Samstag, 20. September 2008

Reisebericht Malediven 2005 - Summer Island

Malediven 2005 - Summer Is.
Tauchbericht unserer vierten Tauchreise

Im Jahr 2005 war es so, das wir es bis zum Ende des Jahres nicht geschafft hatten einen gemeinsamen Tauchurlaub zu planen. Die Gründe dafür waren ganz unterschiedlich, aber nach einigen Besprechungen wurde schnell klar, das nur Robby und ich definitiv in Urlaub fahren wollten und konnten. So ging es an die Planung bei der wir berücksichtigen mussten, das uns nur eine Woche zur Verfügung stand. Die zweite Schwierigkeit war, das wir erst Ende November oder Anfang Dezember die Reise antreten konnten. Wie üblich versuchten wir ein passendes Ziel zu finden, das demnach nicht zu weit weg war und vom Wetter her einigermassen vielversprechend klang. Um jetzt hier nicht den gesamten Denkprozess auszurollen, fasse ich mich kurz: Unser Ziel sollten die Malediven werden. Gut, wir wollten nicht 5.000€ für die Woche zahlen und um genau zu sein, sollte es nur sauber und halbwegs gemütlich sein. Wichtiger war uns, das wir in ein interessantes Tauchgebiet kamen. Das Ari Atoll war leider zu teuer obwohl es dort für Grossfisch, gerade im Süden, tolle Manta Plätze und auch Walhaispots gibt.

Am Ende haben wir uns für das Nord-Male Atoll entschieden und dort für Eriyadu, im nördlichen Teil. Einige Wochen vor Abreise passierte der Super GAU, nämlich ein Teil der Tauchschule auf Eriyadu brannte ab und sollte mehrere Monate nicht in Betrieb sein. Also wieder von vorne gesucht wo es hingehen konnte und in unmittelbarer Nähe gibt es Summer Island wofür wir uns dann auch entschieden haben.


Bordlektüre

Für mich war es das zweite Mal auf den Malediven. Ich hatte dort 1999 mit Onkel meinen Tauchschein gemacht. Robby war zum ersten Mal dort. Allein der Anflug ist schon atemberaubend. Meist kommt man morgens an und überfliegt bei strahlendem Sonnenschein diese Perlen des Indischen Ozeans, die türkis aus dem tiefblauen Wasser herausragen. Von der Flughafeninsel Hulule geht es dann entweder per Boot oder Wasserflugzeug auf die gebuchten Inseln. Da wir im Nord-Male Atoll blieben, ist die Bootsfahrt die günstigste und sinnvollste Variante, da man normalerweise max. 2 Std. unterwegs ist. Andere Atolle sollte man, das Süd-Male Atoll mal ausgenommen, besser mit dem Wasserflugzeug ansteuern.

Airport und im Hintergrund die Hauptstadt Male

Gut gelaunt und deutsche Pop Songs der letzten Jahre und Jahrzehnte singend und ratend (Ich sag nur: Die Dinosaurier werden immer trauriger) ging es auf die Überfahrt.


Größere Kartenansicht

Summer Island selbst liegt ganz im Nordwesten des Atolls und somit etwa 2 Std. vom Airport entfernt. Sie ist mittelgroß (500x120m) und hat 108 Zimmer. Einige davon sind in einem doppelstöckigen Haus untergebracht und sollten gemieden werden da sie nicht sonderlich schön sind. Allerdings hat sich nun wohl ein bisschen was geändert, wie z.B. die Tatsache, das es nun Wasserbungalows gibt. Wir wurden im grossen und offenen Empfangsbereich willkommen gehiessen und schon bald in unser Bungalow geleitet. Das Zimmer war einfach und zweckmässig. Kein grosser Schnickschnack aber völlig ausreichend. Typisch ist das Bad, das teilweise unüberdacht ist.

Unser Bungalow

Die Tauchschule wird von Diverland geführt. Wir sind noch am ersten Tag hin um die Formalitäten zu klären. Nach diesem kurzen Intermezzo und einem vereinbarten Checkdive für den nächsten Morgen, sind wir dann noch etwas am Beach abhängen. Das Wetter war die ersten zwei Tage noch etwas unbeständig mit viel Wolken und teilweise auch Wellengang, weil in dieser Zeit gerade der Monsun drehte. In der Zeit um Nov./Dez. und Apr./Mai spielt man immer ein wenig Lotterie wenn man dorthin fliegt. Wir dachten der Jahreszeitwechsel wäre schon vollzogen, weil wir Anfang Dezember angekommen waren, aber dem war nicht so.

Wie auf einer Postkarte

Auf der Insel gibt es ein Restaurant, das die Mahlzeiten in Büffetform darreicht. Die Qualität ist gut und es gibt immer relativ viele unterschiedliche Gerichte. Wie oft üblich werden Pärchen irgendwie zusammengewürfelt und am ersten Tag zusammengesetzt. Wir sassen mit einem älteren Herrn mitsamt Sohn an einem Tisch, wurden aber nicht so richtig warm mit ihnen.

Am kommenden Tag ging´s dann los mit der Taucherei. Der Checkdive wurde am "Hausriff" gemacht, das den Namen gar nicht wirklich verdient, da es nur eine abfallende Sandfläche ist mit ein paar künstlichen "Riffs" in Form von versenkten Bötchen und einer alten Plastikliege. Dennoch findet man dort einige interessante Bewohner. Dazu aber später mehr. Am späten Vormittag konnten wir schon mit aufs Dhoni und den ersten Freiwassertauchgang machen. Die Tauchfahrten werden abends angekündigt und man kann sich auf einer Tafel für den jeweiligen TG eintragen. Es kann zwar zu Änderungen kommen, aber dies ist nur der Fall, wenn die Witterung bestimmte Spots nicht zulässt. Dies geschah an den ersten beiden Tagen sogar, da sie Plätze am Aussenriff nicht ungefährlich zu betauchen waren. So kamen die ersten Tage halt mehr Spots innerhalb des Atolls dran.

