Tauchbericht unseres fünften Tauchurlaubs
Im Jahr 2006 standen wir mal wieder vor der Problematik ein adäquates (Tauch)Reiseziel zu finden. Der Punkt war, dass wir nur im November fliegen konnten und genau in diesem Monat viele Ziele, wegen des Jahreszeitenwechsels, ausscheiden. So war Thailand kein Thema (waren wir auch schon oft genug), Philippinen auch eher ungewiss, Karibik auch nicht und Bali ist zu dieser Zeit, obwohl nur einen Steinwurf entfernt, auch nicht unbedingt ein Garant für top Wetter. Der Grund dafür liegt in der Wallace Linie die, um es kurz zu machen, die Trennung zwischen asiatischer und australischer Flora und Fauna darstellt. Davon ist oftmals auch das Wetter betroffen, was für Lombok meist einen anderen Zeitpunkt für den Beginn des Monsuns bedeutet.
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Somit hatten wir uns also für Lombok entschieden und die Reise bei unserem Mann des Vertrauens, Matthias Utz vom Schwarzwald Reisebüro gebucht. Am Flughafen gab es schon den ersten Lacher als Robby für seine neue UW-Kamera einen Ersatzakku suchte. Er ging dort zum Elektrohändler im Abflugbereich, der beim Blick auf die, wohlgemerkt teure, Qualitäskamera nur entgegnete: "Aldi, oder was?"
Die Reise wollten wir aber diesmal nicht von Singapur aus fortsetzen sondern von Bangkok aus, da jede Stunde, die man bei Langstreckenflügen sparen kann, zählt. Dieser Vorteil sollte sich aber schon bald ins Gegenteil umkehren, als wir in Bali ankamen. Wir waren schon mit Verspätung in Bangkok losgeflogen weil noch kurzfristig eine Gruppe von etwa 20 Leuten der UNO oder WHO zugestiegen war. Auf Bali gelandet (wir waren inzwischen etwa 20 Std. unterwegs), mussten wir vom internationalen Terminal ins Terminal für Inlandsflüge. Dafür wollten wir unser Gepäck abholen, da es nicht durchgecheckt werden konnte. Da standen wir also am Gepäckband und wunderten uns schon über das ganze Gepäck der Jungs und Mädels von der UNO bzw. WHO, dass uns erstmal gar nicht so richtig bewusst wurde das unser Gepäck nur zum Teil da war. Das Band stoppte irgendwann und nur ich hatte mein Gepäck vollständig und Bernhard oder Robby ein Gepäckstück. Der Rest war nicht da!
Wir sind also zum Lost and Found Schalter um unser fehlendes Gepäck zu melden und wurden aber sofort zum Schalter der Airline geschickt. Dort erfuhren wir das unser Gepäck wieder ausgeladen worden war um Platz für die ganze Ausrüstung unserer verspäteten Fluggäste zu schaffen. Die Laune war schon ziemlich unten als uns eröffnet wurde das wir das Gepäck am nächsten Tag am Airport auf Bali!!! abholen könnten. Klar, wir kommen am nächsten Tag von Lombok rübergejettet und holen unser Gepäck! Der Typ hatte ja wohl ein Ei am kreisen... Onkel, mal wieder äusserst entspannt gewesen, und es hätte nicht viel gefehlt, das er dem Kerl eine gebatscht hätte. Nach langem hin und her hatten wir es doch erreicht das wir das Gepäck zum Hotel gebracht bekommen sollten.
Nachdem wir schon unseren eigentlichen Flieger verpasst hatten, aber problemlos auf den nächsten umgebucht wurden, hatten die Jungs Gelegneheit sich dem Erwerb von Klamotten und Wäsche für 2 Tage widmen. Gott sei Dank ist Bali scheinbar der grösste Polo Outlet ausserhalb der USA und so konnten wir uns wenigstens günstig mit Shirts und Shorts eindecken. Die nächste Überraschung kam, als wir in den Flieger der Merpati Air nach Lombok gestiegen waren. Das war ein besserer Flieger wie er zur Insektenvernichtung auf grossen Farmen verwendet wird (ok, etwas übertrieben, aber sehr klein und eng). Wir waren auch noch die grössten an Bord und konnten unsere Knie förmlich hinter die Ohren klemmen. Außerdem waren dort so Dinge wie abgeschlossenes Cockpit gar nicht bekannt, so das man zuschauen konnte was die Piloten so trieben.
