Im Jahr 2004 stand unser dritter gemeinsamer Tauchurlaub an. Er sollte uns zum zweiten Mal nach Thailand führen, doch diesmal an die Gewässer der Andamanensee. Die beste Reisezeit für die Westseite Thailands ist zwischen November und April, während die Ziele am Golf von Thailand am besten von Mai bis Oktober bereist werden können.
Wir entschieden uns für den Beginn der Saison und hatten für die geplanten zwei Wochen vor ein bisschen was zu erleben. Zunächst sollte es nach Koh Phi Phi (PP) gehen, was ja schon aus dem Film "The Beach" bekannt ist. Nach einem kurzen Aufenthalt auf Phuket wollten wir auf einem Liveaboard die Gewässer um die Similan Inseln betauchen. Die groben Eckpunkte der Reise hatten wir wieder einmal von daheim aus gebucht. Alles was mit der Taucherei zu tun hatte, haben wir in die Hände von Armin´s Diveteam gegeben. Gefunden hatten wir Armin und Sylvia auf der Suche nach einer passenden Basis vor Ort, im Taucher.Net
Die ganzen Bewertungen und der unkomplizierte Kontakt hatten uns schnell überzeugt und wir sollten es nicht bereuen. Wenn man Sylvia und Armin eine Freude machen möchte, bringt man ihnen Fleischsalat und Käse mit.
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So flogen wir also, mit 1kg Käse und ein paar Schalen Fleischalat über Bangkok weiter nach Phuket, wo wir am frühen Abend ankamen. Erwartet wurden wir schon von Armin, der uns netterweise abholte, obwohl wir erst ein paar Tage später bei ihm Tauchen sollten. Er brachte uns zu unserem Transferhotel, wo wir übernachten mussten, da wir bereits die letzte Fähre nach PP verpasst hatten. Ziemlich im Eimer, wie wir waren, wollten wir lediglich noch essen gehen und noch auf nen Absacker in eine Bar um am nächsten Morgen früh fit zu sein.
Ein Restaurant zu finden war erstaunlicherweise gar nicht so einfach. Wir mussten schon etwas suchen und selbst so haben wir nur eins gefunden, das uns gefiel. Wir waren zwar die einzigen Gäste, aber es war gut. Es war ebenso schwer eine Bar zu finden wie das Restaurant und so entschlossen wir uns, der Einfachheit halber, direkt in die Hotelbar einzukehren. Als wir reinkamen lief auf den Fernsehern, das was auf den meisten Bildschirmen in S/O-Asien läuft, nämlich Premier League Football. Wir uns reingesetzt und die Spiele gesehen und was zu trinken bestellt. Nach einigen Getränken kamen einige der wenigen restlichen Gäste darauf Karaoke zu singen. Wir hörten uns ein paar Titel an und wurden auch schon von der Moderatorin aufgefordert, aber es brauchte noch ein paar Drinks bevor wir mal die Liste mit den verfügbaren Songs einsahen. Irgendwann ging es, ich glaube, mit Onkel los, der irgendeine Schnulze zum Besten gab. Ab da, haben die anderen Gäste kaum noch einen Stich gehabt, denn da waren nur noch wir abwechselnd, und auch mal als Quartett, auf der Bühne. Seitdem sind unsere "La Isla bonita" Rammstein Versionen auf der ganzen Welt gefürchtet und wir lassen kaum noch eine Möglichkeit aus, diese zu präsentieren. ;-) Als wir dann die letzten waren und auch die Moderatorin genug von unseren Künsten vernommen hatte, wurde es für uns Zeit auf die Zimmer zu gehen.
Erst am nächsten Morgen sollte sich klären was passiert war. Todmüde saßen wir beim Frühstück, und das noch relativ früh, da die Fährt schon um 8.30h ablegen sollte. Was war also passiert? Im Zimmer wo schon frühzeitig Ruhe eingekehrt war, musste einer aufs Klo. Er stand auf, ging aber nicht ins Bad, sondern ließ es gleich nach dem Aufstehen laufen. Der Zimmergenosse natürlich wach geworden und gleich mal lauthals geschrien was das solle. Der Rest ist bekannt, bis auf die Tatsache, das der Täter am nächsten Morgen gleich mal in die eigene Pfütze getappt ist... Wie heißt es in einem Werner Comic so schön: Ich bin R(h)einschiffer...
