Sonntag, 20. Juni 2010

Südafrika - Aliwal Shoal und Protea Banks

In Südafrika findet derzeit die Fussball WM statt und ich möchte diesen Anlass nutzen um ein Traumziel für Taucher in diesem Land vorzustellen.
Die besondere Lage am Südrand des Kontinents ermöglicht es den Tauchern unterschiedlichste Flora und Fauna zu erleben. Während im Westen, durch den kalten Benguelastrom eher Lebewesen wie atlantische Fische, Robben aber auch weisse Haie zu erwarten sind, wird im Osten, durch den warmen Agulhasstrom, eher tropische Flora und Fauna geboten, verbunden mit der Möglichkeit eine Diversität an Haien zu erleben, wie sie kaum woanders auf der Welt, von Land aus, möglich ist.
Im Nordosten des Landes, etwa 50km südlich von Durban, bei Umkomaas, finden sich die Tauchgründe der Aliwal Shoal. Diese Spots geniessen einen legendären Ruf unter Hailiebhabern. Man kann dort neben den Sandtigerhaien auch Tigerhaie und Bullenhaien begegnen. Jacques Costeau hat die Spots unter den Top 10 der Welt bewertet.


www.delportdupreez.co.za©
Aliwal Shoal

Von Umkomaas fährt man mit einem Zodiac ca. 5km hinaus aufs Meer, wo man dann die Unterwasserriffe der Aliwal Shoals trifft. Die Fahrt dorthin kann mitunter etwas unbequem werden, denn mit den Schlauchbooten muss man die küstennahen Wellen überwinden.
Die Lage der Spots inmitten des Agulhasstroms, sorgt für wechselnde Bewohner im Laufe eines Jahres und oft für sehr gute Sicht. Die Riffe verlaufen von Nord nach Süd über eine Länge von ca. 5km.



Von Juli bis September herrscht "Raggie Season", in der die Sandtigerhaie an diesen Ort kommen. Am Spot "Raggie Cave" bekommt man, auf lediglich 16m Tiefe, diese furchteinflössenden, aber nicht sonderlich aggressiven Kreaturen häufig zu sehen. Doch auch wenn die Sandtiger nicht da sind, gibt es dort ansässige Schildkröten, Rochen aber auch Mantas zu sehen.
Weiter nördlich, etwa 150km von Durban entfernt, liegen die Orte Margarete und Shelly Beach. Wenn man von dort ca. 7km aufs Meer hinaus fährt, gelangt man an die Protea Banks, einem weiteren Highlight der südafrikanischen Küste.


Größere Kartenansicht

Aufgrund der Tiefe und der etwas ruppigen Ausfahrt ist das Tauchen dort nur etwas für erfahrene Taucher. Die Tiefen der Spots liegen fast ausschließlich jenseits der 30m. Je nach Jahreszeit kann man dort so ziemlich alles an Haien antreffen was die Ozeane hergeben. Dabei darf man auf viele ozeanische Haie hoffen, wie Bullenhaie, Hammerhaie, Kupferhaie, Sandhaie und natürlich den TIGER. Nebenbei kommen im Winter auch Wale und Walhaie vorbei und sorgen noch für einen Extrakick wenn man sie denn zu Gesicht bekommt.

Tigerhai
www.divingwithtigersharks.com©

Leider sind nicht alle Haie immer anzutreffen, allein schon wegen der Tatsache, dass im südafrikanischen Winter die Nordseite betaucht wird, die weniger Haie, dafür schönere Topografie bietet. Auf der Südseite findet man dann die grossen Räuber, weil dort ihre Hauptbeute, der Thunfisch lebt. Die beste Zeit für den Tigerhai ist April und Mai, wobei man sie das ganze Jahr über antreffen kann. Die anderen Haie haben unterschiedliche saisonale Präferenzen, jedoch ist die beste Zeit eine grosse Vielfalt anzutreffen, von November bis März. In dieser zeit kommen auch Walhaie und Wale in die Gewässer von Kwazulu Natal.
Es gibt diverse Anbieter vor Ort. Einer der bekanntesten ist African Dive Adventures des Deutschen Roland Mauch, die schon seit Jahren vor Ort sind und über mehrere tausend Stunden Erfahrung verfügen.

Samstag, 5. Juni 2010

If it was my home (Ölkatastrophe 2)

Um sich mal eine Vorstellung von der Größe des Ölteppichs im Golf von Mexiko zu machen, empfehle ich einen Besuch der Seite Ifitwasmyhome. Dort kann man z.B. seinen Heimatort und das Land eingeben und bekommt daraufhin maßstabsgetreu den Ölteppich auf die Region projeziert.

