungalows im Garten verteilt waren. Mittendrin befindet sich der Pool um den dann die Zimmer und das Restaurant platziert wurden. Eine Bar befindet sich jenseits der Strandpromenade am Strand. Wir hatten die Zimmer recht schnell aufgeteilt und konnten schon kurz darauf mal die Gegend erkunden und die Tauchschule aufsuchen. Die Basis befand sich gleich um die Ecke und ist eine der bekanntesten in Sharm, nämlich die Sinai Divers, die auch Basen in Dahab oder Marsa Alam haben. Dort haben wir uns eingecheckt und die Details für den kommenden Tag besprochen und vereinbart. So sollten wir morgens einen Checkdive durchführen und danach aufs Boot um endlich im Roten Meer abzutauchen. Den Rest des Tages verbrachten wir am Strand und abends im Ort. Dort waren wir noch was essen und sind ein wenig durch den Ort geschlendert.


Sinai Divers

Strand des Ghazala

Am Morgen ging es im Restaurant frühstücken und schon bald mussten wir feststellen, das "Servicewüste" auch im Wüstenstaat Ägypten ein durchaus verwendbarer Begriff ist, denn alles was man sich nicht selbst holen konnte, nämlich die Getränke, bekam man nur wenn man richtig Druck machte oder sogar selbst an den Kaffeekocher ging. Dies führte dann aber dazu das die Jungs zur Geduld mahnten und sich nicht die Kanne abnehmen ließen. Alles eine Frage von Bakshish. Allerdings verstehen die Jungs nicht, das man das Trinkgeld eher am Ende des Urlaubs gibt und das eben nur wenn der Service ok war. Ärgerlich war halt nur, das wir die folgenden Tage morgens nicht viel Zeit hatten, da wir zur Tauchschule mussten. Naja, aber irgendwie ging es doch alles und somit arrangierten wir uns. Die einzige die Zeit hatte, war Simone, die nicht taucht und es vorzog einfach am Pool oder Strand eine Liege zu nehmen und sich rösten zu lassen.
Der Checkdive war kein wirklicher Spaß. Wir rödelten auf und gingen direkt über die Strandpromenade an all den Sonnenanbetern vorbei ins Wasser. Wir hatten alle mind. 7mm Anzüge und entsprechend Gewichte, aber glaubst Du ich wäre runtergekommen? Ich glaube ich hatte 9kg um die Hüften aber ich hing wie einer der an der Decke geht unter der Wasseroberfläche und kam nicht runter. Mit ein paar Extragewichten kam ich doch runter und konnte meine Übungen absolvieren. Bei den anderen lief es problemlos und so bekamen wir das "Go" für das Boot und so konnte es losgehen. Das Boot liegt am Hafen, der ein Stück von der Basis entfernt liegt. Man wird mit einem Shuttle dorthin gebracht. Anschließend geht es auf das entsprechende Boot, denn es liegen diverse Boote am Pier, die von anderen Schulen oder Anglern genutzt werden.

Riesenmuräne am Hausriff

Am Hafen

Der erste TG führte uns an Far Garden, das ein einfach zu betauchendes Riff ist. Wir hatten tolle Sicht und bekamen diverse Rifffische zu sehen, wie verschiedene Kaiserfische und Füssiliere, aber auch Dickkopfmakrelen oder die schöne Fadenmakrele. Nach diesem einen TG ging es schon wieder heim, da wir ja erst nachmittags losgefahren waren. Die Laune war super nach diesem ersten TG und wir alle hatten ein gutes Gefühl gehabt, vor allem, da einige der Buddyteams noch nicht eingespielt waren. Das Boot mit dem wir unterwegs waren war ausreichend groß und wir hatten oben ein Sonnendeck wo wir uns in der Nachmittagssonne aufwärmen konnten.


Das Hinterland des Sinai

Daheim angekommen machten wir uns ins Hotel auf und trafen Simone nicht mehr am Strand sondern am Pool. Der Grund dafür war der verlorene Kampf um eine Liege mit, ich glaube, ein paar Russen. Die Russen sind in Sharm eh ein recht weit verbreitetes Völkchen, das bei uns allerdings nicht wirklich beliebt war, da sie, gerade im Wasser, kaum Rücksicht nahmen und auf Korallen rumtrampelten, aber auch an Land eher unangenehm auffielen. Leider hat sich in Ägypten, und das nicht nur in Sharm, die Unsitte breitgemacht, die Strandliegen mit Badetüchern zu belegen. Unsere Freunde aus dem Ostblock haben sich diese Unart aber auch schnell zueigen gemacht. Am Abend gab es nach dem Essen noch eine kleine Animation für die Gäste an der Hotelbar. Ein Alleinunterhalter versuchte die verwöhnten Touris ein wenig zu erheitern, was ihm aber mehr schlecht als recht gelang. Dafür war hinterher mal schön Alarm angesagt, als wir die Bar stürmten. Bei einigen ging es recht lange und am nächsten Morgen konnte man beim ein oder anderen noch die Spuren des Vorabends erkennen.