Im Endeffekt war der kurze Flug (ca. 45 Min.) doch ganz ok und so landeten wir kurz vor Sonnenuntergang dann in Mataram. In etwa einer Std. sind wir dann noch ins Hotel Senggigi Beach gebracht worden, doch die schlechte Laune aufgrund des fehlenden Gepäcks drückte auf die Stimmung. Wir waren da schon über 30 Std. unterwegs, da wir wegen des Disputs am Bali Airport auch noch einen Flieger verpasst hatten. Die Zimmer waren direkt nebeneinander und in typisch balinesisch/ indonesischem Stil mit viel dunklem Holz gehalten. Bevor wir essen gingen, spendierte ich eine Runde Duschgel für alle und auch das ein oder andere T-Shirt. Das Abendessen nahmen wir im hoteleigenen Restaurant ein, was zwar gut, aber viel zu teuer war.
Die Aufteilung der Zimmer erfolgte wie eigentlich immer. Robby und ich in einem, Onkel und Bernhard im anderen Zimmer. Der erste Morgen war auch wie fast immer. Wir beide wurden viel zu früh wach und hatten unseren üblichen Jet Lag. Also überlegten wir, was wir noch vor dem Sonnenaufgang machen könnten. Naja, erstmal ein Kippchen und dann wurde es auch schon langsam hell und wir konnten mal das Gelände inspizieren und fotografieren.
Als die anderen dann auch soweit waren, konnten wir frühstücken gehen und den ersten Tag am Strand einläuten. Den Tag nutzen wir auch um an einer Tauchschule (TS) die ersten TG auf Lombok zu buchen. Wir wollten wenigstens einmal auf Gili Trawangan tauchen, aber nicht den ganzen Urlaub über, da die UW-Welt der Gilis ein wenig unter dem Dynamitfischen leiden, was um Lombok noch rege betrieben wird.
Abends ging es dann auch mal in den Ort, wo wir schnell unser angehendes Stammrestaurant (direkt neben den Dream Divers) fanden, mit guter einheimischer wie internationaler Küche zu günstigen Preisen. Auch haben wir einen ersten Ausflug ins Nachtleben gemacht. Der Place to be heisst dort Marina Cafe. Das ist ein recht grosser Laden der meist gut besucht ist und wo man eigentlich alle Nachtschwärmer des Ortes findet. Diesen Abend haben wir aber nicht solange ausgehalten weil wir uns noch ein wenig aklimatisieren mussten und am nächsten Tag früh abgeholt wurden.
Das Tauchen, oder vielmehr der Transport zum Tauchen, ging um etwa 6.30h los. Wir waren noch total müde und hatten etwa 1,5 Std. Fahrt vor uns, da noch Gäste aus anderen Hotels abgeholt wurden. Die Fähre zu den Gilis ging von Bangsal, weiter nördlich, das eigentlich nur ein kleines Fischerdorf ist. Insgesamt dauerte der Trip etwa 3 Std. bis wir gerade mal an der TS auf Gili T angekommen waren.
Die Gilis (Trawangan, Air und Meno) sind kleine Inseln, die der Nordwestlichen Küste von Lombok vorgelagert sind. Dort hat man noch wirkliches Aussteigerflair, das auf Lombok schon etwas abhanden gekommen ist. Es gibt, meines Wissens, keine Autos sondern hauptsächlich Eselkarren (wie auch oft auf Lombok), die sich auf Sandpisten und -pfaden bewegen. Die Inseln sind palmenbewachsen und es gibt keine grösseren Hotels. Deswegen findet man dort auch noch sehr viele junge Leute und Backpacker.
