Freitag, 30. Januar 2009

Reisebericht Thailand 2002 - Koh Samui + Koh Tao

Thailand 2002 - Koh Samui + Koh Tao
Tauchbericht unserer ersten Tauchreise.

Die "Geburt" der Easterbunnies war in 2002. Eigentlich war es ein Zufall gewesen wie die Reise zustande kam, und zurückblickend muss ich sagen, das es der Anfang einer wunderbaren Tradition wurde, Jungs. Zwar wurden wir auch auf die ein oder andere Probe gestellt, aber die Art und Weise wie wir es gemeistert haben bildete die Basis für all die folgenden Trips.

Der Plan war damals Tauchen zu fahren, da Bernhard und Onkel im Vorjahr schon einmal gemeinsam unterwegs waren und von Koh Samui tolle Stories erzählt hatten. Somit war auch das Ziel relativ schnell festgelegt, und wir brauchten nur einen vierten Mann um zwei Buddyteams zu haben. Mein alter Berufsschulkollege Robby kam mir da schnell in den Sinn, da er noch nicht wusste ob und wohin er in Urlaub fahren sollte. Im Prinzip hatte er auch Lust mitzufahren, nur war er damals noch nicht Taucher gewesen und war etwas skeptisch was einen Tauchurlaub anging. Er wusste nicht was er sich darunter vorstellen sollte wenn wir Tauchen wären und wie lange er sich dann selbst beschäftigen sollte. Daraufhin war mein Vorschlag doch mitzutauchen. Die Idee gefiel ihm und so machte er den OWD und ich machte noch schnell den AOWD bevor es im September losgehen konnte. Vor der Reise gab es schon ein oder zwei Treffen, so das sich alle beschnuppern konnten und es schien auch alles gut zu klappen.


Größere Kartenansicht

Koh Samui ist die drittgrößte Insel Thailands und liegt im Golf von Thailand und ist neben Phuket die bekannteste Urlaubsinsel des Landes. Was die Reisezeit angeht, so ist die Zeit zwischen Juli und Sep./Okt. die beste, denn da regnet es kaum. Somit waren wir in der absolut richtigen Zeit dort denn wir hatten viel vor. Wie heute noch, haben wir mit drei Tagen Beach und etwas Kultur angefangen, bevor wir Tauchen wollten und zum Abschluss noch eine schöne Bleibe für den Abschluß suchen wollten. Die Flüge führten uns über Bangkok direkt nach Samui. Der Flughafen war, damals zumindest, noch so wie man sich einen Airport in einem Tropenparadies vorstellt. Eine Piste, eine offene Wartehalle und selbst das Beförderungsband war auf einem Bambusgerüst aufgebaut. Die Sicherheitsvorkehrungen waren praktisch nicht vorhanden und es dauerte nicht lange bis wir draußen waren und uns im Shuttle zum Hotel befanden. Dummerweise war unser Hotel damals so gelegen, das wir die letzten von etwa 10 Leuten waren die abgeliefert wurden. Unsere Unterkunft für die ersten Tage war das heutige Chaweng Villa Beach Resort am gleichnamigen Strandabschnitt. Damals hieß es noch anders aber ich vermute es gab einen Umbau. Endlich auf dem Zimmer gab's nur eins: Badehose an und ab an den Strand. Gesagt, getan und schon kurz nach der Ankunft waren wir im Wasser. Allerdings konnten wir nicht weit raus, denn das Wasser war voll von Quallen und da wir nicht wussten ob sie nesselten, hielten wir uns im Flachwasserbereich auf. Aber das ganze Ambiente war traumhaft. Das türkisblaue Wasser zur einen Seite, auf der anderen die Schatten spendenden Palmen entlang des puderweissen Strands. Super! Wir konnten Frisbee spielen und hatten schon bald Gesellschaft von einheimischem Beachboys. Im Gegensatz zu Phuket, ist (oder war) das Jetski fahren erlaubt. Deswegen haben wir das später auch noch gemacht und hatten einen heiden Spaß.