Man beachte das alle Liegen "reserviert" sind

Es ging am folgenden Tag nochmal an einen der Local Spots, nämlich Temple und Ras Umm Sid. Besonders Ras Umm Sid war sehr schön. Der Platz liegt an einem Leuchtturm, der den Beginn der Strasse von Tiran markiert. Unter Wasser bekamen wir einen regelrechten Wald an Gorgonien und Hartkorallen zu sehen. Ausserdem war die Fischvielfalt wirklich bemerkenswert. Neben Füssilieren, Schnappern, Wimpelfischen bekamen wir auch Kaiserfische und Napoleons zu sehen.
Unser großer Wunsch war allerdings, die besagte Straße von Tiran zu betauchen (Kressy hatte allerdings einen anderen grossen Traum, auf den ich noch zu sprechen kommen werde). Man muss sich dabei vorstellen, das diese Engstelle zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aqaba ein enormes Fischaufkommen aufweist und dadurch auch die ganzen Räuber wie Haie, Makrelen, Marlins usw. anlockt. Das Wasser, welches durch diese Meerenge gedrückt wird, sorgt natürlich auch für Strömung und steigert den Anspruch der Tauchplätze. Die bekanntesten Spots dort sind die vier Riffe Jackson, Woodhouse, Thomas und Gordon, die nach den jeweiligen Geologen benannt wurden, die sie erforschten. Es sollte allerdings noch ein paar Tage dauern bis wir dorthin fuhren. Vorher gab es noch ein paar Dives am Ras Mohammed. Dies ist ein Marine Nationalpark an der südlichsten Spitze der Sinai Halbinsel. Auch dort gibt es einige sehr spektakuläre Tauchspots. Dazu gehören das Yolanda Reef und das Shark Reef. Beide Plätze liegen im südlichsten Bereich des Nationlparks und recht anspruchsvoll. Die Strömungen können aus unterschiedlichen Richtungen kommen und durch die Lage genau zwischen Golf von Suez und der Strasse von Tiran wechselt das auch mal recht schnell. Wir jedenfalls hatten einen tollen TG u.a. mit vielen Barrakudas, Thunfische und Muränen. Dazu haben wir immer einmal einen "Ausflug" ins Blau gemacht um evtl. doch mal einen Hai zu Gesicht zu bekommen, aber leider ohne Erfolg.

Wir hatten Spass

Blaupunktrochen

Querbandbarrakudas

Die Abende verbrachten wir alle gemeinsam. Nach der Rückkehr von den Tauchausfahrten gingen wir noch an den Pool und später "auf Stube" um uns frisch zu machen. Anschließend ging es zum Essen und später noch im Ort in ein Café oder eine Shisha Lounge. Shisha? Dürfte bekannt sein, oder? Das ist eine Wasserpfeiffe aus dem arabischen Raum, die man mit aromatisiertem Tabak raucht. An einem Abend allerdings haben wir einen Nacht-TG gemacht. Dieser TG fand direkt am Strand vor unserem Hotel statt. Wir sind also mit dem ganzen Gerödel über die Strandpromenade und mit unseren Lampen dann ins Wasser gewatet. Es dauerte gar nicht lange und es zeigten sich die ersten Rotfeuerfische im Schein der Lampen. Das Wasser war nicht sonderlich tief, so etwa 5m, und die Feuerfische wurden immer mehr und folgten dem Schein der Lampen. Dies führte dazu, das es zu hektischem hin- und herleuchten kam und der ein oder andere etwas unruhig wurde. Ich empfand es auch nicht als entspannend ständig nach den Rotfeuerfischen schauen zu müssen und nicht den Rest der Fauna bewundern zu können. So beschlossen wir nach bereits 15 Min. den TG abzubrechen und es dabei zu belassen. Zu allem Überfluss habe ich meine Maske noch irgendwo auf der Mauer liegen gelassen, als ich auf die anderen wartete. Ein TG zum vergessen.


Am Tag darauf ging es dafür, zur Belohnung sozusagen, endlich in die Straße von Tiran. Wir sollten zunächst ans Woodhouse Reef, welches das nördlichste der vier Riffe in der Meerenge ist. Wider Erwarten hatten wir gar keine Strömung, dafür aber unheimlich viele Fische, allerdings keine Haie. Die Mittagspause verbrachten wir in einer Lagune, dem Lagona Reef im Osten der Straße. Dort hatten wir auch eine Begegnung mit einem Boot russischer Schnorchler. Wie schon bereits erwähnt, nahmen diese keine Rücksicht auf das maritime Leben und stiefelten munter über die Korallen. Diese Aktionen sollten mal zum Anlass genommen werden bestimmte Arten von Ausflügen zu überdenken, denn ich denke nicht, das die Natur auf Dauer dem Ansturm unvorbereiteter Schnorchler oder Taucher gewachsen sein wird. Dafür sollten Maßnahmen ergriffen werden, die z.B. die Teilnehmer auf solche Umgebungen vorbereitet und die Sinne für den Erhalt der Unterwasserwelt schärft. Solange aber nur der Profit im Vordergrund steht sehe ich schwarz für die Zukunft. Gerade im Bereich um das Rote Meer, zumindest auf ägyptischer Seite, habe ich so meine Bedenken das dort nachhaltig etwas unternommen wird. Der zweite TG allerdings war spektakulär. Wir betauchten das Thomas Reef und hatten ordentlich Strömung. Wieder einmal gab es keine Haie, aber Thunfische sahen wir und die Strömung sorgte für einiges an Spannung. Auf der Rückfahrt bekamen wir ein sehr seltenen Gast in diesen Gewässern zu sehen. Es war ein Segelfisch, der mit voll aufgestellter Rückenflosse unter der Wasseroberfläche schwamm. Der Segelfisch ist übrigens der schnellste Fisch der Welt.

Segelfisch

Ich erinnere mich noch an einen Tauchtag, an dem das Wetter etwas schon etwas unbeständig war. Es gab etwas Dünung und nach dem ersten TG, am bereits erwähnten Yolanda Reef, mussten wir einen Platz zum Ankern finden, der etwas geschützt war, um die Oberflächenpause machen zu können. Diesen fanden wir in einer Bucht im Ras Mohammed Nationalpark. Dort konnten wir noch schnorcheln und waren vor der unruhigen See geschützt. Der fand am Ras Za`atar statt, das direkt an der Ecke zwischen offener See und der Lagune liegt. Wir bereiteten uns wieder auf dem schaukelnden Boot auf den TG vor. Es war kurz vor dem Sprung ins Wasser als nochmal ein Eimer Wasser zum reinigen der Masken gereicht wurde. Dieser Eimer kam nicht weit, denn Susanne musste sich just übergeben und tat dies in den Eimer. Allerhöchsten Respekt aber zollten wir ihr dafür, das sie kurz darauf mit uns anderen ins Wasser sprang um den TG zu absolvieren. Ihr Argument dafür war, das es Unterwasser weniger schaukelt. Eine völlig richtige Einschätzung.

