Sonntag, 25. Dezember 2016

Little Komodo - Triton Bay Indonesien

Die Triton Bay verfügt über viele hochklassige Tauchspots. Ein paar der besten befinden sich um eine kleine Insel im Norden der Iris Straight: Saruenus Is.



Ihre Lage mitten in der Meerenge ermöglicht es, trotz ihrer geringen Ausmaße, drei ziemlich verschiedene Spots zu um sie herum zu betauchen. Neben Pintu Arus an der Nordseite, mit seinen ausgedehnten Wäldern von Schwarzkorallen, gibt es noch Aquarium an der östlichen Seite und Little Komodo an der Südwestlichen Flanke. Dieser Spot trägt seinen Namen nicht ohne Grund. Meist herrscht an diesem Spot die stärkste Strömung. Diese kann in alle Richtungen gehen und bedeutet, dass die Tauchgänge hier eigentlich immer als Drifts geplant werden. 


Im strömungsgeschützten Teil der Insel beginnen die TG und führen einen durch Felsen und Schwarzkorallen zu Weichkorallen aller Couleur. Tausende von Anthias und andere farbenprächtige Fische umschwirren die Taucher, und nahe der Wasseroberfläche sieht man Schwärme von Glasfischen und Sardellen. Während man meist in östlicher Richtung taucht und sich zwischen 10-15m aufhält, erfasst einen die Strömung langsam und die Szenerie beginnt schneller vorbeizuziehen. Bis man die südliche Spitze erreicht wird es dann meist schon ziemlich flott und wenn man dann um sie herumgezogen wird, und dann schon langsam das flachere Wasser erreicht, verändert sich die Landschaft und es wird eher sandiger mit weniger Bewuchs und Farben. Hier schaltet man dann von Weitwinkel wieder auf Makro und kann diverse Kleinstbewohner der Region antreffen.




Zum Abschluss, taucht man dann im Bereich von 5m wieder in sehr schönen Korallengärten, die genaugenommen aber schon zu Aquarium gehören. 
Das nährstoffreiche Wasser ist für das Leben dort ein Segen, für die Taucher allerdings trübt es die Sichtweite erheblich, so dass man in der Region selten über 10m erreicht. 
Den gesamten Reisebericht gibt es auf unserer Seite http://joinourjourneys.blogspot.com


Sonntag, 6. November 2016

Walhaie tracken

Bekanntermaßen kennt man den Mond besser als das Meer. Obwohl unser Planet zu ca 70% von Wasser bedeckt ist, haben wir doch erst einen sehr kleinen Teil davon erforscht und somit auch relativ wenig Wissen über die Bewohner dieses Lebensraums angesammelt.
Das wir aber daran arbeiten unser Spektrum zu vergrößern und dieses komplexe Gebiet besser zu verstehen, ist ebenso unbestritten. Es werden unterschiedlichste Ansätze gewählt um das Meer und dessen Bewohner besser zu verstehen und kennenzulernen.
Einer dieser Bewohner ist der Walhai, der größte Fisch der Erde, der trotz seiner Ausmaße, zum einen relativ selten ist und auch schwer aufzufinden. Bis vor wenigen Jahren hielt man ihn für einen reinen Nomaden der Meere. Das dies nicht ganz stimmt, zeigen einige Zufallsbegegnungen der letzten Jahre, die zeigen, dass es offenbar auch Standorttreue Populationen in einigen Gebieten der Welt gibt.
Wie man sehen kann, basiert viel dieser Aussagen eher auf Vermutungen und Annahmen. Es müssen also Ergebnisse her! An einem der Orte, die ein relativ hohes Aufkommen dieser außergewöhnlichen Lebewesen aufweist, der Cenderawasih Bay in Indonesien, wurden mehrere Exemplare mit Peilsendern versehen. Conservation International sammelt seitdem die Daten, die hoffentlich mehr Aufschluss über die Lebensweise der Walhaie bringen werden.
Eines aber kann man schon heute sagen: Das Wanderverhalten scheint wie bei Menschen zu sein: Es gibt welche die sich am liebsten in ihrem angestammten "Wohngebiet" aufhalten, und andere, die die weite Welt, bzw. Ozeane, erforschen. Aber seht selbst wo sich die Rasselbande tummelt: Tracking Whalesharks.