Getaucht sind wir dort mit Blue Marlin Dive, die offensichtlich eine der grösseren Basen haben, mit einem dicken Pool vor der Basis und einem gemütlichen Restaurant gegenüber am Beach. Soweit wir es beurteilen konnten, war das Equipment gut gewartet und der Umgangston recht locker. Das Zeug wurde zwar grösstenteils ans Boot gebracht, aber man musste auch noch mit anpacken um einen schnellen Ablauf zu ermöglichen. Das Tauchen selbst war lala... Sicht war sehr gut, aber das o.g. Dynamitfischen hat deutliche Spuren hinterlassen. Korallen sind kaum vorhanden (zumindest dort nicht wo wir waren. Wir haben dort 2 TG gemacht) und somit ist auch die Fauna nicht so üppig ausgeprägt. Es soll wohl ein paar Spots geben an denen es etwas lebhafter zugeht, aber das können wir nicht beurteilen.
Alles in allem war Gili wirklich schön, aber zum Tauchen nur eingeschränkt zu empfehlen. Bis wir daheim waren, war es auch schon wieder dunkel und so hatten wir insgesamt einen ca. 12 Std. Trip gemacht...
Wir sind ja net doof und wussten schon was uns ungefähr erwarten würde, weswegen Gili auch nicht so eine Enttäuschung war. Unseren eigentlichen Tauchurlaub hatten wir schon vorher geplant. Wir wollten im südlichen Teil der Insel tauchen. Dort sollte es noch einige recht unberührte Spots geben und ganz im Süden auch einen Haitauchplatz: den Magnet! Da TS dort unten rar gesäht sind, haben wir von hier aus schonmal eroiert wer uns das denn ermöglichen könnte und so kamen wir auf Dive Zone. Diese Basis wird von Deutschen geführt, namentlich George auf Lombok und noch ein Mädel hier in Deutschland. Der erste Kontakt gestaltete sich sehr angenehm und so war uns schnell klar mit wem wir tauchen würden. Da die TS, neben der Hauptbasis in Sekotong im Südwesten Lomboks, auch eine Dependance in Senggigi hat, verabredeten wir uns direkt am Strand des Hotels für die Besprechung der weiteren Einzelheiten. So kam am nächsten Tag eine Kollegin von George vorbei, mit der wir alles weitere für den kommenden Tag klärten.
Die Fahrt runter nach Sekotong dauert etwa 2 Std., was in Anbetracht der Tatsache das die TG um etwa 9h losgehen, sehr frühes Aufstehen bedeutet. Wir hatten schon nach der ersten Fahrt eine böse Vorahnung was das jeden Morgen hiesse und wollten George auf dieses Problem aufmerksam machen. Dort unten angekommen erwartete uns eine wirklich sehr schöne Szenerie. Ein grosser Sandstrand mit gerade mal einem unvollendeten Resort im Hintergrund, und eine weitläufige Bucht im Vordergrund liessen die Müdigkeit erstmal verfliegen. George begrüsste uns so wie ich ihn schon per Mail kennengelernt hatte, freundlich und offen. Wenn man jemand erstmal per Mail kennenlernt, macht man sich ja ein gewisses Bild von der Person. Bei George war es nicht anders und umso mehr überraschte es mich einen dunkelhäutigen, bayrisch sprechenden Tauchlehrer anzutreffen. Wie aber schon gesagt, George war cool und überaus nett.
Nachdem wir alles vorbereitet hatten ging es auf´s Boot. Dabei handelt es sich um ein Auslegerboot von etwa 8m Länge. Das Zeug wird von den Helfern an Bord gebracht und wir mussten nur zusehen heilen Fusses auf´s Boot zu kommen. Ausser uns waren noch 3 weitere Leute mit. Zuerst sind wir am Lighthouse getaucht und hatten eher spärliche Sicht. Sobald wir an den Aussenrand der Insel kamen und ausserhalb des Strömungsschattens tauchten, ging es ab! Die Strömung war gut, aber leider haben wir nicht soviel zu Gesicht bekommen, ausser Schildkröten und wirklich grossen Kaiserfischen. Nach der Oberflächenpause in einer kleinen Bucht sind wir an Gili Renggit getaucht, was aber auch eher was für Makro Fans war. Wir waren ja scharf auf den Magneten!