Pfauen Kaiserfisch

Später am Tag ging es zu einem der bekanntesten Wracks im Nord-Male Atoll, dem Hembadoo Wreck (s.
Tauchplatzkarte). Dabei handelt es sich um ein 1991 absichtlich versenktes Schiff. Es liegt auf etwa 22m Tiefe und ist auch nicht sonderlich gross, da es sich um einen kleinen Schlepper handelt. Dafür ist die Artenvielfalt ziemlich üppig und auch ein paar grössere Fische sind dort oft zu finden. Wir hatten dort z.B. Napoleons, diverse Rochen, Süsslippen und allerlei Schwarmfische. Ausnahmsweise war dies ein Two-Tank Dive, da wir erst Nachmittags loskamen und gleich einen Nachttauchgang dranhängten. Ich persönlich bin ja nicht unbedingt ein Fan von Nachttauchgängen, aber einer muss immer mal sein. Als wir dann nach Sonnenuntergang auftauchten war es wieder recht windig geworden und der Einstieg war nicht ganz easy. Durch die Strömung mussten wir vom Beiboot eingesammelt werden, und so passierte es, das dann etwa 10 Taucher an der Leine hingen und vom Motorboot zum Dhoni gezogen wurden, was aber nicht sonderlich gut klappte bzw. nur mit eifrig Gepaddel der ganzen Taucher. Bis wir dann wieder auf der Insel ankamen, war es schon dunkel und es reichte gerade noch zum duschen bevor wir zu Abendessen gingen.

Summer Island

Unser grosser Wunsch war ja, und das teilten wir auch mit als wir angekommen waren, endlich einen Manta zu sehen. Die Saison der Mantas sollte während unseres Aufenthalts eigentlich wieder mal losgehen, aber da man dies nicht auf den Tag genau festlegen kann, ist es natürlich immer ungewiss ob man zu den Glücklichen gehört, die dieses Schauspiel erleben dürfen. In der TS jedenfalls war es bekannt das wir diesen Wunsch hegten, und man versprach uns alles Mögliche zu tun um uns diesen Wunsch zu erfüllen. Zumindest gab es wohl schon Berichte von anderen Basen, das im Atoll schon einige gesichtet worden waren.Um nochmal kurz auf die Mantasaison zu sprechen zu kommen, kann man als Faustformel sagen, das während des N/O-Monsun die Mantas eher auf der Westseite der Atolle auftreten und während des S/W-Monsuns auf der Ostseite.

Die Tage bei uns begannen frühmorgens mit einem schnellen Frühstück damit wir gegen 8h an der Basis sein konnten. Nachdem das Equipment gecheckt und verladen war, ging es dann gegen 8.30h los mit den TG. Die Ausfahrten erfolgen mit dem Dhoni, der für jede Fahrt separat bezahlt werden muss. Dies ist natürlich ärgerlich, da man eigentlich Two-Tank Dives draus machen könnte, aber dies wird wohl von den Kapitänen nicht gern gemacht. So kommt man dann kurz vor Mittag wieder auf die Insel, wo es schon bald darauf Lunch gibt. Bevor es dann gegen 14h wieder aufs Wasser geht, hat man noch ein bisschen Zeit zum ausruhen. Der Nachmittags TG geht dann noch bis etwa 17h. Die Abende sind relativ ruhig auf der Insel. Es gibt zwar eine Bar und auch einen Kicker und sogar einmal die Woche einen Diskoabend, aber alles in allem ist es doch eine Taucherinsel und die Gäste eher früh in der Koje.

Unser Weg zur Tauchschule und Restaurant

Die Zeit zwischen den TG bzw. am Nachmittag haben wir mit viel lesen, gammeln und schnorcheln in der Lagune verbracht. Selbst in diesen geringen Tiefen haben wir noch interessante Fische entdeckt. Robby dachte sogar er hätte eine neue Muränenart entdeckt. Doch eine Mail an Helmut Debelius konnte alle Fragen klären!


Blaumasken Kaiserfisch

Nach einigen TG innerhalb des Atolls sollte es mitte des Urlaubs endlich mal an die Aussenseite gehen, und da gleich nach
Boduhiti Corner, das unweit der gleichnamigen Insel mit entsprechendem Luxushotel liegt. Zum Corner ist noch hinzuzufügen, das es einer DER Mantaspots des Nord-Male Atolls ist. Dies wussten wir und umso höher waren die Erwartungen gewesen. Als es ins Wasser ging, war die Sicht ziemlich gut und ich befürchtete, das dadurch die Mantas ausblieben. Was soll ich sagen? Ausser das ich tierisch pinkeln musste (kann ich nicht beim tauchen ;-) war dies am Ende ein relativ unspektakulärer TG, da die Putzerstationen in grossen Sandflächen liegen, die sonst nicht soviel drumherum haben. Dafür kann man sich im Sand gut erleichtern... Vielleicht waren wir doch etwas zu stark auf Mantas konzentriert, so das wir dem Rest nicht soviel Beachtung geschenkt hatten. Nachmittags waren wir an Madivaru Beyru, das auch gelegentlich Mantas anzieht. Diesmal waren wir nicht mehr ganz so auf die Mantas fokussiert, so das wir einen wirklich tollen TG genossen haben, mit unheimlich vielen verschiedenen Rifffischen. Darunter waren verschiedene Muränen, Kofferfischen, Thunas usw. Der Platz ist im Prinzip eine Hufeisenförmige Bucht, die man bequem innerhalb eines TG betauchen kann. in der Mitte ist eine grosse Sandfläche, die einige Putzerstationen beherbergt. Wirklich sehr zu empfehlen!