Nun aber mal zu Kressy´s Traum. Wahrscheinlich wundern sich schon einige der Taucher, die die Region kennen schon warum ich es noch nicht angesprochen habe. Er wollte die Thistlegorm betauchen. Dabei handelt es sich um einen im 2. WK durch die Deutschen versenkten Frachter der Briten und eins der grössten Wracks im Roten Meer. Die Ausfahrt sollte gegen 4h losgehen, weswegen nur noch Bernhard mitgefahren ist. Uns anderen war es einfach zu früh, wo schon jeder Tag um 7.30h begann. Nach der Rückkehr der beiden waren diese total begeistert. Das Schiff ist wohl wirklich so gross, das man auch hindurchtauchen kann und zudem ein wirklich imposantes Gebilde unter der Meeresoberfläche.
Zum Abschluss der Woche sind wir nochmal in der Strasse von Tiran getaucht. Die TG am Jackson und Woodhouse Reef waren nicht einfach. Die Strömung war mitunter ziemlich stark und auch die Fische waren wieder alle da. Zackenbarsche, Schildkröten, grosse Barrakudas usw. Ausserdem war der letzte TG dort auch mein 50er.

Kressy an der Thistlegorm

Thistlegorm

Taucher vor der Thistlegorm

Am Flughafen haben wir dann mal einen Geschmack dafür bekommen wie die Verteilung der Nationalitäten unter den Touris ist. Von etwa 10 Flügen, die angeschrieben waren, gingen zwei Maschinen nach Deutschland, eine nach Italien und die restlichen sieben nach Russland.


Rückblickend ist mein Fazit gemischt. Toll war der Urlaub in der Gruppe. Wir haben uns alle sehr gut verstanden und viel Spass gehabt. Die Unterkunft war auch soweit ok, allerdings war das hoteleigene Restaurant nicht so der Kracher. Die Tauchplätze sind zwar toll, aber die Taucherei ist schon ein grosser Industiezweig, der mitunter dazu führt das viele Boote rumschippern und die Horden an Tauchern von A nach B bringen. Dies lässte ein wenig das Gefühl der Ausbeutung der Meere aufkommen.


Meine Top 5:

1. Yolanda/ Shark Reef

2. Jackson Reef

3. Woodhouse Reef

4. Thomas Reef

5. Ras Za´atar

Samstag, 18. Oktober 2008

Reisebericht Thailand 2004 - Phuket

Thailand 2004 - Phuket
Tauchbericht unserer dritten Tauchreise

Im Jahr 2004 stand unser dritter gemeinsamer Tauchurlaub an. Er sollte uns zum zweiten Mal nach Thailand führen, doch diesmal an die Gewässer der Andamanensee. Die beste Reisezeit für die Westseite Thailands ist zwischen November und April, während die Ziele am Golf von Thailand am besten von Mai bis Oktober bereist werden können.
Wir entschieden uns für den Beginn der Saison und hatten für die geplanten zwei Wochen vor ein bisschen was zu erleben. Zunächst sollte es nach Koh Phi Phi (PP) gehen, was ja schon aus dem Film "The Beach" bekannt ist. Nach einem kurzen Aufenthalt auf Phuket wollten wir auf einem Liveaboard die Gewässer um die Similan Inseln betauchen. Die groben Eckpunkte der Reise hatten wir wieder einmal von daheim aus gebucht. Alles was mit der Taucherei zu tun hatte, haben wir in die Hände von Armin´s Diveteam gegeben. Gefunden hatten wir Armin und Sylvia auf der Suche nach einer passenden Basis vor Ort, im Taucher.Net
Die ganzen Bewertungen und der unkomplizierte Kontakt hatten uns schnell überzeugt und wir sollten es nicht bereuen. Wenn man Sylvia und Armin eine Freude machen möchte, bringt man ihnen Fleischsalat und Käse mit.



Größere Kartenansicht

So flogen wir also, mit 1kg Käse und ein paar Schalen Fleischalat über Bangkok weiter nach Phuket, wo wir am frühen Abend ankamen. Erwartet wurden wir schon von Armin, der uns netterweise abholte, obwohl wir erst ein paar Tage später bei ihm Tauchen sollten. Er brachte uns zu unserem Transferhotel, wo wir übernachten mussten, da wir bereits die letzte Fähre nach PP verpasst hatten. Ziemlich im Eimer, wie wir waren, wollten wir lediglich noch essen gehen und noch auf nen Absacker in eine Bar um am nächsten Morgen früh fit zu sein.

Ein Restaurant zu finden war erstaunlicherweise gar nicht so einfach. Wir mussten schon etwas suchen und selbst so haben wir nur eins gefunden, das uns gefiel. Wir waren zwar die einzigen Gäste, aber es war gut. Es war ebenso schwer eine Bar zu finden wie das Restaurant und so entschlossen wir uns, der Einfachheit halber, direkt in die Hotelbar einzukehren. Als wir reinkamen lief auf den Fernsehern, das was auf den meisten Bildschirmen in S/O-Asien läuft, nämlich Premier League Football. Wir uns reingesetzt und die Spiele gesehen und was zu trinken bestellt. Nach einigen Getränken kamen einige der wenigen restlichen Gäste darauf Karaoke zu singen. Wir hörten uns ein paar Titel an und wurden auch schon von der Moderatorin aufgefordert, aber es brauchte noch ein paar Drinks bevor wir mal die Liste mit den verfügbaren Songs einsahen. Irgendwann ging es, ich glaube, mit Onkel los, der irgendeine Schnulze zum Besten gab. Ab da, haben die anderen Gäste kaum noch einen Stich gehabt, denn da waren nur noch wir abwechselnd, und auch mal als Quartett, auf der Bühne. Seitdem sind unsere "La Isla bonita" Rammstein Versionen auf der ganzen Welt gefürchtet und wir lassen kaum noch eine Möglichkeit aus, diese zu präsentieren. ;-) Als wir dann die letzten waren und auch die Moderatorin genug von unseren Künsten vernommen hatte, wurde es für uns Zeit auf die Zimmer zu gehen.