Unterdessen haben sich einige schlaue Köpfe daran gemacht mal die Auswirkungen der Ölpest in Verbidnung mit dem Golfstrom zu errechnen. Demnach wird man auch an der U.S. amerikanische Ostküste wohl, in nicht unbeträchtlichem Maße, mit Verschmutzungen rechnen müssen. Im Atlantik allerdings soll sich das Öl, wenn es irgendwann dorthin gelangt, dann aber verflüchtigen.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Ölkatastrophe im Golf von Mexiko

Die Katastrophe auf der Tiefseebohrinsel "Deepwater Horizon" liegt nun schon über einen Monat zurück. Nach einer Explosion war die Plattform gesunken und hat mehrere Mitarbeiter in den Tod gerissen. Aus mehreren Löchern treten seitdem kaum vorstellbare Mengen Rohöl aus. Man spricht, laut letzten Aussagen, von mind. 2 Mio Litern täglich! Dies reicht um ca. 15.000 Autos zu betanken. Inzwischen ist der Schaden schon um ein vielfaches größer als bei der Havarie der Exxon Valdez.

http://earthobservatory.nasa.gov

Was aber führte zu einer solchen Tragödie? Neben mangelnden Sicherheitsvorkehrungen und Profitgier, ist das enorme Risiko, das mit sog. Offshore Bohrungen einhergeht, der Hauptgrund. Nachdem der hohe Ölpreis die enormen Kosten für solche Vorhaben rechtfertigt, werden immer schwierigere Methoden der Ölgewinnung vorangetrieben. Es ist kein Geheimnis, dass der Peak der Erdölförderung von Land aus bereits erreicht ist. Deswegen werden nun die gigantischen Vorräte am Meeresgrund ausgebeutet werden. Bis vor einigen Jahren waren diese Bohrungen bis in Tiefen von wenigen hundert Metern möglich, aber nun werden schwimmende Plattformen bzw. Bohrschiffe aufs offene Meer geschickt und erreichen Tiefen von weit über 5000m.
Das damit verbundene Risiko ist kaum abzuschätzen. Zwar mag die Ingenieurskunst viele Dinge möglich machen, aber die Risiken sind halt nur schwer kalkulierbar und oftmals gibt es zuviele Unbekannte um absolute Sicherheit zu garantieren.
Ich will hier nicht anfangen und auf BP, dem Betreiber der Bohrinsel, rumhacken, denn diese Dinge können überall und in jedem Unternehmen passieren, das sich diesen Gefahren aussetzt. Jede andere Mineralölgesellschaft sollte sich vielmehr glücklich schätzen und anfangen ihre Plattformen zu kontrollieren und ggf. zu verbessern. Es ist aber wichtig, dass künftig strenge und einheitliche Richtlinien eingeführt werden, die die Umwelt wirksam schützen.
Wenn man sich ansieht was der Ölteppich für Ausmasse angenommen hat und welch Leid es über Anwohner und die Pflanzen- und Tierwelt bringt, dann ist es höchste Zeit viele Dinge zu überdenken. Die Tiefsee ist eines der am wenigsten erforschten Gebiete der Welt und wir Menschen wagen uns dorthin vor ohne zu wissen welch Unheil wir dort anrichten. Bevor wir es kennenlernen können, vernichten wir möglicherweise unbekannte Lebensformen. Aber wir müssen nicht ganz so tief gehen, denn auch an der Oberfläche spielt sich dramatisches ab. Seevögel, Schildkröten, usw. bewegen sich oft an der Oberfläche und werden durch das Öl so verschmutzt, dass der Tod fast schon vorprogrammiert ist.

www.citizenside.com

Allerdings ist diese Ölpest nicht das einzige was durch die Ölindustrie an Umweltkatastrophen passiert. Weitab von der Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit braucht man sich nur die Ölsandgewinnung in Kanada anzusehen, oder aber die Korruption und Guerrialkämpfe die zu enormen Umweltschäden in Nigeria führen.



Ich möchte hiermit aufrütteln und die Verantwortlichen mahnen ihre Macht und Verantwortung allen gegenüber gerecht zu werden. Stellt den Profit nicht vor das Wohl der Menschen vor Ort und schützt die Lebensräume derer die sich nicht verteidigen können. Forscht und versucht zu verstehen auf welchem Terrain ihr euch bewegt bevor in mehreren tausend Metern Tiefe die Bohrköpfe in den Meeresgrund getrieben werden.