Da Onkel und Bernhard schon dort gewesen waren, kannten sie sich schon ganz gut aus und wussten schon wo man gut essen gehen und auch wo man abends feiern konnte. So mussten wir schon bald zum Stammrestaurant der beiden alten Hasen, dessen Betreiber Onkel Noi war. Die Jungs lagen uns schon die ganze Zeit in den Ohren mit "Letztes Jahr war..." "Onkel Noi ist super" usw. So waren wir dann endlich im "Tempel" des Onkel Noi und die Jungs hielten schon nach ihm Ausschau. Als er endlich auftauchte, war es als käme der Messias persönlich. Es hätte nicht viel gefehlt das sie ihm um den Hals gefallen wären. Sie sprachen ihn an und wollten schon die Erinnerungen des letzten Urlaubs austauschen... Ich sage nur "Chili, Chili" und dazu irgendwelche Andeutungen als hätten sie es sich gegenseitig ins Gesicht geschmiert. Nur, er erkannte sie nicht! Den Erzählungen nach zu urteilen waren sie soooo dicke Mates, aber der gute Mann erkannte sie nicht, oder wie Robby und ich vermuteten, wollte sie nicht erkennen. ;-) So beschränkten wir uns auf die Bestellung, mit einem Mekong Whisky vorneweg zur Desinfizierung, und mussten feststellen, das der Laden nicht das hielt was die Jungs versprochen hatten. Wir waren das erste und letzte Mal dort.

Für die nächsten zwei Tage hatten wir uns einen Geländewagen gemietet um ein wenig über die Insel zu fahren und uns ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Da Bernhard einen bei einem großen Autohersteller arbeitet wollte und durfte er den Wagen fahren. Aufgrund seines recht forschen Fahrstils, ließ ich mich in Anspielung darauf zu folgender Aussage hinreißen:"...Dann überspannt man den Bogen und hinterher ist das Gejammer groß." Dies musste ich mir dann, wie man sich vorstellen kann, noch das ein oder andere Mal wieder anhören... ;-) Eigentlich gibt es nicht wirklich viele Sehenswürdigkeiten, aber man kann sich einen ganzen Tag beschäftigen ohne sich zu langweilen. Wir sind Richtung Norden gefahren um einen der bekanntesten Orte der Insel zu sehen. Es ist der Wat Prah Yai & Big Buddha. Dies ist eine Tempelanlage an der Nordspitze der Insel und wahrscheinlich die bekannteste Touristen Attraktion. Kurz noch eine kleine Begebenheit vorneweg: In Thailand wird rechts gelenkt und links gefahren. Um zum Tempel zu kommen muss man über einen Damm fahren, da der Tempel auf einer kleinen Insel vor der Küste liegt. Bernhard lenkte und irgendwie hatte er das wohl kurzzeitig vergessen und zog rechts rüber als ein Mopedfahrer am Auto vorbeiziehen wollte und fast (wie im Film) ins Wasser fuhr. Nach einem kurzen Schreck und der Sicherheit das nix passiert war, mussten wir ziemlich lachen bei der Vorstellung das er wirklich ins Wasser gefahren wäre.

Auf dem Weg zum Big Buddha

Weiter ging es in den Süden der Insel zu den bekannten Namunag Wasserfällen. Man fährt von der Hauptstrasse, die die Insel umrundet, ab und fährt auf einem Feldweg zur Elefanten Trekking Station, wo man dann den Wagen stehen lassen muss. Die letzten Meter geht es dann zu Fuß zu den Fällen. Aufgrund der Hitze waren wir froh, das wir wir an die Badehosen gedacht hatten und geradeweg ins Wasser springen konnten.