Die folgenden zwei Tage verbrachten wir mit entspannen, Skat spielen und einer Inseltour. Die Tour ging Frühmorgens los. Als erstes besuchten wir einen Wochenmarkt in der Nähe von Mataram. Man kann sich gar nicht vorstellen wie es auf so einem Markt abgeht, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Wildes Gewusel, die Waren auf dem Boden vor sich ausgebreitet und das egal ob es Fleisch, Fisch oder Obst und Gemüse ist. Für uns ist das unvorstellbar und das Gesundheitsamt hätte so einen Markt sofort geschlossen, aber dort, wie auch überall wo wir in Asien schon waren, funktioniert sowas prima. Wir jedenfalls haben uns mit Erdnüssen und Chilies eingedeckt. Der Markt ist aber auch mehr als reine Verkaufsstelle. Er dient auch dem Informationsaustausch und der Pflege von Kontakten.
Weiter ging es in die Berge. Lombok ist, wie viele der Sunda Inseln, vulkanischen Ursprungs und hat Gipfel von teilweise über 3000m Höhe. Auf dem Weg durch die hügelige Landschaft kommt man durch den sog. Monkey Forest, in dem es kleine Makaken gibt. Diese Äffchen sind ziemlich frech und Menschen gewöhnt und wenn man Erdnüsse dabei hat (bekommt man vom Guide bzw. besorgt man sich schlauerweise vorher auf dem Markt), drehen sie förmlich durch...
Die Tour führte uns weiter in ein traditionelles Sasak Dorf. Die Sasak sind die Ureinwohner der Insel. Das Dorf befand sich in Vorbereitungen für eine Hochzeit und somit bekamen wir zunächst keinen Menschen zu sehen. Diese hatten sich alle im hinteren Teil des Dorfes versammelt um gemeinsam das Essen zuzubereiten, zu reden oder auch nur rumzusitzen und zu rauchen. Die Hütten waren so mit das einfachste was ich bisher gesehen habe. Alles aus Holz, die Böden teilweise mit Bastmatten belegt und das war's. Das Essen wurde in grossen Töpfen gekocht und bestand aus Kutteln oder etwas ähnlichem und war für westliche Mägen sicher nicht wirklich geeignet.
Wir fanden das alles sehr beklemmend und trotz der Gastfreundschaft der Bewohner wollten wir doch schnell weiter, da wir uns irgendwie deplaziert vorkamen. Ein paar Jungs die eigentlich alles haben, zu Gast an einem Ort wo die Menschen von weniger als dem nötigsten leben und trotzdem zufrieden erscheinen.
Nächster Halt war ein Dorf namens Senaru am Fuss des Vulkans Mt. Rinjani, der höchsten Erhebung auf Lombok. Von diesem Dorf gelangt man in etwa 20 Min. Fussmarsch zum höchsten Wasserfall der Insel, dem Sindang Gila. Der Weg dorthin ist eine sportliche Angelegenheit aber jeder ohne Beschwerden beim gehen, sollte das alles easy bewältigen können. Der Wasserfall ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel, sowohl für Einheimische als auch für Touristen. Dennoch ist man als Touri klar in der Unterzahl. Man kann sich unter diesem etwa 80m hohen Wasserfall erfrischen oder einfach im natürlichen Pool baden. Robby und ich zogen es vor trocken zu bleiben und das Treiben fotografisch zu dokumentieren. Eine riesen Attraktion waren Onkel und Bernhard in Badehose bzw. beim Umziehen. Die ganzen Kinder haben sich totgelacht. Auch Digitalkameras sind ein sehr nützliches Gerät um Interesse zu wecken und Spässchen zu treiben. Für die Kids ist es immernoch ein Wunder sich sofort auf dem Display abgebildet zu sehen.
