Samstag, 21. Oktober 2017

Der Hai Flüsterer - Jean-Marie Ghislain

Jean-Marie Ghislain ist schon seit einigen Jahren ein fester Bestandteil der UW-Fotografenszene. Er trägt den Beinamen "Shark-Whisperer", weil sowohl seine Bilder, als auch die Interaktionen zwischen ihm/seinem Team und den Haien, atemberaubend sind.
Dabei hat er nicht den klassischen Weg beschritten, bei dem man schon als Kind die Liebe für das Meer entwickelt. Vielmehr herrschte bei ihm lange die Angst vor den Ozeanen vor. Er wäre beinahe als Jugendlicher ertrunken und verlor seine Mutter durch Ertränken. Nach einer jahrelangen, rastlosen Zeit, entschloss er sich mit 53 Jahren, sich den Ängsten zu stellen und lernte das Tauchen und im Zuge dessen bewältigte er seine Probleme und entdeckte die Liebe zu den Haien.
Seitdem setzt er sich für ein besseres Verständnis der missverstandenen Jäger ein und es entstanden diverse Fotoprojekte, die unterschiedliche Aspekte rund um den Hai beleuchten.
Schaut euch einen kurzen Film an und besucht seine Seite.


Montag, 24. Juli 2017

Shark Week 2017


Es ist mal wieder soweit. Die beliebte Shark Week auf Discovery wird auch diesmal wieder mit vielen interessanten Beiträgen zum Thema Haie aufwarten.
In dieser Woche werden Weisse Haie, Bullenhaie und Makohaie genauer unter die Lupe genommen. Der vermeintliche Höhepunkt wird ein Schwimmduell zwischen einem Weissen Hai und dem zigfachen Olympiasieger Michael Phelps sein. Vermeintlich deshalb, weil es gar keinen wirklichen Wettkampf gab, sondern alles eine Simulation am Computer war. Leider verstehe ich nicht warum sich die Macher auf ein solches Niveau herablassen, aber scheinbar gehen doch die Ideen aus.

Das Programm ist hier ersichtlich.

Sonntag, 23. April 2017

Great Barrier Reef tot

Letzte Woche machte eine Studie des ARC die Runde, wonach das Great Barrier Reef zu etwa 2/3 unwiederbringlich geschädigt bzw zerstört sei. Auf einer Länge von etwa 1500km, des 2300km langen Riffs, wurden in Mitleidenschaft gezogen. Lediglich der südliche Bereich ist noch weitestgehend intakt.

©ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies

Bei der Bestandsaufnahme aus der Luft, waren zu den 2016 durch El Nino verursachten Schäden im nördlichen Teil, noch weitere Zerstörung im mittleren Bereich dazugekommen. Da diese letztes Jahr noch nicht auszumachen gewesen waren, können unterschiedliche Gründe dafür verantwortlich sein. Zum einen der, nach wie vor, zu hohe CO2 Ausstoß und der dadurch verursachte Klimawandel. Auch hat Zyklon Debbie im März durch Wind und Wellen akute Zerstörung verursacht.
Insbesondere Korallen nahe der Wasseroberfläche leben in Symbiose mit Algen, so genannten Zooxanthellen, die mit Photosynthese (neben Filtrieren) auch zur Nahrungsaufnahme beitragen und vor allem für die Färbungen verantwortlich sind. Diese Symbiose funktioniert nur in einem engen Temperaturbereich und wenn das Wasser über längere Zeit zu warm ist, produzieren die Algen Giftstoffe, wodurch sie von der Koralle abgestoßen werden und diese dann abstirbt.

©Tane Sinclair-Taylor, ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies

Das Problem wärmere Perioden gab es schon immer. Jedoch werden die Zeitabstände immer kürzer, was den Korallen kaum noch Zeit zur Regeneration lässt. Selbst schnellwachsende Korallenarten brauchen mehrere Jahre um sich zu erholen. Wenn man also bedenkt, dass wir es innerhalb von einem Jahr mit zwei Warmphasen zu tun hatten, ist an Erholung nicht zu denken.
Der Zyklon hatte, trotz der zerstörerischen Kraft, aber einen positiven Begleiteffekt. Die hohen Wassertemperaturen gingen erstmal zurück und es bleibt zu hoffen, dass es sich nun etwas normalisiert.
Dennoch bleibt der Mensch mit seinem ungezügelten Schadstoffausstoß der Hauptgrund für die Klimaerwärmung und die dadurch verbundene Belastung der Meere.
Wenn man das Pferd mal von der anderen Seite aufzäumt, und sich die Welt vorstellt wenn wir so weitermachen, könnte es sein, dass es die Riffe irgendwann nicht mehr gibt und dadurch auch der Tourismus, der in dieser Gegend weitestgehend vom GBR abhängt, beträchtlichen Schaden nehmen könnte. Vielleicht ist das ja ein Ansatz, der ein Umdenken in den Köpfen der Machthaber herbeiführen wird.