Namunag Wasserfälle

Ganz in der Nähe befindet sich der Secret Buddha Garden. Dies ist wirklich ein wunderbarer Ort, den ich nur weiterempfehlen kann. Inmitten des Dschungels liegt, entlang eins kleinen Bachs, ein Garten mit kleinen Treppchen, vielen Statuen von Temepltänzerinnen und kleinen Schreinen. Der Weg dorthin ist etwas beschwerlich und man sollte schon einen Allradauto haben, denn man fährt über einen unbefestigten Pfad im Gebirge und es gibt, außer ein paar Bauern, die einem mal entgegenkommen, gar nix. Dafür kommt man an Plantagen der Durian Frucht (auch als Stinkfurcht bekannt) vorbei und überall am Wegrand liegen die geernteten Früchte rum. Wir haben uns auch gleich mal eine mitgenommen um zu sehen ob die wirklich so stinkt. Nachdem Onkel sie bei uns im Zimmer versteckt hatte, kann ich sagen, das sie wirklich stinkt!



Der Secret Buddha Garden

Unsere Runde führte uns südlich von Lamai. Dort gibt es zwei seltsam geformte Felsen: Hin Ta und Hin Yai. Schaut mal was für Bilder ihr dazu findet. Dort entdeckten wir auch unser Restaurant für den Abend, das hielt was es versprach.

Hin Ta und Hin Yai

Wieder im Hotel ging es an den Strand um noch etwas Sonne zu tanken. Im Hintergrund konnte man immer Lautsprecher hören die Werbung für "World Famous Thai Boxing at Samui Stadium" machten... Rrrrrattttatttaaadeng...
Außerdem mussten wir noch eine Sache erledigen, nämlich unsere Überfahrt nach Koh Tao. Dies war schnell erledigt, da wir dazu nur vor das Resort gehen mussten. Am Abend ging es, wie gesagt nach Lamai und zum Abschluss wollten wir nochmal richtig feiern. Dazu sind wir dann nach Chaweng rein und fanden das Green Mango, das einen lustigen Eindruck machte. Dort haben wir dann die ganze Nacht gefeiert und irgendwie wollten wir gar nicht gehen weil wir so einen Spaß hatten. Japan wollte erobert werden, war aber später zu voll um Spaß zu haben und trotz der kleinen Niederlage war es auch sonst ein sehr gelungener Abend. Wir waren früh morgens im Hotel und haben noch am Strand alles ausklingen lassen. Fast wäre Robby noch im Meer verschwunden, weil er immer geradeaus ging, aber dann war es ihm doch alles zu nass... um 3 oder 4 waren wir im Bett und nach gefühlten 30 Min. Schlaf wurde ich von lautem klopfen wach. Ich dachte mir nur:"Klopf ruhig weiter, der Robby wird schon aufstehen" Nix da! Ich musste mich selbst rausquälen um zu öffnen. Es war der Fahrer der uns zum Boot bringen wollte. "Robby, der Fahrer ist da!" "Hmmmm... grunz... ". Ich war noch nicht richtig wach und nachdem der Fahrer die Situation erfasst hatte fragte er ob wir lieber am kommenden Tag fahren wollten. Das war eine super Idee! So war dies schnell und unbürokratisch geklärt und ich konnte endlich weiterschlafen.

Nachdem wir aus dem Koma erwacht waren, erzählte ich den Jungs das wir auf den kommenden Tag umgebucht seien. Onkel und Bernhard hatte der Fahrer wohl zuerst angerufen, aber Bernhard erzählte das Onkel abgehoben hatte, "Koh Tao??? Ja, ja..." geantwortet und aufgelegt hätte... Wieder riesen Stimmung und den Tag am Strand abgehangen.