Nachdem wir PP Leh einmal umrundet hatten, sind wir in Richtung des Hafens von PP Don gefahren. Die Fähre war entweder zu groß oder es war Ebbe, aber anlegen konnten wir nicht und so mussten wir auf Langboote umsteigen um an Land zu gelangen. Was anfänglich etwas wackelig war, und besonders in Anbetracht der Tatsache, das wir all unser Gepäck dabei hatten, stellte sich als passable Fortbewegungsart heraus und wir kamen sicher am Strand an. Dort erwartete uns ein Backpackerparadies, und nicht nur für die... Der zentrale Ort auf der Insel liegt auf einem Isthmus zwischen zwei Hügeln und wird begrenzt vom Tonsai Bay und der Loh Dalam Bay. Dort spielt sich auch praktisch das ganze Leben mit Beach- und Nightlife ab. Beide Strände werden von diversen Hotels, Bars, Restaurants und kleinen Läden gesäumt. Eine traumhafte Kulisse die speziell zum Sonnenuntergang ihren ganzen Zauber entfaltet.
Tonsai Bay
Wir sind zu unserem Hotel am Loh Dalam Bay gebracht worden, das Phi Phi Princess, welches heute nicht mehr existiert. In der Lobby warteten wir darauf einzuchecken und unsere Bungalows beziehen zu können. Leider waren unsere Zimmer noch nicht fertig, aber wir waren auch noch etwas früh dran. Normalerweise ist es ja so, dass man gegen Mittag rein kann. Wir sollten etwa eine Std. warten bevor es soweit war und so haben wir es uns an einer Strandbar gemütlich gemacht. Nach besagter Stunde gingen wir wieder an die Rezeption, doch die Zimmer waren noch immer nicht fertig, was uns allmählich sauer werden ließ, da wir endlich mal "ankommen" wollten. Wir mussten wieder Zeit totschlagen und sind mal durch den Ort gelatscht um die Location kennenzulernen. Als wir zurückkamen, waren die Bungalows endlich fertig und wir konnten rein, unser Zeug ablegen und endlich "Hossa" schreien...
Unser Aufenthalt auf PP war auf drei Tage angelegt. In dieser Zeit wollten wir nur chillen und diese tolle Insel geniessen. Tauchen wollten wir auch, da man von dort am besten nach Hin Daeng und Hin Muang kommt, zwei der besten Divespots in der Andamannensee. So suchten wir uns vor Ort eine Tauchschule um für den nächsten Tag die Tour dorthin zu buchen. Dies war schnell erledigt, da man keine 10m weit kommt ohne von irgendwelchen Mitarbeitern der ansässigen Basen angesprochen zu werden. Somit war die restliche Zeit bis zum Tauchen für nichtstun bzw. nur das tun wonach uns der Sinn stand, verplant. Es ist schwierig diese Atmosphäre zu beschreiben, die auf der Insel herrscht, aber es ist eine Mischung aus "laissez faire" und Party, die allabendlich irgendwo an einem Strandabschnitt stattfindet. Es ist ein ständiges kommen und gehen von Leuten aus allen Teilen der Welt und wenn man jemanden kennenlernt ist das oftmals so als kenne man die Person schon lange. Das Zusammengehörigkeitsgefühl dort ist recht groß, wenn auch nur oberflächlich und für kurze Zeit, da sich die Wege nach der Abreise oft schon wieder trennen. Dennoch sind alle Menschen dort extrem offen und auch die Thais, die sonst eher zurückhaltend sind, zeigen dort ihre extrovertierte Ader.