Käptn Nemo

"Ich sitze hier und warte auf nen Manta, aber er kummt net..." Wieder einmal ein deutscher Song, wie die vielen die uns während dieses Urlaubs begleiteten ;-)


Abends, bevor wir essen gingen, machten wir den obligatorischen Gang zur Tafel mit den Ausfahrten für den nächsten Tag. Diesmal war nur ein Hai gezeichnet und es stand Woshi Mas Thila drauf. Im Kleingedruckten stand noch dabei das es ein TG nur für erfahrene Taucher ab 50TG sei. Genau unsere Kragenweite, also drauf!


Woshi Mas Thila ist ein anspruchsvoller Spot. Dies nicht nur unter- sondern auch überwasser. Es fängt schon damit an den Platz überhaupt zu finden. Bei uns hat es 3 oder 4 Versuche gebraucht bis wir ihn endlich gefunden hatten. Unsere Guides hatten beim letzten Strömungscheck schon angekündigt, das es wirklich der letzte Versuch sei. Umso größer war die Freude als das ok kam und wir direkt über dem Thila waren. Ein Thila ist ein Riff, welches deutlich unter der Wasseroberfläche liegt. In diesem Fall liegt der höchste Punkt in ca. 18m Tiefe. Durch die starke Strömung ist an ruhiges Absinken nicht zu denken. Man muss zusehen schnell runterzukommen, da man sonst das Thila verpasst und abgetrieben wird. Beim Abstieg fiel auch schon er erste Taucher aus weil er den Druckausgleich nicht so schnell hinbekam. Also gleich wieder hoch und TG beendet.

Für die anderen war es ein fantastischer TG. Runter kamen wir relativ gut, aber an der Spitze des Thilas angekommen, blies es derart stark, das wir uns am Riff festhalten mussten und langsam nach vorne, an die Riffkante, krochen. Dort angekommen, bot sich ein atemberaubendes Bild. Diverse Haie patroullierten hin und her und beäugten uns neugierig. Zwischendrin auch immer wieder Makrelen und Thunas. Die Haie (Graue und Weisspitzen) kamen nach ein paar Minuten auch immer mal etwas näher um sich scheinbar ein Bild von uns zu machen und ob wir Konkurrenten auf der Nahrungssuche seien. Dummerweise ist auf den Malediven der Riffhaken nicht erlaubt, obwohl er an solchen Plätzen durchaus Sinn machen würde. Naja, auch so war es ein echter Männertauchgang und schon nach etwa 25 Min. war er vorbei. Wir liessen los und wurden über die Kuppe geschossen bevor die Strömung nachliess und wir langsam zum Safetystop übergehen konnten. Dabei hat Robby schön seine Boje geschrottet..Dies war definitiv der beste, wenn auch kürzeste, TG dieses Urlaubs. Ein wirklicher Top-Spot wie ich ihn besser nur auf Palau erlebt habe.


Es gab nicht nur Haie zu sehen

Beim Nachmittagstauchgang am Blue Point hatten wir mal wieder stärkere Dünung die einigen der Taucher Probleme bereiteten. Dafür hatten einige Glück und konnten kurz einen Hammerhai sehen.


Unser letzter Tag sollte uns, bei bestem Wetter, nochmal runter nach Boduhiti führen. Diesmal sind wir aber am Boduhiti Thila getaucht, was auch ein bekannter Mantaspot ist und sogar Walhaie werden dort gelegentlich gesichtet. Um vorwegzugreifen, wir haben weder den einen noch den anderen Riesen gesehen, aber dafür hatten wir einen tollen TG mit Haien, Rochen und unheimlich vielen Rifffischen. Nachmittags sind wir dann nochmal am Hausriff getaucht, wegen der 24h ohne tauchen vor dem Abflug. Hier haben wir noch eine kleine Rarität gesehen, nämlich einen juvenilen Imperator Kaiserfisch. Hatten wir noch nie vorher gesehen und danach auch nicht mehr.


juv. Imperator Kaiserfisch

Der Vergleich mit Kuredu, wo ich schon vorher war, führt in meinen Augen zu einer Präferenz für Kuredu. Die Insel war einfach interessanter und schöner gestaltet. Bei den Tauchplätzen kann ich mich nicht mehr so genau erinnern, aber ich meine das die Spots im Lhaviyany Atoll irgendwie auch schöner waren. Dennoch hatten wir eine tolle Zeit auf Summer Is., wenn ich auch beim nächsten Mal woanders hin will. Es gibt ja noch viel Auswahl.


Meine Top 5:


1. Voshimas Thila
2. Madivaru Beyru
3. Boduhiti Thila
4. Blue Point
5. Makunudu

Dienstag, 2. September 2008

Reisebericht Indonesien 2006 - Lombok

Indonesien 2006 - Lombok
Tauchbericht unseres fünften Tauchurlaubs

Im Jahr 2006 standen wir mal wieder vor der Problematik ein adäquates (Tauch)Reiseziel zu finden. Der Punkt war, dass wir nur im November fliegen konnten und genau in diesem Monat viele Ziele, wegen des Jahreszeitenwechsels, ausscheiden. So war Thailand kein Thema (waren wir auch schon oft genug), Philippinen auch eher ungewiss, Karibik auch nicht und Bali ist zu dieser Zeit, obwohl nur einen Steinwurf entfernt, auch nicht unbedingt ein Garant für top Wetter. Der Grund dafür liegt in der
Wallace Linie die, um es kurz zu machen, die Trennung zwischen asiatischer und australischer Flora und Fauna darstellt. Davon ist oftmals auch das Wetter betroffen, was für Lombok meist einen anderen Zeitpunkt für den Beginn des Monsuns bedeutet.