Die Stimmung war gut...

...auch wenn keiner zuhörte...

Was sich dann ereignete, gebe ich ohne Nennung von Namen wieder. Es spielt auch keine Rolle wer was gemacht hat, aber es war zum sterben komisch. Wir hatten Zweierzimmer und uns schon ins Bett gelegt. Im einen Zimmer wurde sich noch ein wenig unterhalten und im anderen wurde schon geschlafen. Die Zimmer befanden sich direkt nebeneinander, weswegen die beiden sich unterhaltenden Easterbunnies auf einmal riesen Geschrei hörten. Es drangen Sätze rüber wie:"Das ist schon Richtig so" "Halt´s Maul" usw. Beide dachten natürlich es sei etwas passiert, weswegen sie gleich rüber gingen und sich als Sicherheitsdienst ausgaben. Kurzzeitige Stille! Die Tür ging auf und wurde sofort wieder geschlossen ohne das beide erfuhren was vorgefallen war...

Erst am nächsten Morgen sollte sich klären was passiert war. Todmüde saßen wir beim Frühstück, und das noch relativ früh, da die Fährt schon um 8.30h ablegen sollte. Was war also passiert? Im Zimmer wo schon frühzeitig Ruhe eingekehrt war, musste einer aufs Klo. Er stand auf, ging aber nicht ins Bad, sondern ließ es gleich nach dem Aufstehen laufen. Der Zimmergenosse natürlich wach geworden und gleich mal lauthals geschrien was das solle. Der Rest ist bekannt, bis auf die Tatsache, das der Täter am nächsten Morgen gleich mal in die eigene Pfütze getappt ist... Wie heißt es in einem Werner Comic so schön: Ich bin R(h)einschiffer...

The day after...

Eher etwas ruhiger ging es mit dem bestellten Wagen zum Hafen und in etwa zwei Stunden rüber nach PP. PP besteht aus zwei Inseln, einmal PP Don und PP Leh. Auf der letztgenannten Insel wurde auch der Film "The Beach" gedreht. Witzigerweise liegt die Insel im Film im Golf von Thailand, wenn man der Karte glauben schenken dürfte. Die Insel ist allerdings unbewohnt und man kommt von der Hauptinsel nur mit einem gemieteten Boot hin oder direkt mit der Fähre von Phuket, die kurz in die Bucht fährt (heutzutage aber auch nicht mehr wie ich letztes Jahr gemerkt habe).

Fährhafen von Phuket

The Beach

Nachdem wir PP Leh einmal umrundet hatten, sind wir in Richtung des Hafens von PP Don gefahren. Die Fähre war entweder zu groß oder es war Ebbe, aber anlegen konnten wir nicht und so mussten wir auf Langboote umsteigen um an Land zu gelangen. Was anfänglich etwas wackelig war, und besonders in Anbetracht der Tatsache, das wir all unser Gepäck dabei hatten, stellte sich als passable Fortbewegungsart heraus und wir kamen sicher am Strand an. Dort erwartete uns ein Backpackerparadies, und nicht nur für die... Der zentrale Ort auf der Insel liegt auf einem Isthmus zwischen zwei Hügeln und wird begrenzt vom Tonsai Bay und der Loh Dalam Bay. Dort spielt sich auch praktisch das ganze Leben mit Beach- und Nightlife ab. Beide Strände werden von diversen Hotels, Bars, Restaurants und kleinen Läden gesäumt. Eine traumhafte Kulisse die speziell zum Sonnenuntergang ihren ganzen Zauber entfaltet.

Tonsai Bay

Wir sind zu unserem Hotel am Loh Dalam Bay gebracht worden, das Phi Phi Princess, welches heute nicht mehr existiert. In der Lobby warteten wir darauf einzuchecken und unsere Bungalows beziehen zu können. Leider waren unsere Zimmer noch nicht fertig, aber wir waren auch noch etwas früh dran. Normalerweise ist es ja so, dass man gegen Mittag rein kann. Wir sollten etwa eine Std. warten bevor es soweit war und so haben wir es uns an einer Strandbar gemütlich gemacht. Nach besagter Stunde gingen wir wieder an die Rezeption, doch die Zimmer waren noch immer nicht fertig, was uns allmählich sauer werden ließ, da wir endlich mal "ankommen" wollten. Wir mussten wieder Zeit totschlagen und sind mal durch den Ort gelatscht um die Location kennenzulernen. Als wir zurückkamen, waren die Bungalows endlich fertig und wir konnten rein, unser Zeug ablegen und endlich "Hossa" schreien...