Abends an der Loh Dalam Bay
Eine Sache die dort allerdings ganz schlimm war, waren die Mücken. Eines Nachts, kann ich mich noch erinnern, war ich gerade am einschlafen, als Robby wieder einmal nervte und fragte ob ich schon schliefe. "Jetzt nicht mehr...". Ihn hatte das Summen einer Mücke beschäftigt und, da ich auch schon wach war, beteiligte ich mich an der Jagd. Diese dauerte dann doch etwa zwei Std. und aus einer Mücke wurden Dutzende, die wir erledigten. Morgens geht es entspannt, bei ziemlicher Wärme aber normalerweise tollem Sonnenschein, zum Frühstück und danach an den Strand, wenn man nicht gerade schon auf einem Boot zum Tauchen unterwegs ist, oder sonst eine Tour gebucht hat. Diese Gelassenheit und Sorglosigkeit auf PP war wirklich ansteckend und ich kann mich an kaum einen Ort erinnern wo die Abgeschiedenheit angenehmer ist als dort. All die Dinge, die man sonst so zu tun pflegt, wie Zeitung lesen, Internet usw. werden immer unwichtiger und man lässt sich einfach von diesem Leben aus Strand und Party mitreissen.Loh Dalam Bay auf PP
Wie schon gesagt, kann man morgens schön frühstücken, wenn man nicht anderweitig verplant ist. Bei uns war es am zweiten Tag aber der Fall und so ging es schon ziemlich früh am Morgen zur Tauchschule von wo aus wir zum Speedboat liefen, das uns zu Hin Daeng bringen sollte. Die Stunde nach Sonnenaufgang ist eigentlich die einzige am Tag, an der man sagen kann es sei etwas frischer. Sobald die Sonne über die Hügel kriecht, wird es wieder warm und die Kleidung klebt am Körper. Naja, Kleidung kann man nicht wirklich sagen, denn eigentlich trägt man nur Badeshorts und ein T-Shirt. Wie auch immer, mit einer Handvoll anderer Taucher ging es aufs Boot und ab, Richtung Süden zu den beiden Unterwasserfelsen. Hin Daeng heisst auf Thai "Roter Fels", Hin Muang "Violetter Fels". Diese Bezeichnung haben die Spots durch die Farben der Weichkorallen die hauptsächlich an jedem der Felsen zu finden sind. Die Fahrt dauert etwa 1,5-2 Std. und wirklich bequem ist sie auch nicht, denn die Boote hacken mit ziemlicher Geschwindigkeit über die Wellen und Wogen so das man das Gefühl hat ziemlich gestaucht zu werden.
Dort angekommen war die See ein wenig unruhig, allerdings nichts besorgniserregendes, bloss halt auch nicht glatt wie ein Spiegel. Vor uns war schon ein Liveaboard und ein weiteres Speedboat angekommen. Das anlegen der Ausrüstung auf einem engen Boot bei Wellengang ist gar nicht so einfach und bis wir alles angelegt hatten und startklar waren, dauerte es einen Augenblick. Robby fühlte sich auch nicht wirklich gut, da er keinem Seefahrervolk entstammt, der Süßwassermatrose... ;-) Im Wasser wäre es auch fast zu einem Problem gekommen, da Robby fast unter das große Schiff gedrückt worden wäre bevor wir abtauchen konnten. Es ging aber alles gut und schon bald befanden wir uns in einer anderen Welt. Wie schon erwähnt, war das Wetter nicht so doll und somit auch die Sicht nicht überwältigend. Hin Muang, wo wir zuerst tauchten, war im Prinzip eine Steilwand mit üppigem Korallenbewuchs, allerdings fiel mir nicht unbedingt auf das es besonders violett war. Wir hatten zwar allerlei Rifffische, aber von den erwarteten Mantas war nicht einer zu sehen. Wahrscheinlich waren diese gerade in Urlaub gefahren. Der TG war demnach nicht sonderlich spektakulär und ich vermute bzw. bin mir sicher, das der Eindruck mit der Sicht von Mantas oder Walhaien zusammenhängt. Nach der Oberflächenpause sind