Größere Kartenansicht


Ich dachte es geht nach Lombok, ihr Beduinen...

Somit hatten wir uns also für Lombok entschieden und die Reise bei unserem Mann des Vertrauens, Matthias Utz vom Schwarzwald Reisebüro gebucht. Am Flughafen gab es schon den ersten Lacher als Robby für seine neue UW-Kamera einen Ersatzakku suchte. Er ging dort zum Elektrohändler im Abflugbereich, der beim Blick auf die, wohlgemerkt teure, Qualitäskamera nur entgegnete: "Aldi, oder was?"
Die Reise wollten wir aber diesmal nicht von Singapur aus fortsetzen sondern von Bangkok aus, da jede Stunde, die man bei Langstreckenflügen sparen kann, zählt. Dieser Vorteil sollte sich aber schon bald ins Gegenteil umkehren, als wir in Bali ankamen. Wir waren schon mit Verspätung in Bangkok losgeflogen weil noch kurzfristig eine Gruppe von etwa 20 Leuten der UNO oder WHO zugestiegen war. Auf Bali gelandet (wir waren inzwischen etwa 20 Std. unterwegs), mussten wir vom internationalen Terminal ins Terminal für Inlandsflüge. Dafür wollten wir unser Gepäck abholen, da es nicht durchgecheckt werden konnte. Da standen wir also am Gepäckband und wunderten uns schon über das ganze Gepäck der Jungs und Mädels von der UNO bzw. WHO, dass uns erstmal gar nicht so richtig bewusst wurde das unser Gepäck nur zum Teil da war. Das Band stoppte irgendwann und nur ich hatte mein Gepäck vollständig und Bernhard oder Robby ein Gepäckstück. Der Rest war nicht da!

Wir sind also zum Lost and Found Schalter um unser fehlendes Gepäck zu melden und wurden aber sofort zum Schalter der Airline geschickt. Dort erfuhren wir das unser Gepäck wieder ausgeladen worden war um Platz für die ganze Ausrüstung unserer verspäteten Fluggäste zu schaffen. Die Laune war schon ziemlich unten als uns eröffnet wurde das wir das Gepäck am nächsten Tag am Airport auf Bali!!! abholen könnten. Klar, wir kommen am nächsten Tag von Lombok rübergejettet und holen unser Gepäck! Der Typ hatte ja wohl ein Ei am kreisen... Onkel, mal wieder äusserst entspannt gewesen, und es hätte nicht viel gefehlt, das er dem Kerl eine gebatscht hätte. Nach langem hin und her hatten wir es doch erreicht das wir das Gepäck zum Hotel gebracht bekommen sollten.

Nachdem wir schon unseren eigentlichen Flieger verpasst hatten, aber problemlos auf den nächsten umgebucht wurden, hatten die Jungs Gelegneheit sich dem Erwerb von Klamotten und Wäsche für 2 Tage widmen. Gott sei Dank ist Bali scheinbar der grösste Polo Outlet ausserhalb der USA und so konnten wir uns wenigstens günstig mit Shirts und Shorts eindecken. Die nächste Überraschung kam, als wir in den Flieger der
Merpati Air nach Lombok gestiegen waren. Das war ein besserer Flieger wie er zur Insektenvernichtung auf grossen Farmen verwendet wird (ok, etwas übertrieben, aber sehr klein und eng). Wir waren auch noch die grössten an Bord und konnten unsere Knie förmlich hinter die Ohren klemmen. Außerdem waren dort so Dinge wie abgeschlossenes Cockpit gar nicht bekannt, so das man zuschauen konnte was die Piloten so trieben.

Business Class auf indonesisch

Im Endeffekt war der kurze Flug (ca. 45 Min.) doch ganz ok und so landeten wir kurz vor Sonnenuntergang dann in Mataram. In etwa einer Std. sind wir dann noch ins Hotel Senggigi Beach gebracht worden, doch die schlechte Laune aufgrund des fehlenden Gepäcks drückte auf die Stimmung. Wir waren da schon über 30 Std. unterwegs, da wir wegen des Disputs am Bali Airport auch noch einen Flieger verpasst hatten. Die Zimmer waren direkt nebeneinander und in typisch balinesisch/ indonesischem Stil mit viel dunklem Holz gehalten. Bevor wir essen gingen, spendierte ich eine Runde Duschgel für alle und auch das ein oder andere T-Shirt. Das Abendessen nahmen wir im hoteleigenen Restaurant ein, was zwar gut, aber viel zu teuer war.

Das Senggigi Beach Hotel

Die Aufteilung der Zimmer erfolgte wie eigentlich immer. Robby und ich in einem, Onkel und Bernhard im anderen Zimmer. Der erste Morgen war auch wie fast immer. Wir beide wurden viel zu früh wach und hatten unseren üblichen Jet Lag. Also überlegten wir, was wir noch vor dem Sonnenaufgang machen könnten. Naja, erstmal ein Kippchen und dann wurde es auch schon langsam hell und wir konnten mal das Gelände inspizieren und fotografieren.

Senggigi Beach am Morgen

Als die anderen dann auch soweit waren, konnten wir frühstücken gehen und den ersten Tag am Strand einläuten. Den Tag nutzen wir auch um an einer Tauchschule (TS) die ersten TG auf Lombok zu buchen. Wir wollten wenigstens einmal auf Gili Trawangan tauchen, aber nicht den ganzen Urlaub über, da die UW-Welt der Gilis ein wenig unter dem Dynamitfischen leiden, was um Lombok noch rege betrieben wird.