Nach dem Rückweg haben wir in einem kleinen Restaurant in Senaru noch eine tolle Aussicht in Richtung Berg und auf der anderen Seite Richtung Meer genossen bevor es weiter ging. Zu Mittag hatten wir ein Lunchpaket, das wir an einem Bergfluss aßen. Wir sind dann noch weiter über die Insel gefahren und haben noch Reisterassen und den höchsten Pass der Insel gesehen. Zum Abschluss waren wir noch am Pura Lingsar, einem hinduistischen Tempel in der Nähe von Mataram, bevor wir zum Abendessen wieder in unser Hotel gebracht wurden.
Zur Entspannung haben wir uns auch im örtlichen Beauty- und Massagesalon mal ordentlich durchkneten lassen (nein, nicht so! ;-) Dabei haben wir auch die lokale Königin der Nacht, Rina Morgan (unsere Miss Armpad), kennengelernt, die den Salon betreibt. Wir stellten uns als Hyronimus, Cornelius, Kurti und Toni vor. Sie "lockte" uns wieder einmal in die Marina Bar wo am Abend eine "ganz tolle Band" spielen würde. Nach dem Essen sind wir auch dorthin wo dann die wohl angesagteste Band der Insel spielte, aber für das westliche Ohr doch nicht wirklich die richtigen Töne anschlug. Man kann ihr zwar nicht absprechen Stimmung gemacht zu haben, aber es tanzten nur die Einheimischen und wir sollten mittanzen. So kam es das Bernhard und ich dann doch von Rina zum Tanz aufgefordert wurden, allerdings nicht weiter auf ihre Interessebekundungen eingingen...Da wir nicht mehr jeden Tag hin und her fahren wollten, hatte uns George vorgeschlagen doch ein paar Tage unten zu bleiben, was uns nur recht war. Ganz in der Nähe hatte er uns eine traumhafte, aber total abgelegene Unterkunft besorgt, nämlich das Bola Bola Paradis, wo wir die kommenden Tage dann verbringen sollten.
Ziemlich müde ging es am nächsten Tag wieder nach Sekotong zum Tauchen. An der Basis angekommen haben wir erstmal Käffchen getrunken und eine Kleinigkeit gegessen. Dabei fiel uns ein Lombok Touristenheftchen in die Hände. Beim durchblättern stiessen wir auf... Na rate mal! Eine Story über Rina! Da mussten wir doch herzlich lachen, denn darin stand geschrieben, das sie der Star der Insel ist und dies "über Nacht" geschafft hatte (fragt sich womit). Dabei klang es so als hätte sie selbst den Text verfasst. George entlockte unser Gelächter nur einen Kommentar: "Ach, ihr kennt die auch schon?"
Erstmals konnten wir Nitrox tauchen, da 3 von uns vor dem Urlaub den EAN-Kurs gemacht hatten. Leider hatte Onkel ihn nicht und so haben wir es so gemacht, das einer Luft tauchte, da wir sonst nicht die Möglichkeit gehabt hätten in den üblichen Buddy-Teams zu tauchen. Wie schon gesagt, das Tauchen war leider nicht optimal, aber alles in allem gut. Die Sicht war meistens eher eingeschränkt und an den Magneten konnten wir aufgrund der Witterung leider überhaupt nicht fahren. Das Beste waren, und das ist eine Besonderheit, die "Exploration Dives". Das sind TG die an vorher unbetauchten Plätzen durchgeführt werden. An einem der Tage stand die Erkundung solcher Plätze an und so fuhren wir ein Stück Richtung Norden. Ausser unserem Boot waren nur einige Fischerboote in der Gegend.