wir dann an Hin Daeng getaucht, dem violetten Felsen. Die Sicht war auch hier kaum besser aber der Korallenbewuchs erinnerte schon deutlicher an den Grund warum der Spot so genannt wird. Um es aber auf den Punkt zu bringen: Hier gilt genau das gleiche wie für Hin Muang. Der persönliche Eindruck steht und fällt mit den Mantas. Dennoch tut man den beiden Plätzen unrecht sie ausschließlich an der Sichtung von Mantas zu messen. Sie sind beide sehr anspruchsvoll und bei guter Sicht bekommt man einiges zu Gesicht. Ich hatte letztes Jahr nochmal die Gelegenheit dort zu tauchen; diesmal bei gutem Wetter. Auch diesmal war kein Manta dort, aber ich hatte durch die bessere Sicht ein besseres Bild von diesem Spot.Auf dem Weg nach Hin Daeng
Abends stand eine grosse Party am Monkey Beach an. Solche Ereignisse sprechen sich in dem kleinen Ort recht schnell rum und für uns war klar, das wir dort auch hinmussten. Nach einem schönen Abendessen am Strand, sind wir den Strand runter zur Bar wo die Party steigen sollte. Es war noch nicht sonderlich voll, aber wir waren gut drauf und waren uns sicher, das es ein top Abend werden sollte. So machten wir es uns im Sand gemütlich, pichelten schon ein paar Getränke und lauschten der Musik, die noch relativ leise spielte. Langsam füllte sich die Bar und der Strand. Die Neonlichter in der Bar liessen die ganzen Leute gespenstisch aussehen, die zu den lauter werdenden Technobeats zuckten. Irgendwann war eine kritische Masse erreicht und es war als platzte ein Knoten. Die ganzen Leute tanzten und jubelten, man hörte Gläser klirren und Richtung Wasser begannen ein paar Feuerkünstler ihre Performance. So ging es dann den ganzen Abend und es kamen auch noch zwei englische Mädels von denen wir eine auf dem Boot am Morgen kennengelernt hatten. Naja, eigentlich hatte sie wieder einmal unser Charmeur Onkel kennengelernt. Jedenfalls war es dann so, das die beiden irgendwie bei uns saßen und sich Onkel irgendwie ausklinkte um sich mehr um eine der beiden zu kümmern... Bereits am frühen Morgen gingen wir vier dann zu unseren Bungalows und hatten noch Hunger, weswegen wir noch im örtlichen 7eleven was zu essen holen wollten. Die gekauften Sandwiches aber entpuppten sich als schöne Mogelpackung. Wenn man sie aufklappte, war von dem Käse und Schinken nur je ein schmaler Streifen drauf damit man erkennen konnte womit sie belegt waren, aber der Rest war nur mit Butter beschmiert. Was ein Nepp! Noch Ort und Stelle beschlossen wir, nach dem Aufstehen, zu fragen ob wir die Zimmer für eine weitere Nacht haben könnten.
Feuerkünstler am Monkey Beach
Eine Verlängerung war leider nicht möglich, da die Insel wirklich ausgebucht war zu jener Zeit. So verbrachten wir den letzten Tag nur mit Entspannung und am Strand abhängen. Ja, im Endeffekt reihten wir uns dann in diesen Kreislauf dieses ewigen Kommen und Gehen auf der Insel ein. Bevor man richtig realisiert was los ist, befindet man sich schon wieder auf der Fähre zum Festland und das Paradies ist nur noch Erinnerung. Der "Abtransport" der ganzen Touris ist allerdings wahre Massenabfertigung. Es stehen einige Fähren bereit, man bekommt Aufkleber um auf das richtige Schiff zu gelangen und dann darf man, wenn man Pech hat, erstmal über verschiedene Boote kraxeln bevor man an der gebuchten Fähre ankommt. Dies macht man natürlich mit dem ganzen Gepäck und Onkel war schon wieder stinksauer, weil er noch vor einigen Monaten einen Bandscheibenvorfall hatte.