Abends ging es dann auch mal in den Ort, wo wir schnell unser angehendes Stammrestaurant (direkt neben den Dream Divers) fanden, mit guter einheimischer wie internationaler Küche zu günstigen Preisen. Auch haben wir einen ersten Ausflug ins Nachtleben gemacht. Der Place to be heisst dort Marina Cafe. Das ist ein recht grosser Laden der meist gut besucht ist und wo man eigentlich alle Nachtschwärmer des Ortes findet. Diesen Abend haben wir aber nicht solange ausgehalten weil wir uns noch ein wenig aklimatisieren mussten und am nächsten Tag früh abgeholt wurden.

Das Tauchen, oder vielmehr der Transport zum Tauchen, ging um etwa 6.30h los. Wir waren noch total müde und hatten etwa 1,5 Std. Fahrt vor uns, da noch Gäste aus anderen Hotels abgeholt wurden. Die Fähre zu den Gilis ging von Bangsal, weiter nördlich, das eigentlich nur ein kleines Fischerdorf ist. Insgesamt dauerte der Trip etwa 3 Std. bis wir gerade mal an der TS auf Gili T angekommen waren.

Blue Marlin Dive auf Gili Trawangan

Die Gilis (Trawangan, Air und Meno) sind kleine Inseln, die der Nordwestlichen Küste von Lombok vorgelagert sind. Dort hat man noch wirkliches Aussteigerflair, das auf Lombok schon etwas abhanden gekommen ist. Es gibt, meines Wissens, keine Autos sondern hauptsächlich Eselkarren (wie auch oft auf Lombok), die sich auf Sandpisten und -pfaden bewegen. Die Inseln sind palmenbewachsen und es gibt keine grösseren Hotels. Deswegen findet man dort auch noch sehr viele junge Leute und Backpacker.

Bar auf Gili Trawangan

Getaucht sind wir dort mit Blue Marlin Dive, die offensichtlich eine der grösseren Basen haben, mit einem dicken Pool vor der Basis und einem gemütlichen Restaurant gegenüber am Beach. Soweit wir es beurteilen konnten, war das Equipment gut gewartet und der Umgangston recht locker. Das Zeug wurde zwar grösstenteils ans Boot gebracht, aber man musste auch noch mit anpacken um einen schnellen Ablauf zu ermöglichen. Das Tauchen selbst war lala... Sicht war sehr gut, aber das o.g. Dynamitfischen hat deutliche Spuren hinterlassen. Korallen sind kaum vorhanden (zumindest dort nicht wo wir waren. Wir haben dort 2 TG gemacht) und somit ist auch die Fauna nicht so üppig ausgeprägt. Es soll wohl ein paar Spots geben an denen es etwas lebhafter zugeht, aber das können wir nicht beurteilen.

Pferdekutsche auf Lombok

Alles in allem war Gili wirklich schön, aber zum Tauchen nur eingeschränkt zu empfehlen. Bis wir daheim waren, war es auch schon wieder dunkel und so hatten wir insgesamt einen ca. 12 Std. Trip gemacht...

Wir sind ja net doof und wussten schon was uns ungefähr erwarten würde, weswegen Gili auch nicht so eine Enttäuschung war. Unseren eigentlichen Tauchurlaub hatten wir schon vorher geplant. Wir wollten im südlichen Teil der Insel tauchen. Dort sollte es noch einige recht unberührte Spots geben und ganz im Süden auch einen Haitauchplatz: den Magnet! Da TS dort unten rar gesäht sind, haben wir von hier aus schonmal eroiert wer uns das denn ermöglichen könnte und so kamen wir auf
Dive Zone. Diese Basis wird von Deutschen geführt, namentlich George auf Lombok und noch ein Mädel hier in Deutschland. Der erste Kontakt gestaltete sich sehr angenehm und so war uns schnell klar mit wem wir tauchen würden. Da die TS, neben der Hauptbasis in Sekotong im Südwesten Lomboks, auch eine Dependance in Senggigi hat, verabredeten wir uns direkt am Strand des Hotels für die Besprechung der weiteren Einzelheiten. So kam am nächsten Tag eine Kollegin von George vorbei, mit der wir alles weitere für den kommenden Tag klärten.

Strand in Sekotong

Die Fahrt runter nach Sekotong dauert etwa 2 Std., was in Anbetracht der Tatsache das die TG um etwa 9h losgehen, sehr frühes Aufstehen bedeutet. Wir hatten schon nach der ersten Fahrt eine böse Vorahnung was das jeden Morgen hiesse und wollten George auf dieses Problem aufmerksam machen. Dort unten angekommen erwartete uns eine wirklich sehr schöne Szenerie. Ein grosser Sandstrand mit gerade mal einem unvollendeten Resort im Hintergrund, und eine weitläufige Bucht im Vordergrund liessen die Müdigkeit erstmal verfliegen. George begrüsste uns so wie ich ihn schon per Mail kennengelernt hatte, freundlich und offen. Wenn man jemand erstmal per Mail kennenlernt, macht man sich ja ein gewisses Bild von der Person. Bei George war es nicht anders und umso mehr überraschte es mich einen dunkelhäutigen, bayrisch sprechenden Tauchlehrer anzutreffen. Wie aber schon gesagt, George war cool und überaus nett.