Sonntag, 30. Oktober 2016

Meeresschutzgebiet Antarktis beschlossen

Vor zwei Tagen wurde ein endgültiger Beschluss zur Schaffung eines Meeresschutzgebietes in der Antarktis beschlossen. Die Mitgliedsstaaten der CCAMLR einigten sich darauf eine Fläche von ca 1.5m km² im Rossmeer zu schützen. Seit 2012 verhandeln die Vertreter der Kommission zur Erhaltung lebender Meeresressourcen ein Gebiet zu schaffen, dass den kommerziellen Fischfang verbietet und nur sehr selektiven Eingriff erlaubt. Damit gemeint ist, dass ca 1/4 der Fläche zu Forschungszwecken und kontrollierter Fischerei nach Krill und schwarzen Seehecht ausgewiesen wird. 
Nachdem sich nun ein einstimmiger Beschluss gefunden hat, denn nur so konnte der Durchbruch erreicht werden, gelten die Regeln zunächst für 35 Jahre. Es gibt zwar schon Kritiker, die das für zu kurz halten, aber bis dahin wird noch viel passieren und man wird Gelegenheit haben genügend Daten zu sammeln um die Auswirkungen zu dokumentieren und ggf Argumente für eine dauerhafte Lösung zu finden.
Das Südpolarmeer ist eines der letzten großen, weitestgehend unberührten Meere und Heimat für tausende von Arten. Der Krill, quasi der Beginn der Nahrungskette, entsteht hier in großen Mengen und bietet die Grundlage für den Artenreichtum. Mehr als 120 Fischarten, über verschiedenste Walarten und bis zu Robben und Pinguinen sind dort beheimatet. Man verspricht sich, durch eine Stabilisierung von Fischbeständen und dem Fernbleiben des Menschen, auch eine Stärkung des Meeres im Hinblick auf den Klimawandel.
Alles in allem kann hier von einem großen Schritt in die richtige Richtung gesprochen werden. Bleibt nun abzuwarten wie die Durchsetzung der beschlossenen Regeln überwacht werden und ob sich alle Staaten daran gebunden fühlen. Da Tiere und Lebewesen aber keine Grenzen kennen, ist es natürlich schwierig migrierende Bestände einzeln zu schützen. Aber um solche Besonderheiten zu erforschen hat man nun lange Zeit und bis dahin hat auch hoffentlich ein grundlegendes Umdenken der Menschheit stattgefunden und solche Gebiete sind mehr die Regel als die Ausnahme.

Für weiter Infos bitte den Links folgen:
WWF
CCAMLR
Antarctic Ocean Alliance


Samstag, 17. September 2016

Rettung des kalifornischen Schweinswals (Vaquita)

Als Förderer im WWF erhalte ich regelmäßig Informationen über Tiere die so selten geworden sind, dass ihre Populationen oftmals nicht einmal mehr eine dreistellige Zahl erreichen.
Diesmal wurden Mitglieder auf den sog. Vaquita, dem Kalifornischen Schweinswal, einem der kleinsten Wale (max 1.50m lang) der Welt, aufmerksam gemacht. Er ist, wie der Name schon sagt, regional ansässig und sonst nirgendwo anders anzutreffen. Das Verbreitungsgebiet des Vaquitas liegt im nördlichen Teil des Golfs von Kalifornien, wobei vermutet wird, dass er auch etwas weiter südlich migriert.
Obwohl man bisher nicht allzuviel über ihn weiß, wird davon ausgegangen, dass die Population inzwischen zweistellig ist. Das beruht auf der Anzahl von Sichtungen und dem kleinen Verbreitungsgebiet, zzgl. einiger statistischer Daten, wie Geburtenrate, Schätzung von Fischereiaktivitäten usw. Das kann man genauer hier nachlesen.
Sein großes Problem ist sein kleiner Lebensraum und vor allem die Bedrohung durch den Menschen. Obwohl eine absolute Fangverbotszone im nördlichen Golf von Kalifornien eingerichtet wurde, ist die Gefahr durch Stellnetze und Geisternetze nicht gebannt. Immernoch verfangen sie sich darin und ersticken qualvoll, obwohl sie gar nicht aktiv bejagt werden. Außerdem ist ein Gesetz eine Sache, seine Durchsetzung aber eine andere.
Diverse Organisationen rufen zum Schutz dieser vermutlich seltensten Walart auf. Warum also nicht für ein konkretes Projekt spenden, bei dem z.b. die Stellnetze durch walfreundliche Netze ersetzt werden, die es den Walen ermöglichen zu entkommen, oder aber Geisternetze geortet und entfernt werden?





Weitere Infos findet ihr hier:
WWF
National Geographic
Christopher Gervais
Save the Whales
Seashephered

Sonntag, 14. August 2016

Grönlandhaie sind die Methusalems der Meere

Eine Expedition der Universität Kopenhagen brachte zutage, dass der Grönlandhai bzw. Eishai ein Alter von mind. 400 Jahren erreichen kann.
Die im Nordatlantik bzw. Nordpolarmeer lebende Haiart wurde schon vorher als sehr langlebiger Meeresbewohner eingeschätzt, doch hatte man bislang keine genauen wissenschaftlichen Daten, die das belegen konnten. Diese will die Forschergruppe um Julius Nielsen nun erbracht haben. Mit der Radiokarbonmethode, soll anhand von Proteinen aus der Augenlinse, von 28 zu Forschungszwecken gefangenen Exemplaren, ein Durchschnittsalter von 272 Jahren ermittelt worden sein. Dabei ist aber zu beachten, dass die Radikarbonmethode eine Messunsicherheit von etwa 120 Jahren hat.
Unbestritten bleibt aber, dass diese Tiere sehr langsam wachsen (ca 1cm pro Jahr), und wirklich von einem Methusalem der Meere gesprochen werden kann. Es dürfte das älteste Wirbeltier der Meere sein. Sie werden auch erst mit ca 150 Jahren geschlechtsreif, was natürlich auf eine niedrige Reproduktionsrate hindeuten kann.


Mittwoch, 20. Juli 2016

Shark Week 2016


Zum 25. mal findet dieses Jahr die Shark Week auf Discovery Channel statt. Eine ganze Woche voll interessanter Berichte und spektakulären Aufnahmen rund um Haie.


Donnerstag, 26. Mai 2016

Plastikmüll vermeiden - Ozeane retten

Die kleine Brauerei Saltwater Breweries in den USA hat sich Gedanken darüber gemacht, wie man Plastikmüll, in Form von Plastikringen für Sixpacks, vermeiden kann. Hierbei sind sie davon ausgegangen, dass viele dieser Halterungen auch im Meer landen können und dadurch den Anteil anorganischen Müll im Meer noch erhöht. Fische, sowie Vögel und andere Tiere halten diesen Müll für essbar und verenden teilweise qualvoll weil die Verdauung, insbesondere von Plastik, nicht möglich ist und es somit im Körper verbleibt bis soviel darin ist, dass sie verhungern o.ä.
Die Lösung für das Problem liegt darin, dass sie diese Ringe aus Abfällen, die beim Brauprozess entstehen (wie Gerste usw), verpressen und somit für Tiere essbaren "Müll" schaffen.