In Phuket wurden wir wieder von Armin abgeholt, der uns zu unserem Hotel, das Vighit Bungalow Resort , für zwei Nächte brachte. Danach sind wir noch mit ihm was essen gegangen und im Anschluss zu ihm heim, wo er uns wirklich jegliche Gastfreundschaft zukommen liess, die man sich vorstellen konnte. Dort besprachen wir den Ablauf der kommenden Tage und des anschliessenden Liveaboards. Da wir das Hotel nur für zwei Nächte hatten, schlug er uns vor uns ab dem Tag nach dem auschecken und für die Zeit nach der Bootstour bis zur Abreise, in einer kleinen Bungalowanlage einer Bekannten unterzubringen. Für den kommenden Tag war ein Checkdive am "Ao Sane Beach" vorgesehen, wo Armin seine kleine Basis unterhält. Nachdem wir alles geklärt hatten und ein paar Bier, brachte er uns noch ins Hotel und versprach uns nachmittags abzuholen, da wir einmal ausschlafen wollten.Der nächste Morgen war wunderbar. Wir schliefen solange wir wollten und konnten noch ein wenig im Pool planschen bevor wir mittags abgeholt wurden. Es ging dann an den Hausstrand der Basis, wo wir erstmal was aßen und später noch den Checkdive machten. Der Spot ist nicht wirklich spektakulär, aber es reicht um sich ans Wasser zu gewöhnen und die Ausrüstung zu überprüfen.
Sonnenuntergang am Strand des Vighit
Ao Sane ist eigentlich nur ein kleiner Strand in der Nähe des Royal Phuket Yacht Club, der allerdings ein echter Geheimtip ist. Wenn man also ein Auto oder Fahrer hat, findet man hier einen relativ einsamen Strand mit einem kleinen Restaurant.
Abends zogen wir um in die Bungalows von Armins Bekannter. Diese Bekannte stellte sich als ehemalige Stewardess heraus, die irgendwie auf Phuket gestrandet war und mal in den USA gelebt hatte. Da Onkel auch mal ein Jahr dort verbrachte, war da gleich die Connection hergestellt und ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, das sie auf Onkel stand. Ihre Anmachen waren doch ziemlich deutlich und die Art wie sie die anderen von uns wenig beachtete, sprach doch Bände. Das kleine Resort lag zwar nicht am Strand, aber dafür waren die Bungalows, sechs an der Zahl, aus Stein gemauert, gut ausgestattet und es gab einen Pool, den Armin normalerweise für den Tauchunterricht verwendet.
Unsere Unterkunft für ein paar Tage
Am nächsten morgen ging es früh los auf einen kleinen Tauchtrip mit dem eigenen Schiff, das allerdings damals recht klein war. Am Hafen angekommen, stellte sich heraus, das einer einen Teil der Ausrüstung vergessen hatte und sich dadurch alles verzögerte. Die Fahrt führte uns nach Koh Racha, einer kleinen Insel etwas südlich von Phuket. Darauf befindet sich eins der besten Resorts Phukets, das Racha. Das Eiland ist wirklich traumhaft, zumindest den Gewässern, die es umgibt, nach zu urteilen. Das Wetter war zum tauchen bestens geeignet, denn es war heiss und das türkisblaue Wasser war eine prima Abkühlung. Die Spots um die Insel waren eher einfach zu betauchen mit vielen Korallen und Riffbewohnern.
Päuschen bei Koh Racha
Am nächsten Tag ging es endlich los! Das Liveaboard rief und wir freuten uns schon richtig. Der einzige, der schon während der Planung etwas bedenklich klang, da er nicht wusste wie der Seegang würde, war Robby. Wir sollten nicht von Armin oder Sylvia begleitet werden, sondern von Holger, einem Freund der beiden. Holger ist eine rheinische Frohnatur, die vor jedem Tauchgang: "Let´s get ready to rumble" rief und uns damit ziemlich auf die Nerven ging. ;-) Aber Holger war ein guter Divemaster und im Endeffekt sollten es tolle Tage werden.