Das Boot

Nachdem wir alles vorbereitet hatten ging es auf´s Boot. Dabei handelt es sich um ein Auslegerboot von etwa 8m Länge. Das Zeug wird von den Helfern an Bord gebracht und wir mussten nur zusehen heilen Fusses auf´s Boot zu kommen. Ausser uns waren noch 3 weitere Leute mit. Zuerst sind wir am Lighthouse getaucht und hatten eher spärliche Sicht. Sobald wir an den Aussenrand der Insel kamen und ausserhalb des Strömungsschattens tauchten, ging es ab! Die Strömung war gut, aber leider haben wir nicht soviel zu Gesicht bekommen, ausser Schildkröten und wirklich grossen Kaiserfischen. Nach der Oberflächenpause in einer kleinen Bucht sind wir an Gili Renggit getaucht, was aber auch eher was für Makro Fans war. Wir waren ja scharf auf den Magneten!

Immer schön eincremen

Die folgenden zwei Tage verbrachten wir mit entspannen, Skat spielen und einer Inseltour. Die Tour ging Frühmorgens los. Als erstes besuchten wir einen Wochenmarkt in der Nähe von Mataram. Man kann sich gar nicht vorstellen wie es auf so einem Markt abgeht, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Wildes Gewusel, die Waren auf dem Boden vor sich ausgebreitet und das egal ob es Fleisch, Fisch oder Obst und Gemüse ist. Für uns ist das unvorstellbar und das Gesundheitsamt hätte so einen Markt sofort geschlossen, aber dort, wie auch überall wo wir in Asien schon waren, funktioniert sowas prima. Wir jedenfalls haben uns mit Erdnüssen und Chilies eingedeckt. Der Markt ist aber auch mehr als reine Verkaufsstelle. Er dient auch dem Informationsaustausch und der Pflege von Kontakten.

Markttreiben

Bekannt ist Lombok für seine scharfen Chilies

Weiter ging es in die Berge. Lombok ist, wie viele der Sunda Inseln, vulkanischen Ursprungs und hat Gipfel von teilweise über 3000m Höhe. Auf dem Weg durch die hügelige Landschaft kommt man durch den sog. Monkey Forest, in dem es kleine Makaken gibt. Diese Äffchen sind ziemlich frech und Menschen gewöhnt und wenn man Erdnüsse dabei hat (bekommt man vom Guide bzw. besorgt man sich schlauerweise vorher auf dem Markt), drehen sie förmlich durch...

Bernhard bei den Makaken

Die Tour führte uns weiter in ein traditionelles Sasak Dorf. Die Sasak sind die Ureinwohner der Insel. Das Dorf befand sich in Vorbereitungen für eine Hochzeit und somit bekamen wir zunächst keinen Menschen zu sehen. Diese hatten sich alle im hinteren Teil des Dorfes versammelt um gemeinsam das Essen zuzubereiten, zu reden oder auch nur rumzusitzen und zu rauchen. Die Hütten waren so mit das einfachste was ich bisher gesehen habe. Alles aus Holz, die Böden teilweise mit Bastmatten belegt und das war's. Das Essen wurde in grossen Töpfen gekocht und bestand aus Kutteln oder etwas ähnlichem und war für westliche Mägen sicher nicht wirklich geeignet.

Kochen bei den Sasak

Wir fanden das alles sehr beklemmend und trotz der Gastfreundschaft der Bewohner wollten wir doch schnell weiter, da wir uns irgendwie deplaziert vorkamen. Ein paar Jungs die eigentlich alles haben, zu Gast an einem Ort wo die Menschen von weniger als dem nötigsten leben und trotzdem zufrieden erscheinen.

Nächster Halt war ein Dorf namens Senaru am Fuss des Vulkans Mt. Rinjani, der höchsten Erhebung auf Lombok. Von diesem Dorf gelangt man in etwa 20 Min. Fussmarsch zum höchsten Wasserfall der Insel, dem Sindang Gila. Der Weg dorthin ist eine sportliche Angelegenheit aber jeder ohne Beschwerden beim gehen, sollte das alles easy bewältigen können. Der Wasserfall ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel, sowohl für Einheimische als auch für Touristen. Dennoch ist man als Touri klar in der Unterzahl. Man kann sich unter diesem etwa 80m hohen Wasserfall erfrischen oder einfach im natürlichen Pool baden. Robby und ich zogen es vor trocken zu bleiben und das Treiben fotografisch zu dokumentieren. Eine riesen Attraktion waren Onkel und Bernhard in Badehose bzw. beim Umziehen. Die ganzen Kinder haben sich totgelacht. Auch Digitalkameras sind ein sehr nützliches Gerät um Interesse zu wecken und Spässchen zu treiben. Für die Kids ist es immernoch ein Wunder sich sofort auf dem Display abgebildet zu sehen.

Sindang Gila

Robby und die Kids

Nach dem Rückweg haben wir in einem kleinen Restaurant in Senaru noch eine tolle Aussicht in Richtung Berg und auf der anderen Seite Richtung Meer genossen bevor es weiter ging. Zu Mittag hatten wir ein Lunchpaket, das wir an einem Bergfluss aßen. Wir sind dann noch weiter über die Insel gefahren und haben noch Reisterassen und den höchsten Pass der Insel gesehen. Zum Abschluss waren wir noch am Pura Lingsar, einem hinduistischen Tempel in der Nähe von Mataram, bevor wir zum Abendessen wieder in unser Hotel gebracht wurden.