Unsere Bungalows im PP Princess

Unser Aufenthalt auf PP war auf drei Tage angelegt. In dieser Zeit wollten wir nur chillen und diese tolle Insel geniessen. Tauchen wollten wir auch, da man von dort am besten nach Hin Daeng und Hin Muang kommt, zwei der besten Divespots in der Andamannensee. So suchten wir uns vor Ort eine Tauchschule um für den nächsten Tag die Tour dorthin zu buchen. Dies war schnell erledigt, da man keine 10m weit kommt ohne von irgendwelchen Mitarbeitern der ansässigen Basen angesprochen zu werden. Somit war die restliche Zeit bis zum Tauchen für nichtstun bzw. nur das tun wonach uns der Sinn stand, verplant. Es ist schwierig diese Atmosphäre zu beschreiben, die auf der Insel herrscht, aber es ist eine Mischung aus "laissez faire" und Party, die allabendlich irgendwo an einem Strandabschnitt stattfindet. Es ist ein ständiges kommen und gehen von Leuten aus allen Teilen der Welt und wenn man jemanden kennenlernt ist das oftmals so als kenne man die Person schon lange. Das Zusammengehörigkeitsgefühl dort ist recht groß, wenn auch nur oberflächlich und für kurze Zeit, da sich die Wege nach der Abreise oft schon wieder trennen. Dennoch sind alle Menschen dort extrem offen und auch die Thais, die sonst eher zurückhaltend sind, zeigen dort ihre extrovertierte Ader.

Abends an der Loh Dalam Bay

Eine Sache die dort allerdings ganz schlimm war, waren die Mücken. Eines Nachts, kann ich mich noch erinnern, war ich gerade am einschlafen, als Robby wieder einmal nervte und fragte ob ich schon schliefe. "Jetzt nicht mehr...". Ihn hatte das Summen einer Mücke beschäftigt und, da ich auch schon wach war, beteiligte ich mich an der Jagd. Diese dauerte dann doch etwa zwei Std. und aus einer Mücke wurden Dutzende, die wir erledigten.

Morgens geht es entspannt, bei ziemlicher Wärme aber normalerweise tollem Sonnenschein, zum Frühstück und danach an den Strand, wenn man nicht gerade schon auf einem Boot zum Tauchen unterwegs ist, oder sonst eine Tour gebucht hat. Diese Gelassenheit und Sorglosigkeit auf PP war wirklich ansteckend und ich kann mich an kaum einen Ort erinnern wo die Abgeschiedenheit angenehmer ist als dort. All die Dinge, die man sonst so zu tun pflegt, wie Zeitung lesen, Internet usw. werden immer unwichtiger und man lässt sich einfach von diesem Leben aus Strand und Party mitreissen.

Loh Dalam Bay auf PP

Wie schon gesagt, kann man morgens schön frühstücken, wenn man nicht anderweitig verplant ist. Bei uns war es am zweiten Tag aber der Fall und so ging es schon ziemlich früh am Morgen zur Tauchschule von wo aus wir zum Speedboat liefen, das uns zu Hin Daeng bringen sollte. Die Stunde nach Sonnenaufgang ist eigentlich die einzige am Tag, an der man sagen kann es sei etwas frischer. Sobald die Sonne über die Hügel kriecht, wird es wieder warm und die Kleidung klebt am Körper. Naja, Kleidung kann man nicht wirklich sagen, denn eigentlich trägt man nur Badeshorts und ein T-Shirt. Wie auch immer, mit einer Handvoll anderer Taucher ging es aufs Boot und ab, Richtung Süden zu den beiden Unterwasserfelsen. Hin Daeng heisst auf Thai "Roter Fels", Hin Muang "Violetter Fels". Diese Bezeichnung haben die Spots durch die Farben der Weichkorallen die hauptsächlich an jedem der Felsen zu finden sind. Die Fahrt dauert etwa 1,5-2 Std. und wirklich bequem ist sie auch nicht, denn die Boote hacken mit ziemlicher Geschwindigkeit über die Wellen und Wogen so das man das Gefühl hat ziemlich gestaucht zu werden.

Dort angekommen war die See ein wenig unruhig, allerdings nichts besorgniserregendes, bloss halt auch nicht glatt wie ein Spiegel. Vor uns war schon ein Liveaboard und ein weiteres Speedboat angekommen. Das anlegen der Ausrüstung auf einem engen Boot bei Wellengang ist gar nicht so einfach und bis wir alles angelegt hatten und startklar waren, dauerte es einen Augenblick. Robby fühlte sich auch nicht wirklich gut, da er keinem Seefahrervolk entstammt, der Süßwassermatrose... ;-) Im Wasser wäre es auch fast zu einem Problem gekommen, da Robby fast unter das große Schiff gedrückt worden wäre bevor wir abtauchen konnten. Es ging aber alles gut und schon bald befanden wir uns in einer anderen Welt. Wie schon erwähnt, war das Wetter nicht so doll und somit auch die Sicht nicht überwältigend. Hin Muang, wo wir zuerst tauchten, war im Prinzip eine Steilwand mit üppigem Korallenbewuchs, allerdings fiel mir nicht unbedingt auf das es besonders violett war. Wir hatten zwar allerlei Rifffische, aber von den erwarteten Mantas war nicht einer zu sehen. Wahrscheinlich waren diese gerade in Urlaub gefahren. Der TG war demnach nicht sonderlich spektakulär und ich vermute bzw. bin mir sicher, das der Eindruck mit der Sicht von Mantas oder Walhaien zusammenhängt. Nach der Oberflächenpause sind wir dann an Hin Daeng getaucht, dem violetten Felsen. Die Sicht war auch hier kaum besser aber der Korallenbewuchs erinnerte schon deutlicher an den Grund warum der Spot so genannt wird. Um es aber auf den Punkt zu bringen: Hier gilt genau das gleiche wie für Hin Muang. Der persönliche Eindruck steht und fällt mit den Mantas. Dennoch tut man den beiden Plätzen unrecht sie ausschließlich an der Sichtung von Mantas zu messen. Sie sind beide sehr anspruchsvoll und bei guter Sicht bekommt man einiges zu Gesicht. Ich hatte letztes Jahr nochmal die Gelegenheit dort zu tauchen; diesmal bei gutem Wetter. Auch diesmal war kein Manta dort, aber ich hatte durch die bessere Sicht ein besseres Bild von diesem Spot.