Am folgenden Tag allerdings ging es wirklich los und wir stachen Richtung Koh Tao in See. Es war der erste Tag an dem es regnete und windig war. Ich muß wohl nicht erwähnen, das die See eher ungemütlich war und wir mit unserem Speedboat hin und herschaukelten. Auf dem Weg nach K.T. macht man zunächst an Koh Phangan Halt. Bis wir in Koh Tao ankamen waren gute 2 Std. vergangen und es regnete sich richtig schön ein. Vom Vorjahr wussten die Jungs noch das die Tauchschule direkt über den Räumen der Basis drei Zimmer hat, die sie vermietet. Dies hat zwei Vorteile: Man hat einen extrem kurzen Weg am Morgen und außerdem waren die Zimmer recht günstig. Deswegen hatten wir im Vorfeld schon die Zimmer gebucht damit auch alles klappt. Einen weiteren Vorteil erkannten wir nach der Ankunft, denn die TS ist nur etwa 100m vom Steg entfernt an dem wir ankamen. So mußten wir nur kurz durch den Regen. Der Check-In war schnell erledigt, die Aufteilung der Zimmer auch und so konnten wir bald runter gehen und die Formalitäten fürs Tauchen erledigen. Getaucht sind wir bei Planet Scuba. Es ist dort eine der größeren Basen, aber doch gut organisiert. Wir bekamen die Ausrüstung zugeteilt, uns wurde der Ablauf eines Tauchtages erklärt und später konnten wir noch den Checkdive machen.

Unser Strand und das Safety Stop

Planet Scuba

Am nächsten Tag ging es schon los mit dem eigentlichen Tauchurlaub. Zuerstging es an den Spot "Lighthouse", der auf der Ostseite der Insel liegt. Es ist ein recht einfacher Spot, der aber für den Einstieg vollkommend ausreichend ist. Für den zweiten TG blieben wir gleich in der Nähe und machten ihn bei "Hin Wong Bay". Beide Plätze zeichnen sich durch schönen Korallenbewuchs und vielen Rifffischen aus. Die Küste von Koh Tao ist sehr auffällig, da sie aus unheimlich vielen Korallenblöcken besteht, ein Umstand der sich auch unterwasser fortsetzt. Besonders an den Spots der Nord- und Ostküste findet man viele kleine Höhlen und Durchbrüche, die diesen Orten eine sehr interessante Topografie verleihen.

Koh Taos Küste

Die Tauchschule liegt am Anfang des Mae Haad Strands, der mit dem angrenzenden Sairee Beach das touristische Zentrum der Insel bilden. Dort liegen die ganzen Resorts, die, zur damaligen Zeit zumindest, weder sonderlich groß noch sonderlich exklusiv waren. Die Insel wird bevorzugt von Tauchern und Backpackern frequentiert. Dementsprechend entspannt ist die Stimmung dort. Man findet am Strand viele kleine Bars und abends ist immer irgendwo etwas los. Der Rest der Insel ist vom Tourismus kaum erschlossen gewesen. Lediglich an der Südseite der Insel, am Chalok Bay, gibt es noch einige Unterkünfte. Ansonsten gibt es nur ganz wenige, einsame Resorts, die aber eher etwas beschwerlich zu erreichen sind.