Die vier Bunnies am Pass

Pura Lingsar

Zur Entspannung haben wir uns auch im örtlichen Beauty- und Massagesalon mal ordentlich durchkneten lassen (nein, nicht so! ;-) Dabei haben wir auch die lokale Königin der Nacht, Rina Morgan (unsere Miss Armpad), kennengelernt, die den Salon betreibt. Wir stellten uns als Hyronimus, Cornelius, Kurti und Toni vor. Sie "lockte" uns wieder einmal in die Marina Bar wo am Abend eine "ganz tolle Band" spielen würde. Nach dem Essen sind wir auch dorthin wo dann die wohl angesagteste Band der Insel spielte, aber für das westliche Ohr doch nicht wirklich die richtigen Töne anschlug. Man kann ihr zwar nicht absprechen Stimmung gemacht zu haben, aber es tanzten nur die Einheimischen und wir sollten mittanzen. So kam es das Bernhard und ich dann doch von Rina zum Tanz aufgefordert wurden, allerdings nicht weiter auf ihre Interessebekundungen eingingen...

Reisbauer

Da wir nicht mehr jeden Tag hin und her fahren wollten, hatte uns George vorgeschlagen doch ein paar Tage unten zu bleiben, was uns nur recht war. Ganz in der Nähe hatte er uns eine traumhafte, aber total abgelegene Unterkunft besorgt, nämlich das Bola Bola Paradis, wo wir die kommenden Tage dann verbringen sollten.

Zimmer im Bola Bola

Ziemlich müde ging es am nächsten Tag wieder nach Sekotong zum Tauchen. An der Basis angekommen haben wir erstmal Käffchen getrunken und eine Kleinigkeit gegessen. Dabei fiel uns ein Lombok Touristenheftchen in die Hände. Beim durchblättern stiessen wir auf... Na rate mal! Eine Story über Rina! Da mussten wir doch herzlich lachen, denn darin stand geschrieben, das sie der Star der Insel ist und dies "über Nacht" geschafft hatte (fragt sich womit). Dabei klang es so als hätte sie selbst den Text verfasst. George entlockte unser Gelächter nur einen Kommentar: "Ach, ihr kennt die auch schon?"
Erstmals konnten wir Nitrox tauchen, da 3 von uns vor dem Urlaub den EAN-Kurs gemacht hatten. Leider hatte Onkel ihn nicht und so haben wir es so gemacht, das einer Luft tauchte, da wir sonst nicht die Möglichkeit gehabt hätten in den üblichen Buddy-Teams zu tauchen. Wie schon gesagt, das Tauchen war leider nicht optimal, aber alles in allem gut. Die Sicht war meistens eher eingeschränkt und an den Magneten konnten wir aufgrund der Witterung leider überhaupt nicht fahren. Das Beste waren, und das ist eine Besonderheit, die "Exploration Dives". Das sind TG die an vorher unbetauchten Plätzen durchgeführt werden. An einem der Tage stand die Erkundung solcher Plätze an und so fuhren wir ein Stück Richtung Norden. Ausser unserem Boot waren nur einige Fischerboote in der Gegend.

Easterbunnies on tour

Ab ins Wasser und sofort konnten wir feststellen, das das Wasser hier oben ganz anders war als um Sekotong. Superklar und auch etwas mehr Strömung. Dafür war es relativ arm an Korallen und sonstigem Bewuchs da grosse Flächen einfach aus Sand bestanden. Allerdings konnte man um die ganzen Felsen viel Kleintier und Schnecken entdecken die uns teilweise nicht bekannt waren. Dummerweise haben wir uns alle soviel mit umhergucken beschäftigt, das wir uns letztendlich aus den Augen verloren hatten. Ich jedenfalls konnte Robby nicht mehr entdecken und hängte mich so an George und einen weiteren Taucher dran. Als wir aufgetaucht waren konnten wir die anderen erst gar nicht sehen, da Wellengang war, aber nach ein paar Minuten hatten wir sie entdeckt. Dafür war das Boot weit und breit nicht zu sehen. Als wir alle beieinander waren musste ich mir natürlich erstmal was anhören weil ich Robby verloren hatte, aber auch eine Story, das die Jungs beim Safety Stop eine Explosion in unmittelbarer Nähe erlebt hatten. Daraufhin waren sie sofort aufgestiegen. Wieder einmal diese Dynamitfischer... Komischerweise hatten wir anderen 3 diese Explosion nicht vernommen...
Der zweite Exploration Dive sollte unvergesslich werden. Warum erfahrt ihr gleich.
Nach der Oberflächenpause sind wir ins Wasser gesprungen. Ich war, wie meistens, der letzte im Wasser und die anderen waren schon beim Abstieg als ich langsam absank. Wenige Augenblicke später vernahm ich einen Lärm, der sich anhörte wie ein Boot über mir. Auf dem Rücken tauchend konnte ich aber keins sehen, der Lärm aber war noch da. Um mich herum war auch nix weiter weswegen ich mich entschied zu Robby vorzustossen, der noch nicht so tief war. Bei ihm angekommen signalisierte ich ihm, das etwas nicht stimme und er entdeckte sofort, das ein Schlauch der ersten Stufe abblies. Inzwischen hatten die anderen, die bereits unten waren, bemerkt das bei uns etwas nicht in Ordnung war. Robby war ruhig, genauso wie ich, und wir stiegen dann langsam auf. Ich wollte noch einen Safetystop einlegen, da kein Grund zur Hektik bestand. Das machten wir dann auch, bevor wir dann komplett aufstiegen. Nach etwa 5 Min. war der TG beendet. So schnell kann es gehen, bei einem TG den Buddy verloren und beim anderen ihn schon dringend gebraucht. Seitdem ist in der Nähe bleiben oberstes Gebot! Was war passiert? Der Schlauch zwischen erster und zweiter Stufe war porös und hat unter dem Druck dann irgendwann aufgegeben.