Auf dem Weg nach Hin Daeng

Abends stand eine grosse Party am Monkey Beach an. Solche Ereignisse sprechen sich in dem kleinen Ort recht schnell rum und für uns war klar, das wir dort auch hinmussten. Nach einem schönen Abendessen am Strand, sind wir den Strand runter zur Bar wo die Party steigen sollte. Es war noch nicht sonderlich voll, aber wir waren gut drauf und waren uns sicher, das es ein top Abend werden sollte. So machten wir es uns im Sand gemütlich, pichelten schon ein paar Getränke und lauschten der Musik, die noch relativ leise spielte. Langsam füllte sich die Bar und der Strand. Die Neonlichter in der Bar liessen die ganzen Leute gespenstisch aussehen, die zu den lauter werdenden Technobeats zuckten. Irgendwann war eine kritische Masse erreicht und es war als platzte ein Knoten. Die ganzen Leute tanzten und jubelten, man hörte Gläser klirren und Richtung Wasser begannen ein paar Feuerkünstler ihre Performance. So ging es dann den ganzen Abend und es kamen auch noch zwei englische Mädels von denen wir eine auf dem Boot am Morgen kennengelernt hatten. Naja, eigentlich hatte sie wieder einmal unser Charmeur Onkel kennengelernt. Jedenfalls war es dann so, das die beiden irgendwie bei uns saßen und sich Onkel irgendwie ausklinkte um sich mehr um eine der beiden zu kümmern... Bereits am frühen Morgen gingen wir vier dann zu unseren Bungalows und hatten noch Hunger, weswegen wir noch im örtlichen 7eleven was zu essen holen wollten. Die gekauften Sandwiches aber entpuppten sich als schöne Mogelpackung. Wenn man sie aufklappte, war von dem Käse und Schinken nur je ein schmaler Streifen drauf damit man erkennen konnte womit sie belegt waren, aber der Rest war nur mit Butter beschmiert. Was ein Nepp! Noch Ort und Stelle beschlossen wir, nach dem Aufstehen, zu fragen ob wir die Zimmer für eine weitere Nacht haben könnten.

Feuerkünstler am Monkey Beach

Eine Verlängerung war leider nicht möglich, da die Insel wirklich ausgebucht war zu jener Zeit. So verbrachten wir den letzten Tag nur mit Entspannung und am Strand abhängen. Ja, im Endeffekt reihten wir uns dann in diesen Kreislauf dieses ewigen Kommen und Gehen auf der Insel ein. Bevor man richtig realisiert was los ist, befindet man sich schon wieder auf der Fähre zum Festland und das Paradies ist nur noch Erinnerung. Der "Abtransport" der ganzen Touris ist allerdings wahre Massenabfertigung. Es stehen einige Fähren bereit, man bekommt Aufkleber um auf das richtige Schiff zu gelangen und dann darf man, wenn man Pech hat, erstmal über verschiedene Boote kraxeln bevor man an der gebuchten Fähre ankommt. Dies macht man natürlich mit dem ganzen Gepäck und Onkel war schon wieder stinksauer, weil er noch vor einigen Monaten einen Bandscheibenvorfall hatte.

In Phuket wurden wir wieder von Armin abgeholt, der uns zu unserem Hotel, das Vighit Bungalow Resort , für zwei Nächte brachte. Danach sind wir noch mit ihm was essen gegangen und im Anschluss zu ihm heim, wo er uns wirklich jegliche Gastfreundschaft zukommen liess, die man sich vorstellen konnte. Dort besprachen wir den Ablauf der kommenden Tage und des anschliessenden Liveaboards. Da wir das Hotel nur für zwei Nächte hatten, schlug er uns vor uns ab dem Tag nach dem auschecken und für die Zeit nach der Bootstour bis zur Abreise, in einer kleinen Bungalowanlage einer Bekannten unterzubringen. Für den kommenden Tag war ein Checkdive am "Ao Sane Beach" vorgesehen, wo Armin seine kleine Basis unterhält. Nachdem wir alles geklärt hatten und ein paar Bier, brachte er uns noch ins Hotel und versprach uns nachmittags abzuholen, da wir einmal ausschlafen wollten.

Garten des Vighit Resort

Der nächste Morgen war wunderbar. Wir schliefen solange wir wollten und konnten noch ein wenig im Pool planschen bevor wir mittags abgeholt wurden. Es ging dann an den Hausstrand der Basis, wo wir erstmal was aßen und später noch den Checkdive machten. Der Spot ist nicht wirklich spektakulär, aber es reicht um sich ans Wasser zu gewöhnen und die Ausrüstung zu überprüfen.

Sonnenuntergang am Strand des Vighit

Ao Sane ist eigentlich nur ein kleiner Strand in der Nähe des Royal Phuket Yacht Club, der allerdings ein echter Geheimtip ist. Wenn man also ein Auto oder Fahrer hat, findet man hier einen relativ einsamen Strand mit einem kleinen Restaurant.

Ao Sane

Abends zogen wir um in die Bungalows von Armins Bekannter. Diese Bekannte stellte sich als ehemalige Stewardess heraus, die irgendwie auf Phuket gestrandet war und mal in den USA gelebt hatte. Da Onkel auch mal ein Jahr dort verbrachte, war da gleich die Connection hergestellt und ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, das sie auf Onkel stand. Ihre Anmachen waren doch ziemlich deutlich und die Art wie sie die anderen von uns wenig beachtete, sprach doch Bände. Das kleine Resort lag zwar nicht am Strand, aber dafür waren die Bungalows, sechs an der Zahl, aus Stein gemauert, gut ausgestattet und es gab einen Pool, den Armin normalerweise für den Tauchunterricht verwendet.