Quellen: https://www.coralcoe.org.au/media-releases/two-thirds-of-great-barrier-reef-hit-by-back-to-back-mass-coral-bleaching

Samstag, 11. März 2017

Kreuzfahrtschiff Caledonia Sky in Raja Ampat auf Grund gelaufen

Vor einigen Tagen lief die Caledonia Sky in der Nähe der Insel Kri auf Grund und beschädigte die Riffe am bekannten Spot Crossover Reef stark.



Das Kreuzfahrtschiff war auf einer 16tägigen Reise von Papua Neu-Guinea zu den Philippinen unterwegs und kam von der Insel Waigeo als es bei Ebbe auf Grund lief. Obwohl es mit modernsten Navigationsmitteln ausgestattet ist, konnte der Schaden nicht abgewendet werden und am Ende wurden etwa 1600m² Riff zerstört. Dies wurde noch verstärkt, weil das Schiff am Ende von einem Schlepper befreit wurde, anstatt auf die Flut zu warten.
Es befanden sich 102 Gäste an Bord, die nicht zu Schaden kamen, aber es stellt sich nun die Frage warum 4000t Schiffe in Ufer-/Riffnähe eines Naturschutzgebietes operieren dürfen und möglicherweise größere Zerstörung, als die schon üblichen Ankerschäden riskieren?
Diesen und weiteren Fragen gehen nun die Behörden nach und hoffentlich werden daraus auch Lehren für die Zukunft gezogen.

Sonntag, 5. März 2017

Walsterben...

Vor einigen Wochen beherrschte eine Meldung die Medien, wonach in Neuseeland wieder einmal hunderte Wale gestrandet waren.
Es kommt zwar immer wieder vor, aber lediglich ein Massensterben im Ausmaß der Ereignisse in Neuseeland schaffen es in die Nachrichten.
Die Gründe für die Strandungen bleiben unklar. Die Nennungen reichen von Krankheit des Leittiers bis zu seismischen Störungen durch akustische Umweltverschnutzung. Wenn man sich aber einmal genauer anschaut was passiert ist, dann kann man etwas Licht ins Dunkel bringen.
Wir hatten es vor 3 Wochen mit Grindwalen zu tun. Wenn man sich mal die Strandungen der Vergangenheit anschaut, wird man feststellen, dass sie oft Spezies betreffen, die ihren Lebensraum in der Tiefsee haben. So auch die Grundwale, die in Tiefen von mehreren hundert Metern leben. Die Strandungen oft finden in relativ flachen, sandigen Gebieten statt, wie es auch Farewell Spit  auf der Südinsel Neuseelands ist, oder aber auch die Nordsee.
Das Echolot der Tiere funktioniert in solchen Umgebungen nicht mehr so zuverlässig wie im offenen Meer und könnte somit ein Grund für die Todesfälle sein.
Krankheiten von Leittieren werden auch vermutet. Wale sind sehr soziale Tiere, die oft in Gemeinschaften von mehreren hundert Tieren leben. Ihre Bindung zueinander ist möglicherweise so groß, dass sie einander solange folgen und vertrauen, ohne sich der Gefahr bewußt zu werden in die sie sich begeben. Es wurden schon ganz banale Dinge als Todesursachen festgestellt, wie Parasitenbefall oder aber auch Anzeichen von Dekokrankheit.
Hiermit kommen wir zu einer weiteren Möglichkeit, an der der Mensch eine gewichtige Rolle spielt. Die modere Technik sorgt im Meer für ziemliches Durcheinander. Sonar, Echolot und andere akustische Methoden stören die empfindlichen Sinnesorgane der Tiere in manchmal gefährlichem Maße. Sie könnten deren übliches Verhalten beeinträchtigen und schon so alltägliche Dinge die Aufsteigen und Absinken erschweren. Es wurden auch schon Tiere gefunden, die schwerwiegende Verletzungen des Innenohrs aufwiesen. Verursacht wurden sie sehr wahrscheinlich durch von menschenhand erzeugte Geräusche.
Am Ende kann man die Ursachen nur durch Autopsien der Tiere herausfinden. Solche Ereignisse haben schon oft stattgefunden, und oftmals ist die Ursache ein unglücklicher Zufall, aber auch wir als Menschen haben eine Verantwortung, vor allem wenn wir uns in einen Lebensraum begeben, der nicht unserer ist.