Rotfeuerfisch

Eines Abends nach unserer Rückkehr aus dem Süden, wollten wir essen gehen und es war schon den ganzen Tag über bewölkt als es zum Zeitpunkt, da wir essen gehen wollten, derart zu regnen begann, dass die Strassen ziemlich schnell 5-10cm unter Wasser standen. Mit unseren Thailändischen Sicheheitsschuhen war das eigentlich kein Problem aber schon krass wie es da runtermachte. Nicht einmal die Schirme konnten viel dagegen ausrichteten. Erstmal mussten wir Geld holen und jedesmal waren wir Millionär als wir vom Automaten kamen, da 100 Euro etwa 1,3 Mio. Rupien sind. Nach dem Essen sind wir wieder los, feiern. Zuerst in einer Bar wo eine Band Wunschmusik spielte. Zur allgemeinen Erheiterung trafen wir auch Mrs. Armpad wieder und, Gott sei Dank, liess sie mich in Ruhe und betrieb angestrengt Konversation mit einem der Jungs. Weiter ging es dann ins Marina wo wir weiterfeierten. Auf dem Weg heim wollten wir noch im örtlichen Kiosk Getränke holen als Robby und Onkel noch eine Bar entdeckten, oder vielmehr hörten. Bevor ich schauen konnte waren die beiden weg und auch Bernhard tänzelte ihnen schon hinterher. Als ich näher kam, sah ich, das die Menschenmenge, die sie verschluckt hatte, alles Kerle waren und der Laden "Sugar Box" hiess… Ich also erstmal kehrt gemacht, in der Hoffnung sie würden schnell merken, das der Laden nicht das sei was sie dachten… Nix war's! Ich also hinterher und wurde schon "euphorisch" von den Stammgästen empfangen. Die Jungs hatten auch schon Anschluss gefunden und waren bester Laune, nicht nur wegen der gesamten Situation sondern auch wegen des Schauspiels das sich uns auf dem Podest bot. Man muss sich einen Laden von etwa 30qm vorstellen der komplett in rosa Licht getaucht ist und wo nur total überdrehte Schwule feiern. Auf dem Podest hüpften 2 Jungs, oder vielemehr ein Junge und ein "Mädel" rum und machten eindeutige Bewegungnen und Zeichen, wenn ihr wisst was ich meine. Ich musste unwillkürlich anfangen zu lachen, da auch neben mir die Jungs von den Stammgästen in Beschlag genommen wurden und auf einmal doch gehen wollten. Da bestellte ich mir aber erstmal noch einen...

Abends am Beach

Der vorletzte Abend hatte noch einen Lacher, an den ich mich spontan erinnern kann, parat. Wir wollten mal wieder essen gehen, aber einen anderen Laden aufsuchen, nämlich das sehr zu empfehlende Cafe Alberto. Der Fussmarsch dorthin dauert etwas länger, weswegen wir eine Kutsche nehmen wollten, die wir die Tage zuvor immer abgeschlagen hatten. Dies hatte zwei Gründe. Erstens hatten wir es nie weit zu laufen und zweitens waren diese Pferde eigentlich nur alte Klepper, die derart ausgemergelt waren, das wir ihnen eigentlich nicht zumuten wollten uns zu schleppen. Ok, wie auch immer, diesmal sollte es sein und wir teilten uns auf, da jede Kutsche nur 2 Mann aufnimmt. Ich rein und das Pferd schon angelupft. Hui, das war schon knapp sollte aber nur ein Vorgeschmack sein auf das was noch passierte. Das Pferd musste vom Kutscher am Boden gehalten werden und wir mussten während der Fahrt zwischen dem Pferd und der Achse sitzen damit der Hebeleffekt nicht in einem Katapult endete… ;-) Die anderen schon grölend vorneweg gefahren als wir an einen Hang kamen. Unser Kutscher hielt an und wartete bis sich die Kutsche der anderen hochgequält hatte. Dann nahm er Anlauf, das man meinen konnte der Klepper fiele auseinader und schon ging es bergauf. Auf halber Strecke dieses ca. 50-70m Anstiegs machte das Pferd schlapp und konnte uns nicht mehr ziehen. Wir beendeten daraufhin das Trauerspiel, obwohl der Kutscher uns von der Kuppe an weiterfahren wollte und gaben ihm Geld damit er das Tier mal ordentlich füttere. Eigentlich eine ziemlich üble Sache was dort mit den Tieren passiert, aber wenn man nicht fährt, unterstützt man sie auch nicht…

In unseren Urlauben spielen wir in unserer freien Zeit gern Skat. Dabei schreiben wir die Punktestände einfach über den ganzen Urlaub fort. In jenem Jahr war es so gewesen, das Bernhard ungewöhnliches Pech hatte und mit riesen Abstand verlor. Selbst vor dem Abflug am Flughafen hat er derart Pech gehabt, das er nicht einmal eine Tageswertung gewinnen konnte und entsprechend schlecht gelaunt war. Deswegen galt es dieses Kapitel ganz schnell zuzuschlagen und die Endabrechnung zu machen.

Tschüss Lombok

Nach zwei Reisen nach Indonesien (Bali und Lombok) muss ich sagen, das die Inseln, obwohl so nah beieinander, doch sehr verschieden sind. Lombok ist klimatisch gesehen viel trockener und auch geologisch gesehen unterscheidet es sich nicht unerheblich (s. Wallace Linie). Man hat hier vielmehr weisse Strände, auf Bali jedoch überwiegend dunklen Sand vulkanischen Ursprungs.
Kulturell sind beide Inseln auch zwei Welten. Auf Bali dominiert das hinduistisch geprägte Leben, auf Lombok wirkt alles viel ursprünglicher und weniger spirituell.

Terima kasih, Lombok.