Mae Haad Strand

Abends feiern zu gehen hat den Nachteil, das man morgens nur schwer aus den Federn kommt. Gut wenn man dann nur 1 Min. zur Basis hat, denn jede Minute zählt wenn es ums schlafen geht. Aber keine Angst, wir waren eigentlich nicht oft feiern. Schließlich ist das Tauchen eine verantwortungsvolle Tätigkeit, die volle Konzentration erfordert. Zum Glück hatten wir aber am Vorabend des dritten Tages auf K.T. nicht gefeiert. Demnach kamen wir auch relativ gut raus und konnten zügig runter an die Basis und waren schon bald auf dem Wasser. Jener Tag sollte in einer der anfänglich erwähnten Bewährungsproben enden, aber dazu später mehr. Diesmal ging es gleich an einen anspruchsvollen Spot, Chumphon Pinnacle, der etwas weiter draußen liegt und Großfisch verspricht. Dort angekommen war erstmal nur eines groß, nämlich die Menge an Tauchern die schon dort waren. Bestimmt ein halbes Dutzend Boote lagen vor Anker und ihr könnt euch schon denken wie es UW abging. Voll wie in Indien war's! Erstmals konnten wir auch japanische Taucher live erleben und ich muß sagen, das diese Begegnung uns auf Dauer geprägt hat. Da wird halt überall mal festgehalten oder mit Metallstangen in den Korallen rumgestochert... Aber eins nach dem anderen. Wir sind ins Wasser gehüpft und abgestiegen. Onkel hatte Probleme mit dem Druckausgleich und stieg nochmal höher. Es half aber alles nichts, denn es wurde nicht wirklich besser, weswegen er aufstieg und aufs Boot ging. Damals waren wir absolute Anfänger und wie jeder Taucher weiss, muß in solch einer Situation der Buddy mit raus, der Sicherheit wegen. Allerdings war unsere Divemasterin damals etwas überfordert. Sie erkundigte sich zwar bei Onkel ob der Aufstieg allein möglich sei, aber trotzdem muß der Buddy mit.

Green Rock

So sind wir also zu dritt weitergetaucht mit Mel, unserer Divemasterin vorneweg. Abgesehen von den vielen Tauchern ist es aber wirklich ein schöner Platz. Wir bekamen einen Grauen Riffhai und einen Thunfisch, u.a. zu sehen. Später waren wir an Green Rock vor Koh Nang Yuan, wo sich das gleiche Schauspiel beim Abstieg wiederholte. Onkel hatte wieder Probleme, entschied sich aber diesmal mit runter zu gehen. Schlechte Entscheidung! Beim Aufstieg bekam er unheimliche Ohrenschmerzen und das Ende vom Lied war, das er den Rest des Tages außer Gefecht gesetzt war und sich mit Ohrentropfen aus dem Shop aufzupeppeln versuchte. Am nächsten Tag war es nicht besser, sondern ganz im Gegenteil, eher schlechter. Bernhard meinte sie hätten kaum geschlafen und Onkel hätte starke Schmerzen. Deswegen überlegten wir was wir tun könnten und ob wir das Tauchen an diesem Tag bleiben lassen sollten. Bernhard wehrte ab und meinte er könne sich schon um ihn kümmern. So gingen Robby und ich tauchen und Bernhard passte auf Onkel auf.

Unsere Divemasterin Mel war Schweizerin und jünger als wir. Sie war, soweit ich mich erinnern kann, auf einer Reise durch Thailand dort hängen geblieben und machte den Divemaster dort um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Da wir, trotz unserer Unerfahrenheit, recht ordentliche Taucher waren und sind, hatte sie eigentlich keine Probleme mit uns, aber in einigen Situationen konnte man merken, das sie etwas überfordert war. Dennoch war sie nett und wir kamen ganz gut mit ihr aus.

Ausfahrt mit Mel

Onkel ging es nicht besser und es bewegte sich zwischen Delirium (von den ganzen Schmerzmitteln) und schmerzverzerrtem Dahindämmern. An Tauchen war für ihn nicht zu denken und wir hatten ausgemacht, das jeder einmal mit ihm im Zimmer blieb damit die anderen beiden tauchen konnten. Da wir morgens wie mittags je 2 TG machten, war es auch nicht tragisch, da man morgens aussetzen und mittags wieder tauchen konnte. Es war wichtig das er jemanden hatte, der mit ihm zur Krankenschwester gehen (es gab damals noch keinen Arzt vor Ort) und andere Dinge erledigen konnte. Robby machte in dieser Zeit seinen AOWD um das gleiche Level zu erreichen, das wir drei schon hatten.