Im Prinzip ist das ein guter Ansatz, allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass außerhalb der USA schon viele Halterungen für Sixpacks aus Altpapier bestehen und diese Idee somit nur einen begrenzten Verbreitungsraum haben dürfte. Ohnehin liegt das Problem in den USA ganz woanders, denn die Einhaltung von Recyclingquoten erfolgt oftmals über Umwege und weniger über direkte und nachhaltige Produktion. So wird dort viel über Umweltzertifikate (ähnlich der Emissionszertifikate in Europa, die viel Augenwischerei sind) erreicht, ohne das die Umweltbelastung abnimmt. Das heisst, dass eine Firma, die die Ouoten nicht erfüllt, sich einfach diese Zertifikate an einer Börse kaufen kann und somit keine Strafen befürchten muß.
Es gibt also viel zu tun, sei es in den USA und anderswo, und Politiker sowie Verantwortliche sollten sich Gedanken darüber machen wie man effektiv die Verschmutzung reduziert, anstelle Schlupflöcher zu schaffen damit man so weitermachen kann wie bisher.
Hier hat sich jedoch eine Firma, für ihren Markt, Gedanken gemacht was man besser machen kann, und genau darum geht es. Wenn jedes Unternehmen versuchen würde seine Produkte etwas besser zu machen, inkl. über das was danach kommt, kämen wir dem Ziel einer besseren Welt sicher ein Stück näher.

Freitag, 13. Mai 2016

Hai im Hafen von Mallorca

Heute ging eine Meldung über die Bildschirme, die einen Hai in sehr flachem Gewässer gezeigt haben. Was zunächst aussah wie ein Strand entpuppte sich als der Hafen Pi auf Mallorca.
Dort hatten Passanten den ca 2.5m langen Hai bemerkt und gefilmt. Wie der Hai dorthin gekommen ist, darüber kann nur spekuliert werden. Es wird vermutet, dass er entweder einem Fischschwarm folgte, oder dass er von den Fischabfällen eines Fischtrawlers angelockt wurde.
Es stellte sich später heraus, dass es sich um einen Blauhai handelt, der schon am Tag zuvor im Hafen war und später von der Polizei mit einem Lasso eingefangen wurde und aufs offene Meer zurückgebracht wurde.


Was mich wieder einmal beunruhigt, ist die Art der Berichterstattung, bei der, wie immer, mit den unterbewussten Ängsten der Menschen gespielt wird. Es wurden Passanten zum Thema befragt und die fanden es natürlich total schrecklich, dass sich ein Hai so nah an die sichere Küste heranwagt. Ins Wasser wollte keiner mehr so richtig und es deutete sich etwas Panikstimmung an.

Blauhai live

Dazu sei gesagt, dass wahrscheinlich keiner im Hafenbecken baden würde und das Haie Jäger sind, die gerne dort sind, wo Beute ist. Der Mensch fällt aber mitnichten in dieses Schema. Vielmehr halte ich die Variante mit den Fischabfällen für denkbar, oder aber eine Störung durch elektromagnetische Signale. Blauhaie sind Hochseehaie und wirklich selten in Küstennähe anzutreffen. Eine Verhaltensänderung ist meist auf menschliche Ursachen zurückzuführen.



Sonntag, 24. April 2016

Reisebericht Mauritius 2016

Es ist schon wieder passiert...
Aus einem Urlaub, der ursprünglich nur mit zwei Bunnies angedacht war, wurde innerhalb von nur zwei Tagen wieder die volle Besetzung. Urlaub für Schnellentschlossene!
Aber der Reihe nach. Markus und ich hatten uns dieses Jahr fest vorgenommen wieder einmal auf Tour zu gehen. Die Ideen waren wieder einmal breit gefächert, von sehr exotisch bis zum "Nahziel", und während wir nach und nach die Ziele eingrenzten, hielten wir natürlich unsere anderen Bunnies auf dem Laufenden. Für Bernhard und Robby war eine Reise in diesem Jahr sehr unwahrscheinlich, und so planten wir nur für uns. Als die Jungs jedoch von den Zielen, und vor allem der Dauer des ganzen hörten, regte sich Interesse.
In einer Blitzaktion holten sich beide dann das "go" bei ihren Frauen und stiegen mit in die Vorbereitungen ein. Am Ende fiel die Entscheidung auf Mauritius und das in einer Zeitspanne, die weit unter den bisherigen lag.