Unser Boot, die Somboon 4, kam gerade aus der Werft und war praktisch neu. Wir waren also die ersten auf diesem Schiff. Doch bis dahin mussten wir erstmal nach Khao Lak fahren und von dort mit einem Speedboot zu den Similans gebracht werden, wo wir am späten Vormittag ankamen. Dies ist scheinbar Usus, da die Schiffe während der Saison immer vor Ort liegen um Zeit zu sparen. Nach betreten des Schiffs bekamen wir eine Einweisung wie alles auf dem Schiff funktioniert und wo alles zu finden ist. Auf dem Boot waren etwa 15 Leute plus Besatzung. Die Gäste waren international zusammengewürfelt. Wir hatten Taucher aus Japen, USA und auch Deutschland. Nach der Einweisung wurde auch schon unsere Ausrüstung eingeräumt und fertig gemacht um unser hoch gestecktes Pensum von bis zu fünf TG täglich zu schaffen. "Let´s get ready to rumble." Es ging am "Sharkfin Reef" ins Wasser wo wir alle zwar von einem der Bootsguides begleitet wurden, aber im Endeffekt von Holger geführt wurden. Der TG war schon gleich richtig was fürs Auge, denn neben tollen Korallen vibrierte das Wasser vor lauter Leben. Zackis verschiedenster Art, Rochen, Schildkröten und sogar eine Schule von Büffelkopf Papagaienfischen bekamen wir vor die Maske, allerdings nur in etwa 15-20m Entfernung. Dazu war das Wasser superklar und die Strömung war zum eingewöhnen auch eher gering. Super Sache.
Die neun Inseln der Similans haben eigentlich keine Namen, sondern sind von Norden nach Süden durchnummeriert. Wir begannen um die südlichen Inseln und tauchten uns nach Norden. Am "Beacon Reef" gibt es ein Wrack das sich recht einfach betauchen lässt und von großen Fischschwärmen umkreist wird.
Immer wieder morgens sind wir mit einem dreifach donnernden "Let´s get ready to rumble..." ins Wasser gehüpft, und das alles noch vor dem Frühstück. Am "North Point" gab es ein paar Divethroughs und Canyons die man betauchen kann. Mir persönlich gefallen ja besonders topografisch anspruchsvollere Spots, die eben mit solchen "Schwierigkeiten" bestückt sind. Wir haben solche Spots vor allem um die Similans und später an den Fury Shoals in Ägypten kennengelernt.
Nach dem morgentlichen TG wurde gefrühstückt und Oberflächenpause gemacht. Es gab immer erstmal Früchte, wie Wassermelone oder Ananas. Ananas heisst auf Thai Sapbahrot, was sich ähnlich wie "Sapperlot" anhört. Somit hatten wir wieder einen Running Gag, der immer darin bestand die Sapperlot zu ordern. Vor dem Mittagessen kam dann der nächste TG (Let´s get ready to rumble) und am Nachmittag noch zwei weitere. "Breakfast Bend" war ein tolles Drop Off mit einer Vielfalt, die seinesgleichen suchte. Süsslippen, Trompetenfische, Leopardenhaie, Wimpelfische verschiedener Art, Zackenbarsche usw. Ein toller Platz, eingerahmt durch die Farbenvielfalt der Hart- und Weichkorallen.
Schöner Canyon am North Point
Eines abends lagen wir bei sternklarem Himmel noch auf dem Sonnendeck (denn: bin ich nicht hier, bin auch dem Sonnendeck, oder im Solarium...), und liessen die vergangenen Tage Revue passieren. Noch waren unser Pulver an Highlights nicht verschossen, denn es sollte über nacht zum Höhepunkt der Reise gehen... Richelieu Rock!Mit der Ankunft am Rock wurden wir alle wach. Der Blick aus den Fenstern offenbarte allerdings nicht wirklich Gutes. Vor uns waren schon etwa 10 Liveaboards angekommen und wie es den Anschein machte, waren die meisten schon im Wasser. Uns wurde schon recht schnell klar, das es mit dem Walhai, der dort heimisch sein soll, wohl nix würde. Allerdings stirbt die Hoffnung bekanntlich zuletzt und somit hiess es wieder: Let´s get ready to rumble! Unter Wasser ein Verkehr wie auf der A5 am Freitagnachmittag. Horden von Tauchern die kreuz und quer umherirrten und selbst wir als kleine Gruppe verloren uns schonmal aus den Augen. Der Felsen selbst ist eigentlich toll bewachsen, wenn nicht die tausende Taucher schon ihre Spuren hinterlassen hätten. Insbesondere unsere asiatischen Freunde haben immer ihre Metallstäbe dabei mit denen sie mal unter einen Stein schauen oder sonstwie in den Korallen rumstochern. Zu sehen gibt es dort allerdings richtig viel und zur richtigen Zeit (Dez.-Feb.) auch Walhaie. Wir hatten jedenfalls das Glück erstmals Sepias zu sehen, neben allerlei anderen Fischen jeder Größe.
