Sonntag, 26. September 2010

Pulau Ahe - Cenderawasih Bay

Als Taucher hat man Träume. Dem einen sind Wracks wichtig, andere wünschen sich große Fischschwärme oder können sich nicht schöneres vorstellen als unter einer geschlossenen Eisdecke zu tauchen. Ein Erlebnis, das jeden Taucher aber in seinen Bann ziehen dürfte, ist eine Begegnung mit Walhaien. Das Problem aber ist das, Walhaie i.d.R. nicht ortsansässig sind. Zwar kehren sie oft an die Stelle ihrer Geburt zurück, besonders die Weibchen, aber es gibt auf der Welt nur relativ wenige Orte an denen Begegnungen mit ihnen relativ wahrscheinlich sind.


Größere Kartenansicht

Nun erreichen mich Nachrichten, das es einen Ort geben soll, an dem das Tauchen mit Walhaien fast garantiert wird. Ich warte noch immer auf meinen ersten Walhai und war schon an einigen Orten, die, wie oben beschrieben, eine höhere Wahrscheinlichkeit einer Sichtung bieten, jedoch bislang ohne Erfolg.
Auf Neuguinea, um genauer zu sein in Cenderawasih Bay in der Provinz West-Papua in Indonesien, soll es einige ortstreue Exemplare geben, die an einer bestimmten Stelle häufig zu beobachten sein sollen.

©http://scubasigns.org

Von der kleinen Insel Pulau Ahe erreicht man diesen Spot innerhalb von 2-3 Std und mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit soll man teilweise mit 5 oder mehr Exemplaren Tauchen können.
Pulau Ahe liegt noch jenseits von Raja Ampat. Die Cenderawasih Bay liegt quasi im "Nacken" der Halbinsel "de Vogelkop", an deren Spitze die inzwischen berühmten Tauchgründe von Raja Empat liegen.
Einen großen Teil der Cenderawasih Bay nimmt der "Teluk Cenderawasih National Park" ein. Dieser erstreckt sich auf über 14.000km² und ist der größte Marinenationalpark des Landes. Er bietet nicht nur Rückzugsmöglichkeiten für besagte Walhaie, sondern auch für verschiedene Schildkrötenarten, Wale und Dephine.



Das Resort wurde erst dieses Jahr eröffnet und bietet acht einfache Unterkünfte. Da Tourismus in dieser Ecke der Welt noch nicht ernsthaft begonnen hat, darf man noch nicht die üblichen Maßstäbe an Service usw. setzen. Die TG selbst sind oftmals Explorationdives, d.h. man bekommt die Möglichkeit an Orten zu tauchen, die noch keiner vorher betaucht hat. Allerdings befindet sich das Personal noch in der Lernphase, weswegen es sich nur für erfahrene Taucher eignet. Es ist halt noch eine richtige Abenteurreise, die man auf sich nimmt, wenn man sich auf den etwa 50 stündigen Weg dorthin macht.
Weitere Infos bekommt man bei Aquaventure Tauchreisen und bei Scubasigns Foundation, die die örtliche Gemeinde bei der Planung und Eröffnung des Resorts unterstützte.

Samstag, 11. September 2010

Taiji - Die Bucht

Jeder von uns kennt "Flipper" und auch wenn die Serie nun schon etliche Jahrzehnte alt ist, so hat sich aus dem Dressieren von Delphinen (und nicht nur diesen, sondern auch Orcas usw.) weltweit ein großes Geschäft entwickelt. Es gibt ja inzwischen hunderte von Wasserparks in denen kaum einer ohne eine eigene Show dieser liebenswerten Tiere auskommt. Haben Sie sich schon einmal gefragt wo diese Tiere herkommen?
Taiji ist ein Ort im Süden der japanischen Hauptinsel Honshu in der Präfektur Wakayama. Die kleine Stadt liegt am Pazifik und kann auf eine jahrhundertealte Tradition des Walfangs zurückblicken. Hier wurden im 17. Jh typisch japanische Techniken der Waljagd entwickelt und verbessert. Noch bis in die Gegenwart hat sich dieses Wissen weitervererbt und findet heute, in Form einer besonders grausamen Praxis, weiterhin statt. Ab September eines jeden Jahres beginnt die Jagdsaison auf Wale und Delphine, die hier seit Ewigkeiten ihre Zugrouten haben. Dabei hat die besonders grausame Art und Weise der Delphintötung öffentliche Aufmerksamkeit und Empörung erregt, der jedes Jahr über 20.000 Tiere zum Opfer fallen.



Die Fischer machen sich dabei eine örtliche Besonderheit zurnutze um die Delphine zusammen zu treiben. Die Boote treiben die Delphine unter großem Lärm vor sich her und drängen sie in eine kleine Bucht. Dort warten bereits Interessenten für Dressurdelphine und suchen sich die entsprechenden Tiere aus. Für diese Exemplare werden Beträge von teilweise über $150.000 fällig, was das ganze zu einem einträglichen Geschäft macht. In extremer Enge und total verängstigt warten die Säuger nun und können nur hoffen, das sie zu den wenigen Tieren gehören, die ihrer Freiheit beraubt werden, denn nicht alle Delphine sind dazu geeignet Touristen in den Shows zu unterhalten. Die verbleibende Mehrheit wird in eine versteckte Nachbarbucht getrieben, wo sie unter grausamsten Methoden abgeschlachtet werden. Das Wasser in der Bucht ist hinterher rot und einige der Tiere, die nicht sofort tot sind, kann man dabei beobachten wie sie schwer verletzt versuchen sich über Wasser zu halten, bevor sie letztendlich einfach ertrinken.



Nun mag man sich fragen warum diese intelligenten und tollen Kreaturen dort geschlachtet werden? Eine gute Frage! Die Gründe sind vielschichtig. Da Japan offiziell Jagd auf Wale im Südpolarmeer macht und das Fleisch, trotz wissenschaftlichem Deckmantel, in heimischen Supermärkten verkauft, muss entsprechend auch für Nachschub gesorgt werden. Die Fangquoten sind limitiert und reichen bei weitem nicht aus um die Nachfrage zu befriedigen. Deshalb nutzt das Land rechtliche Schlupflöcher um das bestehende Walfangmoratorium zu umgehen. Es gilt nämlich nur für Wale ab einer bestimmten Größe, worunter die großen Tümmler nicht fallen. Obwohl Delphine in Japan sehr beliebt sind und keiner sie essen würde, gelangt das Fleisch in den Handel. So wird mitunter das eigene Volk getäuscht und dem arglosen Käufer von Walfleisch, Delphinfleisch angedreht. Das Problem dabei ist, das diese Fleisch sehr hohe Werte an Quecksilber aufweist. Diese liegen um eine vielfaches höher als die gesetzlich zulässigen Höchstwerte. In Taiji ergaben Untersuchungen der Bevölkerung, daß viele Menschen stark erhöhte Konzentrationen von Quecksilber aufwiesen.
Wie man sehen kann, ist es eigentlich eine lose/lose Situation, die den meisten Beteiligten schadet. Ein paar wenige, ruinieren nicht nur den Ruf einer Stadt, sondern gefährden auch die Gesundheit der Bevölkerung. Obwohl nun die Fischereibehörde und die Stadtverwaltung Besserung gelobt haben, wird weiter an dieser "Tradition" festgehalten. Dagegen muss etwas getan werden!

Hier gibt es die Möglichkeit eine Petition gegen das Schlachten zu unterzeichnen.

Hier kann man einen Trailer zum Film sehen, den ich jedem dringend ans Herz legen möchte!

Hier ist die Hompage der SaveJapanDolphins.