Unsere Unterkunft für ein paar Tage

Am nächsten morgen ging es früh los auf einen kleinen Tauchtrip mit dem eigenen Schiff, das allerdings damals recht klein war. Am Hafen angekommen, stellte sich heraus, das einer einen Teil der Ausrüstung vergessen hatte und sich dadurch alles verzögerte. Die Fahrt führte uns nach Koh Racha, einer kleinen Insel etwas südlich von Phuket. Darauf befindet sich eins der besten Resorts Phukets, das Racha. Das Eiland ist wirklich traumhaft, zumindest den Gewässern, die es umgibt, nach zu urteilen. Das Wetter war zum tauchen bestens geeignet, denn es war heiss und das türkisblaue Wasser war eine prima Abkühlung. Die Spots um die Insel waren eher einfach zu betauchen mit vielen Korallen und Riffbewohnern.

Päuschen bei Koh Racha

Am nächsten Tag ging es endlich los! Das Liveaboard rief und wir freuten uns schon richtig. Der einzige, der schon während der Planung etwas bedenklich klang, da er nicht wusste wie der Seegang würde, war Robby. Wir sollten nicht von Armin oder Sylvia begleitet werden, sondern von Holger, einem Freund der beiden. Holger ist eine rheinische Frohnatur, die vor jedem Tauchgang: "Let´s get ready to rumble" rief und uns damit ziemlich auf die Nerven ging. ;-) Aber Holger war ein guter Divemaster und im Endeffekt sollten es tolle Tage werden.

Unser Boot, die Somboon 4, kam gerade aus der Werft und war praktisch neu. Wir waren also die ersten auf diesem Schiff. Doch bis dahin mussten wir erstmal nach Khao Lak fahren und von dort mit einem Speedboot zu den Similans gebracht werden, wo wir am späten Vormittag ankamen. Dies ist scheinbar Usus, da die Schiffe während der Saison immer vor Ort liegen um Zeit zu sparen. Nach betreten des Schiffs bekamen wir eine Einweisung wie alles auf dem Schiff funktioniert und wo alles zu finden ist. Auf dem Boot waren etwa 15 Leute plus Besatzung. Die Gäste waren international zusammengewürfelt. Wir hatten Taucher aus Japen, USA und auch Deutschland. Nach der Einweisung wurde auch schon unsere Ausrüstung eingeräumt und fertig gemacht um unser hoch gestecktes Pensum von bis zu fünf TG täglich zu schaffen. "Let´s get ready to rumble." Es ging am "Sharkfin Reef" ins Wasser wo wir alle zwar von einem der Bootsguides begleitet wurden, aber im Endeffekt von Holger geführt wurden. Der TG war schon gleich richtig was fürs Auge, denn neben tollen Korallen vibrierte das Wasser vor lauter Leben. Zackis verschiedenster Art, Rochen, Schildkröten und sogar eine Schule von Büffelkopf Papagaienfischen bekamen wir vor die Maske, allerdings nur in etwa 15-20m Entfernung. Dazu war das Wasser superklar und die Strömung war zum eingewöhnen auch eher gering. Super Sache.

Clownfische

Die Gruppe inkl. Holger

Die neun Inseln der Similans haben eigentlich keine Namen, sondern sind von Norden nach Süden durchnummeriert. Wir begannen um die südlichen Inseln und tauchten uns nach Norden. Am "Beacon Reef" gibt es ein Wrack das sich recht einfach betauchen lässt und von großen Fischschwärmen umkreist wird.

Immer wieder morgens sind wir mit einem dreifach donnernden "Let´s get ready to rumble..." ins Wasser gehüpft, und das alles noch vor dem Frühstück. Am "North Point" gab es ein paar Divethroughs und Canyons die man betauchen kann. Mir persönlich gefallen ja besonders topografisch anspruchsvollere Spots, die eben mit solchen "Schwierigkeiten" bestückt sind. Wir haben solche Spots vor allem um die Similans und später an den Fury Shoals in Ägypten kennengelernt.

Nach dem morgentlichen TG wurde gefrühstückt und Oberflächenpause gemacht. Es gab immer erstmal Früchte, wie Wassermelone oder Ananas. Ananas heisst auf Thai Sapbahrot, was sich ähnlich wie "Sapperlot" anhört. Somit hatten wir wieder einen Running Gag, der immer darin bestand die Sapperlot zu ordern. Vor dem Mittagessen kam dann der nächste TG (Let´s get ready to rumble) und am Nachmittag noch zwei weitere. "Breakfast Bend" war ein tolles Drop Off mit einer Vielfalt, die seinesgleichen suchte. Süsslippen, Trompetenfische, Leopardenhaie, Wimpelfische verschiedener Art, Zackenbarsche usw. Ein toller Platz, eingerahmt durch die Farbenvielfalt der Hart- und Weichkorallen.

Schöner Canyon am North Point

Eines abends lagen wir bei sternklarem Himmel noch auf dem Sonnendeck (denn: bin ich nicht hier, bin auch dem Sonnendeck, oder im Solarium...), und liessen die vergangenen Tage Revue passieren. Noch waren unser Pulver an Highlights nicht verschossen, denn es sollte über nacht zum Höhepunkt der Reise gehen... Richelieu Rock!