Wieder ein TG für den AOWD

An Plätzen wie Twin Peak und Japanese Gardens hatten wir, neben Begegnungen mit großen Kofferfischen, Barrakudas und den zutraulichen Fledermausfischen, die Gelegenheit durch kleine Höhlen und Steinformationen zu tauchen. Die Plätze sind relativ einfach zu betauchen und auch nicht sonderlich tief. Dafür habe ich es trotzdem geschafft meine Unterwasserkamera zu verlieren. Es war eine Einwegkamera und deswegen auch nicht austariert. In einem kurzen Augenblick der Unachtsamkeit entglitt sie mir und stieg auf. Ich bin noch zwei, drei Meter hinterher aber da fing schon mein Computer an zu piepen, weswegen ich davon abließ.

Koh Nang Yuan (mitte und rechts)

Etwa zwei oder drei Tage nach Onkels Ausfall (er konnte noch immer nicht tauchen) ereilte Bernhard das gleiche Schicksal. Er machte allerdings nicht den Fehler es nochmal zu forcieren, sondern nach dem Aufstieg hörte er gleich damit auf. Dies hatte zur Folge das unsere beiden Patienten sich gegenseitig versorgen konnten und da es Onkel schon besser ging und es bei Bernhard nicht so schlimm war, konnten beide zumindest an Land ein bischen was unternehmen. Sie mieteten sich Mopeds und düsten über die Insel. Dabei waren sie an Orten die nur von ganz wenigen anderen Menschen besucht wurden. Für Robby und mich hieß das, daß wir fortan nur noch zu zweit tauchen konnten und das taten wir auch. Jeden Tag hüpften wir bis zu 4 mal ins Wasser und ich konnte Robby bei seinen TG für den AOWD begleiten. Dabei erinnere ich mich noch an einen TG, ich glaube es war Robbys Tieftauchgang, das ich mit Anenmonenfischen gespielt hatte. Naja, ich empfand es als Spiel, die Anemonenfische fanden es wohl nicht so lustig und so musste ich mein Lehrgeld zahlen indem ich gebissen wurde. Der kleine Racker schoss nach vorne und so schnell wie er mich gebissen hatte, war er auch schon in der Anemone verschwunden...

Die Mopedgang

Da unsere Patienten die Insel zwischenzeitlich gut erkundet hatten, wussten sie auch wo abends mal was ging. So waren wir eines Abends in einer Strandbar am Mae Haad Strand. Dieser Ort war wunderbar! Die Bar lag unter schattenspendenen Tamarindenbäumen, irgendwo in der Nähe der horizontalen Palme. Die ist ganz bekannt, und liegt irgendwo in der Mitte zwischen Mae Haad und Sairee. Dort gibt es diverse Bars und Pubs und eigentlich hat man jeden Tag die Möglichkeit dort wegzugehen. Als Beispiele kann ich die Fizz Beach Lounge, Lotus Beach Bar und Maya Bar nennen. Hier gibt es eine Übersicht der angesagtesten Bars dort. Jedenfalls machten die bunten Lichter in den Bäumen, der Strand und das Rauschen des Wassers es zu einem traumhaften Erlebnis dort zu feiern. Die Musik tat ihr übriges und so wurde es am nächsten Morgen wieder schwer aufzustehen, vor allem für Robby und mich.


Mae Haad und Sairee Beach

Dafür bekamen wir tolle weiterhin tolle Tauchplätze zu sehen. Wir waren an Hin Wong Pinnacle und White Rock wo wir Muränen, Kaiserfische, Zackis jeder Couleur und viele Schnecken gesehen haben. Ja, Schnecken... Ich meine mich entsinnen zu können, das ich nirgendwo soviele verschiedene Schneckenarten gesehen habe. Eine tolle Vielfalt an diesen bunten und bizarren Lebewesen. Unser unvergesslichster TG allerdings war an Laem Thian. Es war Mel´s Geburtstag und es sollte an einen schönen Spot gehen. Als Überraschung war eine schwedische UW-Filmerin dabei, (die wir Jahre später in der Andamanensee wiedertrafen s. Thailand 2004) die für sie (und alle anderen Interessierten) einen Film machen wollte. Es ging also nach L.T. und wir bekamen erzählt, das es ein Spot ist der viele kleine Höhlen und Durchbrüche hat. Das hörte sich schon sehr gut an, doch wurden wir noch mit super Sicht beglückt. Diese Höhlen waren wirklich toll. Es ist, neben dem Reiz des unterschiedlichen Lichteinfalls auch eine Herausforderung an die eigene Tarierfähigkeit dort durchzuschwimmen. Wir bekamen wieder Schnecken, Zackis, Blaupunktrochen und Igelfische zu sehen. Ein unvergesslicher TG, den wir natürlich in bewegten Bildern haben mussten.