Ab ins Wasser und sofort konnten wir feststellen, das das Wasser hier oben ganz anders war als um Sekotong. Superklar und auch etwas mehr Strömung. Dafür war es relativ arm an Korallen und sonstigem Bewuchs da grosse Flächen einfach aus Sand bestanden. Allerdings konnte man um die ganzen Felsen viel Kleintier und Schnecken entdecken die uns teilweise nicht bekannt waren. Dummerweise haben wir uns alle soviel mit umhergucken beschäftigt, das wir uns letztendlich aus den Augen verloren hatten. Ich jedenfalls konnte Robby nicht mehr entdecken und hängte mich so an George und einen weiteren Taucher dran. Als wir aufgetaucht waren konnten wir die anderen erst gar nicht sehen, da Wellengang war, aber nach ein paar Minuten hatten wir sie entdeckt. Dafür war das Boot weit und breit nicht zu sehen. Als wir alle beieinander waren musste ich mir natürlich erstmal was anhören weil ich Robby verloren hatte, aber auch eine Story, das die Jungs beim Safety Stop eine Explosion in unmittelbarer Nähe erlebt hatten. Daraufhin waren sie sofort aufgestiegen. Wieder einmal diese Dynamitfischer... Komischerweise hatten wir anderen 3 diese Explosion nicht vernommen...
Der zweite Exploration Dive sollte unvergesslich werden. Warum erfahrt ihr gleich.
Nach der Oberflächenpause sind wir ins Wasser gesprungen. Ich war, wie meistens, der letzte im Wasser und die anderen waren schon beim Abstieg als ich langsam absank. Wenige Augenblicke später vernahm ich einen Lärm, der sich anhörte wie ein Boot über mir. Auf dem Rücken tauchend konnte ich aber keins sehen, der Lärm aber war noch da. Um mich herum war auch nix weiter weswegen ich mich entschied zu Robby vorzustossen, der noch nicht so tief war. Bei ihm angekommen signalisierte ich ihm, das etwas nicht stimme und er entdeckte sofort, das ein Schlauch der ersten Stufe abblies. Inzwischen hatten die anderen, die bereits unten waren, bemerkt das bei uns etwas nicht in Ordnung war. Robby war ruhig, genauso wie ich, und wir stiegen dann langsam auf. Ich wollte noch einen Safetystop einlegen, da kein Grund zur Hektik bestand. Das machten wir dann auch, bevor wir dann komplett aufstiegen. Nach etwa 5 Min. war der TG beendet. So schnell kann es gehen, bei einem TG den Buddy verloren und beim anderen ihn schon dringend gebraucht. Seitdem ist in der Nähe bleiben oberstes Gebot! Was war passiert? Der Schlauch zwischen erster und zweiter Stufe war porös und hat unter dem Druck dann irgendwann aufgegeben.
Eines Abends nach unserer Rückkehr aus dem Süden, wollten wir essen gehen und es war schon den ganzen Tag über bewölkt als es zum Zeitpunkt, da wir essen gehen wollten, derart zu regnen begann, dass die Strassen ziemlich schnell 5-10cm unter Wasser standen. Mit unseren Thailändischen Sicheheitsschuhen war das eigentlich kein Problem aber schon krass wie es da runtermachte. Nicht einmal die Schirme konnten viel dagegen ausrichteten. Erstmal mussten wir Geld holen und jedesmal waren wir Millionär als wir vom Automaten kamen, da 100 Euro etwa 1,3 Mio. Rupien sind. Nach dem Essen sind wir wieder los, feiern. Zuerst in einer Bar wo eine Band Wunschmusik spielte. Zur allgemeinen Erheiterung trafen wir auch Mrs. Armpad wieder und, Gott sei Dank, liess sie mich in Ruhe und betrieb angestrengt Konversation mit einem der Jungs. Weiter ging es dann ins Marina wo wir weiterfeierten. Auf dem Weg heim wollten wir noch im örtlichen Kiosk Getränke holen als Robby und Onkel noch eine Bar entdeckten, oder vielmehr hörten. Bevor ich schauen konnte waren die beiden weg und auch Bernhard tänzelte ihnen schon hinterher. Als ich näher kam, sah ich, das die Menschenmenge, die sie verschluckt hatte, alles Kerle waren und der Laden "Sugar Box" hiess… Ich also erstmal kehrt gemacht, in der Hoffnung sie würden schnell merken, das der Laden nicht das sei was sie dachten… Nix war's! Ich also hinterher und wurde schon "euphorisch" von den Stammgästen empfangen. Die Jungs hatten auch schon Anschluss gefunden und waren bester Laune, nicht nur wegen der gesamten Situation sondern auch wegen des Schauspiels das sich uns auf dem Podest bot. Man muss sich einen Laden von etwa 30qm vorstellen der komplett in rosa Licht getaucht ist und wo nur total überdrehte Schwule feiern. Auf dem Podest hüpften 2 Jungs, oder vielemehr ein Junge und ein "Mädel" rum und machten eindeutige Bewegungnen und Zeichen, wenn ihr wisst was ich meine. Ich musste unwillkürlich anfangen zu lachen, da auch neben mir die Jungs von den Stammgästen in Beschlag genommen wurden und auf einmal doch gehen wollten. Da bestellte ich mir aber erstmal noch einen...
