Freitag, 8. Juli 2011

Bikini Atoll - Marshall Inseln

Unser heutiges Ziel zu Erreichen ist nicht ganz unproblematisch. Leider gibt es derzeit keine reguläre Möglichkeit dorthin zu gelangen, seitdem regelmäßige Flugverbindungen eingestellt wurden. Dies führte dazu, das auch die einzige Tauchbasis dort schließen musste.
Doch zunächst einmal soll dieser Bericht nicht abschrecken, sondern u.U. erst Recht das Interesse wecken.


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Die Inseln des Bikini Atolls waren in den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts Schauplatz der umfangreichsten Atomwaffentests die es je gegeben hat. Insgesamt wurden 67 Tests durchgeführt, bevor 1958 die letzte Bombe gezündet wurde.
Im Laufe der Testreihen wurden auch viele ausgediente Schiffe dorthin geschleppt, um Erkenntnisse über die Auswirkungen der Angriffe durch Atombomben zu gewinnen. Dies hat dazu geführt, daß dort ein Wrackfriedhof entstanden ist, der seinsegleichen sucht. Die Schiffe sind gut erhalten und haben Ausmaße die nirgendwo anders erreicht werden.
Seit 1996 ist das Tauchen im Bikini Atoll möglich, nachdem die Werte der radioaktiven Strahlung für nicht mehr bedenklich gehalten wurden.



Das größte der Schiffe ist die USS Saratoga, ein Flugzeugträger, mit 271m Länge. Es ist gleichzeitg auch der einzige betauchbare Flugzeugträger und auch das größte betauchbare Schiff der Welt. Die Brücke ragt bis 12m unter die Wasseroberfläche, aber der TG beginnt bei 33m und es braucht mehrere TG um das Schiff zu erkunden.

USS Saratoga
©Jan Kocian

Dieser TG ist ein sog. Einsteigertauchgang weil es einer der "flacheren" TG ist. Ja, richtig gelesen, einer der flacheren. Tauchen im Bikini Atoll erfolgt im Grenzbereich des Sporttauchen und manchmal auch darüber hinaus, allerdings haben die Anbieter große Erfahrung mit modernen Dekotechniken und Abstiegen in Tiefen jenseits der Tiefengrenzen des Sporttauchens. Dennoch sollte man sich darüber im klaren sein das dies kein "Freizeittauchen" im herkömmlichen Sinne ist.
Weitere Schiffe sind das japanische Flagschiff HIJMS Nagato, die USS Arkansas, USS Carlisle u.a.
Die meisten Schiffe liegen in Tiefen jenseits der 50m, doch wer die lange Reise auf sich nimmt und bereit ist Dekotauchgänge zu machen sowie neue Techniken zu erlernen, bekommt Schiffe zu sehen wie kaum irgendwo anders.
Heutzutage werden Besuche durch Liveaboards möglich gemacht. Die Bikini Atoll Divers und Indies Trader Marine Adventures betreiben das derzeit einzige Boot, das diese entlegenen Inseln, von Kwajalein auf den Marshall Inseln aus, ansteuert.
Zwar reist man wegen der Wracks dorthin, aber im Atoll gibt es u.a. auch einen hervorragenden Haispot, den Shark Pass!



Die beste Reisezeit ist zwischen März und November.

Für weitere Infos:
Bikini Divers
Diversion plant für 2012 eine Vollcharter, hier kann man sich dorthin wenden.

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