Mauritius dürften die meisten aus der Philatelie kennen. Wer hat noch nichts von der "Blauen Mauritius", der vermutlich berühmtesten Briefmarke der Welt gehört? Die Inselrepublik liegt im südlichen Indischen Ozean, östlich von Madagaskar und La Reunion. Nach unserer Reise in 2014, also das zweite mal, dass es uns in diese Ecke der Welt verschlug. Die Insel kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken: Entdeckt von den Portugiesen, Anfang des 16.Jh, ging sie Ende des selbigen an die Niederländer, die sie auch besiedelten. Später kamen noch die Franzosen, die den größten Einfluss auf die Entwicklung hatten, und die Briten. Somit ist die Bevölkerung sehr gemischt. Indische Sklaven vermischten sich mit mit afrikanischen und Europäern. Aber auch Chinesen bilden einen Anteil. Die am weitesten verbreiteten Religionen sind der Hinduismus, dann das Christentum und der Islam.
Wie ihr sehen könnt, eine bunte Mischung mit einer Menge Einflüssen.
Somit ist die Vielseitigkeit eine der großen Trümpfe der Insel. Es ist zwar nicht so, dass damit alles "Friede, Freude, Eierkuchen" ist, wie ich später noch erklären werde, aber generell ist das Volk ziemlich freundlich und herzlich.
Unsere Anreise erfolgte über Dubai. Das Emirat ist ja weithin bekannt und das Wahrzeichen, dass man auch vom Flughafen gut erkennen kann ist natürlich das Burj-Khalifa. Der 828m hohe Tower liegt ca 20km entfernt und überragt das Stadtbild komplett. Es ist DER Hingucker wenn man hinüberschaut. Während wir auf unseren Weiterflug warteten, konnten wir ihn gut erkennen, auch wenn es recht diesig war.  Ansonsten ist der Flughafen ein Konsumtempel der ersten Kategorie. Auch wenn man keine wirklichen Schnäppchen machen kann, gibt es nicht wenige, die in einen Shoppingrausch verfallen. Ohnehin habe ich auch das Gefühl, dass hinter den Gabelflügen etwas Kalkül von Seiten der Emiratis steckt, wenn man den Aufenthalt nicht zu kurz gestaltet. Zeit ist schließlich Geld.

Burj Khalifa

Außer ein paar Kleinigkeiten, lief auch alles glatt. Leider aber gibt es immernoch eine untereschiedliche Auffassung von dem was man im Handgepäck mitnehmen darf.

 Wer findet den Fehler?

Bernhard hatte während des Aufenthalts Geburtstag und neben einem Geburtstagsgeschenk wollte ich noch für eine kleine Torte sorgen. Somit kontaktierte ich unser Hotel, das Sands Resort and Spa bei Flic en Flac an der Westküste. Der Guestmanager war sehr hilfreich und kam mit noch einer kleinen Überraschung um die Ecke. Er schlug ein Upgrade für ein paar Tage vor, auf das Schwesterhotel Maradiva. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen und wollte die Jungs damit überraschen. Wir hatten im Vorfeld eh schon über ein Upgrade nachgedacht bei dem wir alle in einem größeren Zimmer sein wollten, aber das war natürlich viel besser.
Am Flughafen klappte alles wunderbar und schon bald konnten wir zum Transferschalter gehen, wo man Bescheid wusste, dass wir ein anderes Ziel hatten. Markus, der sich diesmal für die Buchung verantwortlich zeigte, begriff zunächst gar nicht, dass ein anderes Hotel unser Ziel sein sollte, bis ich alle aufklärte. Das große Ah und Oh, sollte erst noch kommen.
Leider war das Wetter nicht gut und es regnete recht stark, und außerdem war es schon dunkel als wir ankamen und sich das unscheinbare Tor öffnete. In der Lobby allerdings wurde uns allen klar, dass wir in einem kleinen Paradies angekommen waren. Der offen gestaltete Empfangsbereich war eingerahmt von zwei kleinen Teichen und die Beleuchtung setzte die Akzente, wie einen Großen Wurzeltisch in der Mitte, sowie einige mächtige Pflanzenkübel dramatisch in Szene.
Die Formalitäten waren schnell erledigt und so konnten wir unsere Villas beziehen. Das war noch einmal eine Schippe drauf und wir alle waren ziemlich begeistert. Der obligatorische Sprung in den Privatpool ließ nicht lange auf sich warten.


 
Unsere bescheidene Bleibe

Eine Besonderheit, die wir so nicht kannten und sie für eine Anforderung des Hotels hielten, bereitete uns etwas Kopfzerbrechen. Zum Dinner werden lange Hosen und geschlossene Schuhe erwartet. Beides Accessoirs, die wir alten "Surferboys" in exakt einfacher Ausführung dabei hatten, wenn man die Reisehose rausrechnet. Mich hatte sogar meine Frau noch daran erinnert eine Hose einzupacken, was ich mit einem müden Seufzen quittiert hatte. Wie das Leben doch manchmal so spielt... Jedenfalls erfuhren wir später, dass diese Etiketteregel in allen Hotels auf der Insel, ab 4* Standard, die Regel ist. Again what learned...

Restaurant

So schmissen wir uns in Schale und gingen zum Restaurant, wo wir ein optisch hochwertiges und wirklich leckeres Essen serviert bekamen. Abends haben wir noch in den Geburtstag reingefeiert und später noch den Abend ausklingen lassen. Auffällig unauffällig war die Dunkelheit. So durchdringend, dass sie sich wie ein Schleier über alles legte, das nicht irgendwie erhellt wurde. Eine pure Dunkelheit, ohne Grauschatten wie daheim, mit hellen Sprenkeln und einem hellen Band, der Milchstraße.

Ich seh' den Sternenhimmel

Am nächsten Morgen sah die Welt schon anders aus und Mauritius begrüßte uns mit Sonnenschein. Mit einem wohligen Gefühl des "angekommen seins" stiegen wir aus dem Bett und ließen unsere Bleibe bei Tageslicht auf uns wirken. So richtig glauben konnten wir es immernoch nicht. Robby und ich hatten uns nichts vorgenommen, im Gegensatz zu Markus und Bernhard, die schon den ersten TG absolvieren wollten. Wir trafen uns noch beim Frühstück, aber die Jungs waren auch schon auf dem Sprung.
Als wir uns um einen Mietwagen für die Inselerkundung kümmerten, kamen sie uns schon wieder entgegen und sagten, dass der Tauchtag wegen Wellenwarnung abgesagt worden war. Beiläufig wurde noch mitgeteilt, dass u.U. keine Taucherei bis Mitte der Woche stattfinden könne und von Tag zu Tag entschieden würde.