Der vorletzte Abend hatte noch einen Lacher, an den ich mich spontan erinnern kann, parat. Wir wollten mal wieder essen gehen, aber einen anderen Laden aufsuchen, nämlich das sehr zu empfehlende Cafe Alberto. Der Fussmarsch dorthin dauert etwas länger, weswegen wir eine Kutsche nehmen wollten, die wir die Tage zuvor immer abgeschlagen hatten. Dies hatte zwei Gründe. Erstens hatten wir es nie weit zu laufen und zweitens waren diese Pferde eigentlich nur alte Klepper, die derart ausgemergelt waren, das wir ihnen eigentlich nicht zumuten wollten uns zu schleppen. Ok, wie auch immer, diesmal sollte es sein und wir teilten uns auf, da jede Kutsche nur 2 Mann aufnimmt. Ich rein und das Pferd schon angelupft. Hui, das war schon knapp sollte aber nur ein Vorgeschmack sein auf das was noch passierte. Das Pferd musste vom Kutscher am Boden gehalten werden und wir mussten während der Fahrt zwischen dem Pferd und der Achse sitzen damit der Hebeleffekt nicht in einem Katapult endete… ;-) Die anderen schon grölend vorneweg gefahren als wir an einen Hang kamen. Unser Kutscher hielt an und wartete bis sich die Kutsche der anderen hochgequält hatte. Dann nahm er Anlauf, das man meinen konnte der Klepper fiele auseinader und schon ging es bergauf. Auf halber Strecke dieses ca. 50-70m Anstiegs machte das Pferd schlapp und konnte uns nicht mehr ziehen. Wir beendeten daraufhin das Trauerspiel, obwohl der Kutscher uns von der Kuppe an weiterfahren wollte und gaben ihm Geld damit er das Tier mal ordentlich füttere. Eigentlich eine ziemlich üble Sache was dort mit den Tieren passiert, aber wenn man nicht fährt, unterstützt man sie auch nicht…
In unseren Urlauben spielen wir in unserer freien Zeit gern Skat. Dabei schreiben wir die Punktestände einfach über den ganzen Urlaub fort. In jenem Jahr war es so gewesen, das Bernhard ungewöhnliches Pech hatte und mit riesen Abstand verlor. Selbst vor dem Abflug am Flughafen hat er derart Pech gehabt, das er nicht einmal eine Tageswertung gewinnen konnte und entsprechend schlecht gelaunt war. Deswegen galt es dieses Kapitel ganz schnell zuzuschlagen und die Endabrechnung zu machen.
Kulturell sind beide Inseln auch zwei Welten. Auf Bali dominiert das hinduistisch geprägte Leben, auf Lombok wirkt alles viel ursprünglicher und weniger spirituell.
Terima kasih, Lombok.
1 Kommentar:
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