Den Jungs ging es unterschiedlich gut. Mal fühlten sie sich als könnten sie wieder tauchen gehen, dann lief es wieder schlechter. Dies erlebten wir als wir eines Abends in die White Bar am südlichen Ende des Hauptortes gingen um zu Abend zu essen. Die Bar war eigentlich mehr ein kleines Resaurant mit Loungecharakter. Leider gibt es sie, meines Wissens, nicht mehr. Man saß am Strand auf Strohmatten. Das Licht kam von Kerzen und Windlichtern und das Meer rauschte leise dazu. Dort probierten wir erstmals das Musaman Curry, das so unvegesslich schmeckte, das wir uns noch heute daran erinnern können. Als Gäste hatten wir ein paar Hundewelpen, die immer mal vorbeikamen um sich etwas abzustauben oder einfach nur kraulen zu lassen. Anschließend wollten wir noch weg gehen, allerdings verschlechterte sich Onkels Zustand mal wieder, so das wir nichts mehr unternahmen. Allerdings wollten wir noch besprechen was wir die letzten drei Tage des Urlaubs machen wollten. Ursprünglich wollten wir noch auf die kleine Nachbarinsel Koh Nang Yuan in das dortige Resort. Onkel aber wollte nach Samui wo er endlich mal zu einem Arzt gehen konnte. Dies war natürlich ein berechtigtes Argument und so kamen wir auf die Idee ganz gediegen abzusteigen. Dies war unsere Aufgabe am nächsten Tag. Weiter hatten wir vor zur Full Moon Party nach Koh Phangan zu fahren. Dies stand an einem der kommenden Abende an und wir hatten auch schon die Tickets für die Überfahrt. Diese bekommt man auf den Inseln überall wo man auch andere Bootsfahrten buchen kann, da es ein richtiger Industriezweig ist. Von überall kommen Partygäste, Backpacker und Technojunkies um bei Vollmond am Strand von Haad Rin auf Koh Phangan eine Nacht durchzufeiern. Diese Parties finden einmal im Monat zu Vollmond statt und es kommen mehrere Tausend Menschen zusammen um dies zu zelebrieren. Am Abend als es soweit war musste Onkel aber passen, da er sich nicht gut fühlte. Er hatte den ganzen Tag gehofft, aber es sollte nicht sein. Er meinte zwar noch das wir anderen fahren sollten, aber das kam natürlich nicht in Frage. So liessen wir die Tickets verfallen und bleiben gemeinsam auf K.T.

Der letzte Tag auf K.T. war davon geprägt alles zu bezahlen und eine Bude auf Samui zu organisiern. In einer der Tourismusbroschüren, die man im Flieger bekommt, waren einige Hotels aufgelistet, die wir anrufen wollten. Wir schauten aber erstmal nach den Preisen im Net und machten uns eine Liste der Hotels die wir anrufen wollten. Ich weiß es noch wie heute als ich einen unserer Top drei anrief. Ich fragte nach einem Bungalow für zwei Nächte für uns vier. Die Dame am Telefon sagte mir das es Zimmer gäbe und diese 700 USD kosten. Nachdem ich mich nochmal vergewissert und es den Jungs mitgeteilt hatte wollte ich schon auflegen als ich noch die Worte "Special Offer" vernahm. Was das denn für eine Offer sei, wollte ich wissen. "Wir können ihnen den Bungalow für die Hälfte anbieten." Wir rechneten kurz nach; weniger als 100 Usd pro Nase und Nacht und das noch bei einem günstigen Umrechnungskurs. GEBONGT! "Das machen wir." So buchten wir dann unser Two Bedroom Cliff Villa im Le Meridien Baan Taling Ngam. Fahrservice war inklusive und so mussten wir uns um nichts kümmern.

