Vor einigen Tagen machte eine eher ungewöhnliche Meldung die Runde. In Pakistan war ein Walhai im Hafen von Karatschi angespült worden. Er war wohl schon tot und wie Augenzeugen berichteten, soll er bereits einige Tage zuvor bewusstlos im Meer getrieben sein. Angeblich hing ein Haken in seinem gigantischen Maul, was vermuten lässt, daß er gejagt worden war. Diese Aussage unterstützt die These, daß er nicht eines natürlichen Todes gestorben war. Walhaie, die an Altersschwäche oder eines sonstigen natürlichen Todes sterben, sinken i.d.R. zu Boden als irgendwo an Land angespült zu werden.
Es ist und wird wohl ein Rätsel bleiben wieso er in den Hafen gespült wurde, denn er wurde nicht eingehend untersucht, sondern zügig verkauft und ein paar Tage gegen Eintritt zur Schau gestellt.
Bedauernswert ist, daß dieses Tier praktisch ausgewachsen war. Mit über 12m hat er eine Größe erreicht, die ein Taucher, und auch Landratten, selten zu Gesicht bekommen. Der Walhai soll ein Männchen in geschlechtsreifem Alter gewesen sein, was natürlich doppelt bedauerlich ist, da er, neben seinem Tod, nun nicht mehr dazu beitragen kann die Populationen mit Nachwuchs zu bereichern.
Walhaie gehören zu den gefährdeten Spezies auf unserem Planeten. Sie stehen inzwischen auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten und werden noch vielerorts unbehelligt gejagt. Das Fleisch und die Flossen sind gerade in Asien eine teuer bezahlte Delikatesse. Allerdings gibt es auch gute Beispiele, die die Abkehr von der Jagd und stattdessen den friedvollen Umgang mit dieses sanften Riesen zeigen.
Auf der philippinischen Insel Pamilacan wurden bis vor wenigen Jahren jährlich hunderte Walhaie grausam geschlachtet, bevor sie von der Regierung unter Schutz gestellt wurden. Die Fischer wurden umgeschult und verdienen heutzutage ihr Geld mit Ausfahrten für Touristen, die in großer Zahl den größten Fisch der Welt sehen wollen.
Wir Menschen dezimieren die Bestände; dabei wissen wir noch nicht einmal viel über sie. Außer einigen Orten, an denen sie regelmäßig auftauchen (habe hier schon den ein oder anderen beschrieben. s. Pulau Ahe und Hanifaru/Malediven) und ihr grobes Verbreitungsgebiet liegt noch vieles über sie im Dunkeln. Weder kennen wir ihre Wanderrouten, noch verstehen wir warum sie immer zur gleichen Zeit an den besagten "Treffpunkten" auftauchen oder wie alt sie werden noch wieviele es überhaupt gibt. So könnte es passieren das wir eine Art ernsthaft bedrohen bevor wir sie überhaupt richtig kennengelernt haben.
Wer taucht und weiß wie schwer es ist mal einen vor die Maske zu bekommen, der versteht warum wir diesen Tieren kein Leid zuführen dürfen. Wer je einen gesehen hat, und diese überwältigende Größe und Anmut bewundern durfte, wird diesen Anblick sicherlich nie vergessen.
weiterführende Links:
Vista Verde
Whalshark Project