Ein paar Impressionen

Somit hatten wir den Rest des Tages frei und auch nichts vor. Naja, wenn man nichts vorhat, nimmt man sich was vor und so buchten wir erstmal Massagen. Diese sind dort kein Schnäppchen, aber Wellness und Well-being ist wichtig. Bis zum Termin hatten wir Zeit und so lungerten wir am Pool rum, entspannten uns oder schauten uns auf den wirklich schönen Gelände des Resorts um. Bei soviel nichtstun kommt schnell mal Hunger auf und in der Bar konnte man ein paar Snacks ordern. Auch hier wieder kein Schnäppchen, aber am Ende stellte sich die gut belegte Veggie Pizza für ca 12€ als bessere Wahl heraus als die labbrigen Toast Sandwiches mit Pommes für ca 20€...
Das Spa ist eines der besten, die wir bisher besucht haben. Sauna und Dampfbad waren selbstverständlich und ein Massagepool gehörten ebenso dazu. Die Massagen selbst waren von sehr guter Qualität und so wohltuend, dass wir gleich eine weitere Behandlung buchten.


Noch mehr Impressionen

Am Sonntag war eine ausgedehnte Inselrundfahrt im Süden geplant. Wir hatten uns ein paar Sehenswürdigkeiten rausgesucht, die wir nacheinander besuchen wollten und machten uns auf den Weg. Auf dem Weg sahen wir einen großen Unterschied zu Madagaskar. Überall war geschäftiges Treiben zu beobachten und auch dass offenbar eine rege Investitionstätigkeit stattfindet. Überall wird gebaut, ausgebessert und neue Projekte angekündigt. Madagaskar war eher verschlafen, ja vergessen, und man konnte die in jedem Gesicht die Beschwerlichkeit des dortigen Lebens erkennen. Auf Mauritius war alles lebendiger und auch die Menschen strahlten dies entsprechend aus.
Etwas anderes war zu beobachten, nämlich viele Zuckerrohrfelder. Zuckerrohr ist eine Haupteinnahmequelle, neben Tourismus. Daraus wird Zucker gewonnen, Rum destilliert usw.

Chillende Schildis

Die erste Rast machten wir an Baie du Cap, wo die Küstenstraße eine 180° Kurve beschreibt. Man kann an diesem Kap (auch als Maconde bekannt) auf einen Felsen steigen und sich das ganze Panorama betrachten. Weiter ging es dann zu unserem ersten Ziel, die "siebenfarbigen Erden". Dabei handelt es sich um eine kleine geologische Kuriosität, bei der die Erde verschiedene Farbtöne von violett/braun/ocker aufweist. Desweiteren findet man dort ein paar Riesenschildkröten und den Wasserfall von Chamarel. Alles in allem ist es ein schönes Ziel, das zu den Hauptattraktionen im Süden der Insel gehört.



 
Terre de sept couleurs und Chamarel Wasserfall

Als wir das Gelände verließen, fing es an zu regnen und es hörte nicht mehr auf... Wir wollten noch die Rhumerie de Chamarel besuchen, diese hatte jedoch zu. Offenbar ist dort Sonntags kein Besuchstag, weswegen man sich besser im Vorfeld nach den Öffnungszeiten erkundigt, die leider auch nicht auf der Seite der Destillerie vermerkt sind.
Hunger stellte sich ein und auf dem Weg in Richtung Osten fuhren wir an einem hübschen Restaurant vorbei, in das wir auch gleich einkehrten. Varangue sur Morne ist ein rustikales Restaurant am Hang der Berge, mit einer schönen Aussicht bis hinunter zum Meer. Das Essen war auch ziemlich lecker. Ein Hirschcurry bzw Wildschweingulasch hatten wir noch nicht probiert, jedoch fragten wir uns warum es nicht öfter angeboten wird. Die Gerichte sind jedoch sehr großzügig bepreist und so verwunderte am Ende nicht, dass der Deckel bei fast 200€ landete. Ohnehin müssen wir sagen, dass Preise nicht wirklich günstig sind. Zumindest nicht, wenn man in Restaurants geht, die man getrost mit Deutschland vom Preisniveau vergleichen kann.

Ausblick Varangue sur Morne

Weiter ging es auf unserer Südtour und wir hatten vor den "Black River Gorges NP" zu besuchen. Er repräsentiert den wenigen Urwald, der noch auf der Insel steht und der den Zuckerbaronen nicht zum Opfer gefallen ist. In ihm findet man noch viele endemische Pflanzen- und Tierarten und versucht sie gegen die eingeschleppten, invasiven Arten zu bewahren. Jedoch kamen wir ein einen unvorhergesehenen Stau mitten auf einer engen Bergstraße, weil sich dutzende Autos am Straßenrand befanden und die dazugehörigen Menschen sich selbst vom Regen nicht abhalten ließen im Gebüsch rumzutrieben. Sie pflückten Früchte, die wir erstmal nicht kannten und es schien eine Delikatesse zu sein, denn die Anzahl der Leute war beachtlich und alle hatten sie volle Schüsseln dabei, die sie zufrieden zu ihren Autos trugen. Wie wir später herausfanden handelte es sich bei den Früchten um die Erdbeer Guave, auch fälschlich als Chinesische Guave bezeichnet. Jedenfalls warf uns dieses Treiben in der Zeit weit zurück, so dass wir den NP ausließen (auch weil bei Regen im Urwald wandern uns nicht so lockte) und gleich zur nächsten Attraktion fuhren.