Im Garten des Le Meridien

Die Überfahrt konnten wir diesmal mit einer recht großen Fähre machen, wofür unsere beiden Patienten, die inzwischen dazu übergegangen waren die bunten Pillen, die sie verschrieben bekommen hatten, auszutauschen, weil sie unterschiedlich dröhnten, nur recht. Bei sonnigem Wetter kamen wir in Samui an und sahen am Strand zwei Fahrzeuge. Einmal einen LKW mit grosser Ladefläche und etwas entfernt einen schwarzen Mercedes Sprinter mit getönten Scheiben und einem Herrn in Anzug davor. Wir wussten da natürlich schon mit welchem KfZ wir transportiert werden sollten und liessen uns Zeit beim Aussteigen. Es war ein Bild für die Götter. Fast jeder, der vor uns ausstieg, ging erstmal zum Mercedes um dann zum LKW dirigiert zu werden. Als wir hinkamen wurden wir nett begrüßt und nachdem wir unsere Namen genannt hatten, wurden uns erstmal kühle Baumwolltücher gereicht. Nachdem wir beim beladen geholfen hatten, ging es dann los in den SW der Insel.

Baan Taling Ngam liegt total abgelegen. Im Prinzip gibt es nur das Resort dort und ansonsten nur den kleinen Ort. Das Resort, welches heutzutage nicht mehr zur Le Meridien bzw. Starwood Gruppe gehört, liegt inmitten tropischer Vegetation und ist sehr weitläufig angelegt. Die Lobby ist im Thaistil erbaut und nach allen Seiten offen am Hang gelegen und man hat eine tolle Sicht aufs Meer. Nach einem Begrüßungscocktail erledigten wir unser Check-In und wurden anschließend auf Elektrocarts zum Haus (anders kann man es nicht nennen) gefahren. Unsere Villa hatte 240m² Fläche, zwei Schlafzimmer und ein riesiges Wohnzimmer. Lediglich den Pool mussten wir uns mit drei anderen Villen teilen. Da diese aber nicht belegt zu sein schienen, hatten wir ihn für uns allein. Als wir dort waren, gab es kaum Gäste (was wohl auch der Grund für die Special Offer war). Wir genossen unsere Zeit dort in vollen Zügen und waren lediglich einmal in Chaweng (und die Jungs beim Arzt) zum Abendessen. Das letzte Dinner hatten wir im Hotel und ließen uns auch nicht lumpen. Es war wie im Traum. Zum Abschluß war das nochmal die Krönung und ein würdiger Abschluß einer (fast) perfekten Reise.




Ein paar Eindrücke vom Le Meridien

Ja, wie eingangs erwähnt, sollte diese Reise eine Bewährungsprobe werden. Es kannten sich nicht alle gut und die Umstände waren nicht immer einfach. Was wir damals natürlich nicht ahnen konnten war, das alles was passiert ist uns doch stark zusammengeschweisst hat und wir solche Touren dann jedes Jahr gemacht haben. Wer weiss wohin es uns noch alles verschlagen wird. Jedenfalls ist dadurch eine wirklich schöne, kleine Tradition entstanden und dafür danke ich euch, Jungs!

Sonnenuntergang bei Baan Taling Ngam

Meine Top 5:

1. Laem Thian
2. Chumporn Pinnacle
3. Hin Wong Pinnacle
4. White Rock
5. Green Rock