Die Malediven sind, gerade seit dem Auftritt des Präsidenten auf der gescheiterten Klimakonferenz in Kopenhagen, in aller Munde. Wenn die Emission von Treibhausgasen nicht reduziert und kontrolliert würde, so Präsident Nasheed, würde der Temperaturanstieg dazu führen, dass Korallen sich auflösen und die Ozeane versauern. Dies würde das Erdklima unwiederbringlich kippen lassen, mit nicht vorhersehbaren Folgen für unseren Planeten und sein Land.
Die Malediven erwirtschaften den Grossteil ihres BSP über den Tourismus. Ein anderes wichtiges Standbein ist die Fischerei. Ich möchte mich hier nicht darüber auslassen wie die Fangquoten eingehalten werden, noch über illegalen Haifischfang, der zweifelsohne noch existiert, sondern auf ein positives Beispiel eingehen, über das Thomas Peschak in seinem Blog für die Save our Seas Foundation berichtet.
Dhonfanu ist eine Insel im Osten des Baa Atolls. Es ist keine Touristeninsel mit einem luxoriösen Resort, sondern ein kleines Eiland für ein paar hundert Einheimische, die ihren Lebensunterhalt u.a. mit Fischerei bestreiten. Die Gemeinschaft der Insel war eine von lediglich zweien im Baa Atoll, die auf eine lange Geschichte als Walhaijäger zurückblicken können. Bei seinem Besuch auf der Insel konnte Peschak sich davon überzeugen, dass die Zeiten der Jagd auf Walhaie und Mantas lange zurückliegen. Er sah alte Haken und Speere, die früher auf der Jagd verwendet wurden, aber seit des Verbots der Walhaijagd in 1992 lediglich verrosten. Stattdessen haben sich die stolzen Jäger von damals in überzeugte Schützer des ihnen gegebenen Lebensraums gewandelt. So verdienen sich viele von ihnen ihren Lebensunterhalt nun als Bootsführer für Tauchbasen, die ihren Gästen ein einzigartiges Schauspiel bieten möchten.
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Dhonfanu liegt nämlich in der Nähe einer kleinen unbewohnten Insel namens Hanifaru. Mitte des Jahres, erzeugt das Zusammenspiel des S/W Monsuns und Vollmonds einen Sog, der Plankton und Krill aus den Tiefen des Ozeans an die Oberfläche bringt. In einer einsamen Bucht bei Hanifaru vollzieht sich daraufhin ein seltenes Naturschauspiel. Diese Bucht hat Eingangs eine Engstelle, wie einen Flaschenhals, und die örtlichen Gegebenheiten führen dazu, das sich das Plankton förmlich bündelt und das Wasser trübt. Ein Schlaraffenland für Lebewesen, die sich davon ernähren... nämlich Mantas und Walhaie. Es sind unglaubliche Szenen, die sich dort abspielen müssen, wenn diese Giganten der Meere ohne Rücksicht auf Verluste ihrem Fressrausch frönen.
Bis Mitte des vergangenen Jahres gab es keinerlei gesetzliche Regularien, die dieses Habitat schützten, doch seit dem weltweiten Tag der Ozeane 2009, handelt es sich bei den Gewässern um Hanifaru um ein Marineschutzgebiet, das das Eindringen in den Lebensraum nur unter Auflagen gestattet. So werden z.B. die Zahl der täglichen Besucher, wie Taucher und Schnorchler, begrenzt, und die Fischerei ist gänzlich verboten.
Auf den Bildern, die Thomas Peschak in seinem Blog und in Ausgaben des deutschen und US amerikanischen National Geographic zeigt, sind unzählige Mantas zu sehen. Wer taucht, weiß das es ein äußerst glücklicher Umstand ist einen Manta anzutreffen, aber 10, 20 oder gar 50 Exemplare auf einmal zu sehen ist schon ein einzigartiger Moment im Leben eines Tauchers und an diesem Ort ist so etwas möglich.
Deswegen möchte ich auf den eingangs erwähnten Klimagipfel zurückkommen und dazu aufrufen daß jeder selbst einen Beitrag dazu leistet um die Erderwärmung einzudämmen. Wenn es schon unsere Staatslenker nicht schaffen einen Konsens zu finden, so kann doch jeder einzelne für sich etwas dafür tun, dass wir auch unseren Kindern und Kindeskindern die Möglichkeit geben solche Flecken der Erde zu besuchen bzw. in unsere Wohnzimmer zu holen. Es wird Zeit!
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