Das Grand Bassin (Ganga Talao) ist eine Pilgerstätte für Hindus aus aller Welt und die Pilgerfahrten dorthin, die im Februar und März stattfinden, gehören zu den größten außerhalb Indiens. Bis zu 500.000 Menschen kommen in dieser Zeit an den Kratersee um Shiva zu huldigen. Um ihn herum sind verschieden Statuen von Gottheiten, sowie Tempel und Schreine angeordnet. Wir fanden diesen Ort eher verlassen vor, doch die tiefhängenden Wolken, die wie ein Deckel über dem Areal lagen, und die wenigen Gläubigen vermittelten ein schönen Kontrast und eine besinnliche Ruhe an diesem sonst gut besuchten Ort.


Grand Bassin

Unsere letzte Station sollte die Teeplantage von Bois Cherie werden. Jedoch war durch die ganze Verzögerung unser Zeitplan soweit nach hinten verschoben worden, dass wir erst kurz vor Toresschluß ankamen und wir somit nicht mehr hinein konnten.
Als wir uns auf den Heimweg machten, blieb das Gefühl, dass wir doch gern etwas mehr gesehen hätten und mit etwas Glück auch mehr geschafft hätten. Aber zumindest haben wir einen kleinen Eindruck von der Insel und ihren schönen Seiten bekommen.
Am Montag ging es dann los mit der Taucherei. Unsere Basis, Sea Urchin, wird von Katharina geführt und von ihrem (überwiegend) weiblichen Team ergänzt. Katharina kommt aus Deutschland und hat sich vor vielen Jahren auf Mauritius niedergelassen. Inzwischen eine halbe Mauricienne, hat sie eine Tauchschule aufgebaut, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, insbesondere Frauen einen entspannten Tauchurlaub zu bieten. Dies ist nicht ganz unproblematisch gewesen, wie sie berichtete, als Frau eine Basis zu eröffnen und vor allem männliche Angestellte zu führen. Die Männer dort entsprechen wohl dem was man gemeinhin als Macho bezeichnet. Hinzu kommt noch, dass es unter dem Mauritiern auch rassisitische Tendenzen zwischen hellhäutigen gegenüber den dunkelhäutigen. Alles Dinge, die eine Existtenzgründung nicht unbedingt erleichtern.
Als kühle Norddeutsche war ihre Art anfänglich etwas umständlich und schwerer zugänglich. Jedoch dauerte es nicht lange bis sie merkte, dass sie es mit klasse Typen zu tun hatte. Ihre Befürchtung, dass wir ein paar hochnäsige Herzchirurgen waren, die am besten Hotel des Platzes abgestiegen waren, bewahrheitete sich nicht und schon bald waren wir mit den Ladies der Basis auf einer Wellenlänge und sollten die drauffolgenden Tage viel Spaß miteinander haben.
Nachdem die Formalitäten erledigt waren, ging es im Boot zu einem nahegelegenen Spot, Snake Reef. Wir sanken zügig ab und konnten dabei das geschlängelte Riff erkennen, wodurch auch der Name klar war. Am Grund konnten wir viele Feuerfische sehen. Es gab aber sonst nicht viel Fisch, dennoch fand Katharina in den Spalten der Felsen immer wieder schöne, kleine Bewohner, wie Anemonengarnelen oder auch erstmalig eine Spanische Tänzerin bei Tage.


Feuerfisch und Anemoengarnelen

Die Ausfahrten zu den Spots waren immer angenehm kurz (5-10min) und so fuhren wir nach jedem TG auch wieder zurück in den kleinen Hafen und schlappten zurück in die Basis, wo wir unsere Oberflächenpause verbrachten. Nach dem zweiten TG, der normalerweise gegen 11.30h anstand, ging es meist zwischen 13h und 14h zurück ins Hotel, wo wir den Rest des Tages verbrachten. Dort stand dann lesen, schlafen oder ein Spabesuch auf dem Programm. Sogar den ansässigen Ayurveda-Guru hat Markus konsultiert und einige seiner Behandlungen gebucht.
Das Maradiva ist schon ein paradiesisches Fleckchen. Die Anlage wird top gepflegt und schon auf dem Weg zum Frühstück sind praktisch keine Blätter auf dem Weg zu sehen. Die Pflanzen werden akkurat geschnitten und die Blüten strahlen um die Wette, als wollten sie die Gäste bezirzen. Dies lockt auch Vögel an und wir haben einige sehr schöne sehen können, wie rote und gelbe Webervögel oder die Persische Nachtigall. Sie waren auch im offenen Restaurant zahlreich vertreten und zeigten kaum Scheu vor den Menschen, während sie mit Krümmeln und Essensresten davonflogen.



ähm... Impressionen!?!?! na, ihr wisst schon...

Unsere Variation abends bestand darin, dass wir immer schön die Polos und Shirts wechselten um von der täglich gleichen Hose abzulenken. So gut das Resort uns auch gefiel, wir wurden das Gefühl nicht ganz los etwas schräg angeschaut zu werden. Sicherlich entsprachen wir nicht ganz dem typischen Gast dort. Tagsüber gern in Badeshorts gekleidet und auch sonst nicht unbedingt in die Kategorie Hipster oder Honeymooner einzuordnen, waren wir definitiv "underdressed". Nicht das uns das gestört hätte, aber gerade von der Hotelleitung war das Willkommen eher höflich distanziert. Aber Distanz und Abgeschiedenheit ist möglicherweise auch das, was die eigentliche Klientel des Resorts sich wünscht.

