Sonntag, 23. April 2017

Great Barrier Reef tot

Letzte Woche machte eine Studie des ARC die Runde, wonach das Great Barrier Reef zu etwa 2/3 unwiederbringlich geschädigt bzw zerstört sei. Auf einer Länge von etwa 1500km, des 2300km langen Riffs, wurden in Mitleidenschaft gezogen. Lediglich der südliche Bereich ist noch weitestgehend intakt.

©ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies

Bei der Bestandsaufnahme aus der Luft, waren zu den 2016 durch El Nino verursachten Schäden im nördlichen Teil, noch weitere Zerstörung im mittleren Bereich dazugekommen. Da diese letztes Jahr noch nicht auszumachen gewesen waren, können unterschiedliche Gründe dafür verantwortlich sein. Zum einen der, nach wie vor, zu hohe CO2 Ausstoß und der dadurch verursachte Klimawandel. Auch hat Zyklon Debbie im März durch Wind und Wellen akute Zerstörung verursacht.
Insbesondere Korallen nahe der Wasseroberfläche leben in Symbiose mit Algen, so genannten Zooxanthellen, die mit Photosynthese (neben Filtrieren) auch zur Nahrungsaufnahme beitragen und vor allem für die Färbungen verantwortlich sind. Diese Symbiose funktioniert nur in einem engen Temperaturbereich und wenn das Wasser über längere Zeit zu warm ist, produzieren die Algen Giftstoffe, wodurch sie von der Koralle abgestoßen werden und diese dann abstirbt.

©Tane Sinclair-Taylor, ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies

Das Problem wärmere Perioden gab es schon immer. Jedoch werden die Zeitabstände immer kürzer, was den Korallen kaum noch Zeit zur Regeneration lässt. Selbst schnellwachsende Korallenarten brauchen mehrere Jahre um sich zu erholen. Wenn man also bedenkt, dass wir es innerhalb von einem Jahr mit zwei Warmphasen zu tun hatten, ist an Erholung nicht zu denken.
Der Zyklon hatte, trotz der zerstörerischen Kraft, aber einen positiven Begleiteffekt. Die hohen Wassertemperaturen gingen erstmal zurück und es bleibt zu hoffen, dass es sich nun etwas normalisiert.
Dennoch bleibt der Mensch mit seinem ungezügelten Schadstoffausstoß der Hauptgrund für die Klimaerwärmung und die dadurch verbundene Belastung der Meere.
Wenn man das Pferd mal von der anderen Seite aufzäumt, und sich die Welt vorstellt wenn wir so weitermachen, könnte es sein, dass es die Riffe irgendwann nicht mehr gibt und dadurch auch der Tourismus, der in dieser Gegend weitestgehend vom GBR abhängt, beträchtlichen Schaden nehmen könnte. Vielleicht ist das ja ein Ansatz, der ein Umdenken in den Köpfen der Machthaber herbeiführen wird.

Quellen: https://www.coralcoe.org.au/media-releases/two-thirds-of-great-barrier-reef-hit-by-back-to-back-mass-coral-bleaching