Mit der Ankunft am Rock wurden wir alle wach. Der Blick aus den Fenstern offenbarte allerdings nicht wirklich Gutes. Vor uns waren schon etwa 10 Liveaboards angekommen und wie es den Anschein machte, waren die meisten schon im Wasser. Uns wurde schon recht schnell klar, das es mit dem Walhai, der dort heimisch sein soll, wohl nix würde. Allerdings stirbt die Hoffnung bekanntlich zuletzt und somit hiess es wieder: Let´s get ready to rumble! Unter Wasser ein Verkehr wie auf der A5 am Freitagnachmittag. Horden von Tauchern die kreuz und quer umherirrten und selbst wir als kleine Gruppe verloren uns schonmal aus den Augen. Der Felsen selbst ist eigentlich toll bewachsen, wenn nicht die tausende Taucher schon ihre Spuren hinterlassen hätten. Insbesondere unsere asiatischen Freunde haben immer ihre Metallstäbe dabei mit denen sie mal unter einen Stein schauen oder sonstwie in den Korallen rumstochern. Zu sehen gibt es dort allerdings richtig viel und zur richtigen Zeit (Dez.-Feb.) auch Walhaie. Wir hatten jedenfalls das Glück erstmals Sepias zu sehen, neben allerlei anderen Fischen jeder Größe.

Drachenkopf

Nach zwei TG am Rock, hatten wir den nördlichsten Punkt der Reise erreicht und kehrten um, Richtung Süden. Nächstes Ziel war Koh Tachai. Kleine Insel, aber oho! Dort erfuhren wir was es heisst, wenn die Strömung falsch eingeschätzt wird bzw. sich nicht die Mühe gemacht wird evtl. ein bisschen weiter zu fahren und einen neuen Einstigespunkt zu wählen. Mit einem schon bekannten: Let´s get ready to rumble, ging´s los. Schnell runter und ich dachte mir, das wir mal entspannt lospaddeln konnten. Pustekuchen! Die Strömung war unglaublich. Von Beginn des TG an, kämpften wir dagegen an. Dummerweise war besprochen worden, das wir mit dem Riff auf der rechten Seite getaucht werden sollte, dies aber die falsche Richtung war. Somit beschäftigten wir uns damit, hinter Korallenblöcken und Felsen "Deckung" zu suchen um nicht völlig ins Blau geschossen zu werden. Nach ganzen 25 Min. brach Holger den TG ab und wir stiegen an der Bojenleine, die wir mit Ach und Krach erreichten, auf. Dabei konnten wir sehen, das unsere Luftblasen fast waagerecht davonblubberten. Nach diesem kürzesten TG des Urlaubs hatte ich tierische Kopfschmerzen und verzichtete auf den letzten TG an Koh Bon. Die Jungs hatten dabei wohl noch mords Spaß, ich aber wollte nur noch ausruhen.

Man beachte die Luftblasen (Koh Tachai)

Das Ende des Liveaboards zeichnete sich ab, denn der letzte Tag brach an. Wir durften nochmal zwei hervorragende TG absolvieren. Ok, ok, ich erspare euch jetzt den obligatorischen Schlachtruf unseres Begleiters, aber "East of Eden" und "Deep Six" rundeten den ganzen Trip nochmal richtig ab. Robby war, trotz anfänglicher Bedenken, wirklich begeistert, so wie wir anderen auch. Das Meer war die ganze Zeit über glatt wie ein Spiegel und grösstenteils klar, so das wir locker Sichtweiten um die 20-30m hatten. Dazu schien die Sonne jeden Tag vom strahlend blauen Himmel und wir hatten in der Umgebung der wunderschönen Similans wirkliches Südseefeeling.

Die Similans

Auf der Fahrt zurück nach Khao Lak, begegneten wir einem havarierten Boot und hielten. Lustigerweise trafen wir dort ein Mädel, die wir zwei Jahre zuvor auf Koh Tao kennengelernt hatten. Sie ist Schwedin und UW-Filmerin. Wir hatten ihr damals ein paar deutsche Worte beigebracht, u.a. Schwarzwälder Kirschtorte. Mit diesem Wort versuchten wir die Erinnerung zu wecken, allerdings schien ihr das entweder peinlich, oder sie erinnerte sich wirklich nicht an uns. Wie auch immer, wir übernahmen ein paar der Passagiere vom defekten Boot und setzten unseren Weg fort.

Zwei der Geretteten

Wieder an Land, waren wir nochmal bei der Bekannten von Armin, wo wir am Abend ein sagenhaftes BBQ serviert bekamen. Armin hatte Holger, einen weiteren Freund und Silvia mitgebracht und dazu einen Haufen Fleisch, den sein Kumpel gekonnt briet. Es war ein Gedicht und unvergesslich. So ist Armin nunmal, die Betreuung geht über das Normalmaß hinaus und ist sehr persönlich. Da gibt es auch ein paar Extras, die man so nicht gebucht hatte. Top!

Schaut euch dieses BBQ an!

Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von allen, denn wir haben eine kleine Tradition, die wir erstmals 2002 eingeführt hatten, und die es zu pflegen galt. Diese besteht darin, das wir für die letzten 2-3 Tage nochmal richtig gediegene Hotels buchen. In jenem Jahr war es das Evason auf Phuket. Wir hatten eine Duplex Suite in der wir alle vier untergebracht waren und sogar einen eigenen kleinen Pool hatten. Erste Amtshandlung war Nacktbaden! Die folgenden Tage waren nur noch komplette Entspannung angesagt. Wir liessen uns verwöhnen mit Massagen und Pediküren (Gell, Bernhard?) und ansonsten nur noch gut essen und Nacktbaden für den nahtlosen Teint! ;-) Einen Ausflug zu einer Privatinsel liessen wir uns allerdings nicht entgehen und trafen bei einem Modeshooting dort, gleich einmal Christina Plate.

Gute Laune im Pool

Der Infinitypool im Evason

Ein unvergesslicher Urlaub kam zu einem Ende und wir konnten von Glück sagen, das wir nicht vier Wochen später gebucht hatten, denn da kam der Tsunami.

Khaawp Khoon Khrap, Thailand!


Meine Top 5 Tauchplätze:

1. Richelieu Rock
2. North Point (Similans)
3. Elephant Head (Similans)
4. Hin Daeng
5. Breakfast Bend (Similans)