Lobby

Nach vier Tagen Maradiva stand der Abschied an. Obwohl wir noch versucht haben weiter dort zu bleiben, war das Angebot seitens des Maradiva nicht interessant genug, als das wir es dem Sands vorgezogen hätten. Und so wurden wir morgens von Katharina am Maradiva abgeholt und nachmittags zum Sands gebracht, das einige hundert Meter weiter liegt. Auch dort wurden wir sehr freundlich empfangen und der Check-in wurde angenehm unkompliziert, gleich im Zimmer erledigt. Wir bekamen zwei Zimmer nebeneinander, die man durch eine Tür miteinander verbinden konnte. Auch hier gab es nichts an den Zimmern auszusetzen, obwohl wir durch zu diesem Zeitpunkt natürlich etwas verdorben worden waren. Sie waren angenehm groß und auch schön eingerichtet. Auch der Garten war hier gut gepflegt, wenn bei weitem nicht so weitläufig und vielfältig. Die Atmosphäre im Sands war deutlich entspannter und legerer, was uns gleich gut gefiel. Zwar galt auch hier: lange Hose und geschlossene Schuhe beim Dinner, aber damit hatten wir ja schon Erfahrung. Statt einem eigenen Pool pro Wohneinheit, gibt es dort einen Gemeinschaftspool und natürlich den Strand, der allerdings (und so war es auch im Maradiva) lange nicht an den Strand herankam, den wir in Nosy Be hatten.




Im Sands

Die weiteren Tauchtage führten uns an einige Wracks und felsige Spots. Einer dieser felsigen Spots ist wirklich erwähnenswert und schön. Cathedrale macht ihrem Namen alle Ehre. Dort findet man einige Durchbrüche und Höhlen und auch einen großen kuppelartigen Raum, den man durchqueren kann. Wir hatten Sonnenschein und gute Sichtweiten, wodurch die Eindrücke sicher noch verstärkt wurden. In einer der Höhlen sahen wir Langusten und große Krebse und überhaupt war es ein klasse Gefühl, sich durch die Spalten und Überhänge durchzumanövrieren.


Cathedrale

Ein weiterer Spot, den wir am letzten Tag betauchten, war ein künstliches Riff, in Form eines Wracks, das vor wenigen Jahren versenkt worden war. Es fängt bei etwa 35m an und geht bis 45m hinab. Irgendwie hatte ich mir vorgenommen endlich mal die 40m zu knacken, aber am Ende war ich doch zu sehr mit fotografieren beschäftigt, dass ich der Einzige blieb, der oberhalb der Grenze geblieben ist.


Wrack

Die Spots vor Flic en Flac sind alle tendenziell tief und meist jenseits der 20m angesiedelt. Wir hatten den ein oder anderen Dekotauchgang, was im Prinzip kein Problem war, da wir eine gewisse Erfahrung mitbrachten und unsere Guides alle Sicherheitsvorkehrungen einhielten um niemanden in Gefahr zu bringen. Jedoch gibt es auf der Basis kein Nitrox, was für viele Spots empfehlenswert wäre. Aber möglicherweise ändert sich das in Zukunft. Jedenfalls haben wir auf den Ausfahrten immer Spaß mit allen gehabt und fühlten uns stets gut aufgehoben.
Die Fischvielfalt ist, verglichen mit anderen Orten im Indischen Ozean, eher gering. Es gibt zwar ein paar interessante Bewohner zu sehen, aber ich finde es weniger interessant als andere Orte wie Malediven oder Nosy Be. Was aber deutlich besser ist, sind die Wracks und die Topografie der Plätze. Durch die felsige Struktur vieler Spots erhält man Macherorts den Eindruck eines kleinen Labyrinths, was definitiv seinen Reiz hat. Die Sicht war auch immer jenseits der 20m, was aufgrund der Wettervorhersagen, nicht unbedingt zu erwarten gewesen war. Somit hatten wir etwas anderes Tauchen als üblich, aber schön und interessant.



Ein paar Bewohner des Meeres

Der Abschied von den Mädels in der Basis war sehr herzlich und selbst Katharina war als kühles Nordlicht schon fast emotional. Ihr sei, an dieser Stelle, nochmal herzlich gedankt und natürlich auch dem Rest des Teams, die uns ein paar wirklich schöne TG beschert haben.

Das tägliche Prozedere

Am letzten Tag haben wir uns nochmal ein Auto gemietet um in den Norden zu fahren. Das Wetter sah nicht wirklich gut aus, aber je weiter nördlich wir kamen, desto besser wurde es. Port Louis ließen wir mal aus, und somit auch die Möglichkeit endlich die Blaue Mauritius zu sehen, aber wir wollten das ordentliche Wetter nutzen um den Botanischen Garten von Pamplemousse zu besuchen. Er gehört sicherlich zu den sehenswürdigen Highlights der Insel. Dort findet man viele endemische Pflanzen, aber auch Pflanzen von anderen Orten der Welt wachsen dort und mit einer deutschsprachigen Führung kommt auch keine Langeweile auf. Insbesondere die anderen Gäste der Gruppe sorgten bei uns für Heiterkeit. Sächsische Rentner erlebten den Ort irgendwie anders als wir und wiederholten die Erklärungen des Guides in ihrem Dialekt, was uns ein ums andere mal Tränen in die Augen trieb.