Das Ende des Liveaboards zeichnete sich ab, denn der letzte Tag brach an. Wir durften nochmal zwei hervorragende TG absolvieren. Ok, ok, ich erspare euch jetzt den obligatorischen Schlachtruf unseres Begleiters, aber "East of Eden" und "Deep Six" rundeten den ganzen Trip nochmal richtig ab. Robby war, trotz anfänglicher Bedenken, wirklich begeistert, so wie wir anderen auch. Das Meer war die ganze Zeit über glatt wie ein Spiegel und grösstenteils klar, so das wir locker Sichtweiten um die 20-30m hatten. Dazu schien die Sonne jeden Tag vom strahlend blauen Himmel und wir hatten in der Umgebung der wunderschönen Similans wirkliches Südseefeeling.
Auf der Fahrt zurück nach Khao Lak, begegneten wir einem havarierten Boot und hielten. Lustigerweise trafen wir dort ein Mädel, die wir zwei Jahre zuvor auf Koh Tao kennengelernt hatten. Sie ist Schwedin und UW-Filmerin. Wir hatten ihr damals ein paar deutsche Worte beigebracht, u.a. Schwarzwälder Kirschtorte. Mit diesem Wort versuchten wir die Erinnerung zu wecken, allerdings schien ihr das entweder peinlich, oder sie erinnerte sich wirklich nicht an uns. Wie auch immer, wir übernahmen ein paar der Passagiere vom defekten Boot und setzten unseren Weg fort.
Wieder an Land, waren wir nochmal bei der Bekannten von Armin, wo wir am Abend ein sagenhaftes BBQ serviert bekamen. Armin hatte Holger, einen weiteren Freund und Silvia mitgebracht und dazu einen Haufen Fleisch, den sein Kumpel gekonnt briet. Es war ein Gedicht und unvergesslich. So ist Armin nunmal, die Betreuung geht über das Normalmaß hinaus und ist sehr persönlich. Da gibt es auch ein paar Extras, die man so nicht gebucht hatte. Top!
Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von allen, denn wir haben eine kleine Tradition, die wir erstmals 2002 eingeführt hatten, und die es zu pflegen galt. Diese besteht darin, das wir für die letzten 2-3 Tage nochmal richtig gediegene Hotels buchen. In jenem Jahr war es das Evason auf Phuket. Wir hatten eine Duplex Suite in der wir alle vier untergebracht waren und sogar einen eigenen kleinen Pool hatten. Erste Amtshandlung war Nacktbaden! Die folgenden Tage waren nur noch komplette Entspannung angesagt. Wir liessen uns verwöhnen mit Massagen und Pediküren (Gell, Bernhard?) und ansonsten nur noch gut essen und Nacktbaden für den nahtlosen Teint! ;-) Einen Ausflug zu einer Privatinsel liessen wir uns allerdings nicht entgehen und trafen bei einem Modeshooting dort, gleich einmal Christina Plate.
Ein unvergesslicher Urlaub kam zu einem Ende und wir konnten von Glück sagen, das wir nicht vier Wochen später gebucht hatten, denn da kam der Tsunami.
Khaawp Khoon Khrap, Thailand!
Meine Top 5 Tauchplätze:
1. Richelieu Rock
2. North Point (Similans)
3. Elephant Head (Similans)
4. Hin Daeng
5. Breakfast Bend (Similans)