Botanischer Garten Pamplemousse

Ein Deja-vu hatten wir mit dem Wetter. Pünktlich als wir uns zum Ausgang bewegten, fing es wieder an zu regnen. Glücklicherweise war unser nächstes Ziel nicht weit und auch recht unabhängig vom Wetter zu besuchen. L'aventure du sucre ist eine alte Zuckerfabrik mit angeschlossenem Museum, Shop und Restaurant. Das Museum veranschaulicht gut die Geschichte der Zuckeranbaus und -produktion seit frühester Zeit und zeigt auch die Komplexität der ganzen Schritte.
Wirklich ein sehenswertes Museum über das Exportprodukt No. 1 der Insel.


L'aventure du sucre

Somit nutzen wir die Gelegenheit um ein paar Mitbringsel einzukaufen, die wir in einen Einkaufszentrum besorgten. Thema Einkaufszentrum: Zu beobachten war, dass auf Mauritius eine rege Investitionstätigkeit herrscht. Überall entstehen neue Resorts und Condominiums und das big business ruft. Port Louis hat eine beachtliche Skyline und es scheint eine gewisse Goldgräberstimmung zu herrschen. Mich hat das irgendwie an den Süden Balis erinnert, wo auch viel investiert wird. Es bildet sich eine breitere Mittelschicht, die sich gerne in den Einkaufszentren tummelt und auch auf sonstige Vergnügungsmöglichkeiten nicht verzichten will, wenn sie es sich leisten kann.
Unser letztes Ziel war Cap Malheureux, ganz im Norden. Dort hat man die Chance einen schönen Sonnenuntergang zu erleben (bei uns hielt es sich in Grenzen) oder einfach die idyllische Atmosphäre zu geniessen. Die Boote in der Bucht, die sich in der leichten Brise bewegten, vor der Kulisse der kleinen Kapelle vermittelten ein wirklich entspanntes Bild. Fischer verpassten ihren kleinen Ruderbooten einen neuen Anstrich und eine Hochzeitsgesellschaft rundeten das Idyll ab. Die Einheimischen wissen das scheinbar auch zu schätzen, denn wir trafen einige bei einer Partie Petanque.


Cap Malheureux

Unser letzter Abend stand an und diesen begehen wir ja meist etwas gediegener. Zu diesem Anlaß dinierten wir im à la carte Restaurant Spice des Sands. Das Essen war vorzüglich. Der Fisch mit einer Vanillekruste und dem Kürbisauflauf war beispielsweise eine der Kreationen, die wir uns schmecken ließen. Und die Nachtische mit dem Soufflee in der Kokosnuss oder die Trilogie von Creme brulee waren die Sahnehäubchen zum Schluß.
Die Rückreise über Dubai bescherte uns wieder einen langen Zwischenstopp von ca 5 Std. Zum Glück gibt es dort viele Liegen, wo man sich auch mal ausstrecken kann. Als es dann um 3h weiterging, legten wir uns praktisch umgehend schlafen.
Während auf dem Bildschirm meines Sitznachbarn der Rasende Falke in Star Wars VII unsanft über die Sanddünen des Planeten Jakko hüpfte, legte unser Pilot eine Bilderbuchlandung in Frankfurt hin. Spätestens hier war mir klar, dass alles nur noch Erinnerung war.
Was bleibt also als Fazit? Alles in allem ein guter Eindruck. Die Infrastruktur ist sehr ordentlich und Hotels und Essen klasse. Die Taucherei ist nicht so bunt wie anderswo, kann aber mit Wracks und kleinen Höhlen auftrumpfen. Es gibt allerdings ein kleines "Aber". Ich hatte mich lange gefragt was mich gestört hat. Zunächst konnte ich es nicht benennen, dann aber wurde mir klar, dass die Insel mit ihren prägenden Monokulturen (Zuckerrohr) mir vor Augen geführt hat wie sehr der Mensch diesen schönen Ort geformt hat. Im Laufe der Zeit hat der Mensch fast den ganzen Primärwald abgeholzt. Heute findet man ihn nur noch in den Bergregionen und ausgewiesenen Nationalparks. Die Wildnis ist leider komplett verloren gegangen und damit auch ein Großteil der Einzigartigkeit. Echte Exotik ist leider nicht mehr anzutreffen. Im Nachhinein wird mir das umso mehr bewusst, weil wir leider nicht im Black River NP gewesen waren, wodurch mein Eindruck vielleicht doch nicht so augenscheinlich gewesen wäre.
Seit 14 Jahren nun schaffen wir es immer wieder solche Reisen zu unternehmen. Wie Robby so schön sagte, als er über all das sinnierte, habe er es ganz gut im Leben getroffen und diese Reisen wären ein Bestandteil für dieses Wohlbefinden. Das stimmt, und irgendwie geht es uns allen so. Obwohl wir Frauen und Kinder daheim lassen müssen, schaffen wir es, uns für ein paar Tage loszueisen, weil wir uns auf die Daheimgebliebenen verlassen können. Unsere geliebten Familien bestärken uns sogar in diesen Unternehmungen. Das ist bestimmt nicht selbstverständlich und deswegen möchte ich an dieser Stelle auch mal unseren Frauen und Kindern dafür danken, dass sie uns diese Freiräume geben und uns dabei unterstützen diese Freundschaft zu pflegen und immer wieder tolle Ecken dieses schönen Planeten kennenzulernen.