Im noch fast unberührten Nordwesten Balis finden sich einige der schönsten und besterhaltenen Tauchspots der Insel. Neben dem Naturreservat der Nachbarinsel Menjangan findet sich weiter westlich ein Spot, der Makroliebhabern das Herz höher schlagen lässt. Secret Bay ist ein Platz, der in einer Bucht am nordwestlichsten Zipfel Balis liegt und fast nur einen Steinwurf vom Hafen der Stadt Gilimanuk, von wo aus die Fähren nach Java auslaufen.
Nach alledem was ich bisher gelesen hatte, konnte ich mich auf kühles Wasser und mitunter trübe Sicht einstellen. Weiter erwartete ich viel Müll in dem sich die Meeresbewohner ansiedeln.
Mit diesen Vorstellungen und Erwartungen fuhr ich also mit meinem Guide Harry an die Bucht. Wir waren nicht die ersten und der Name wurde irgendwie ad absurdum geführt. Jedoch darf man sich nicht irreleiten lassen, denn die Massen tauchen woanders, somit ist der Spot zwar kein Geheimnis mehr, aber man muss nicht allzuvielen Tauchern unterwasser begegnen.
Nachdem wir uns fertiggemacht hatten, ging es ins Wasser, und siehe da: die erste Überraschung. Das Wasser war zwar, mit etwa 22°C, wie erwartet kühl, aber die Sicht war hervorragend. Nichts von trüber Suppe. Wir hatten Sichtweiten von bestimmt 15-20m und mit der Sonne von oben boten sich natürlich schöne Bedingungen zum fotografieren.
Getaucht wird in Tiefen von bis zu 10m, allerdings ist man meist eher im 4-7m Bereich unterwegs. Als erstes steuerte uns Harry zu einer Boje, und dann weiter zu einem kleinen Wrack, das mir fast die Sprache verschlug. Es wirkte wie ein Heuschreckenschwarm der sich um die Überreste des Bootes versammelte, und selbst beim Näherkommen veränderte die Wolke kaum ihre Position. Die Fische waren stationär und rührten sich kaum von der Stelle. Man konnte verschiedenste Fische erkennen: Kardinalbarsche unterschiedlichster Art waren in der Überzahl, aber auch einen Anglerfisch haben wir entdeckt, einen Flachwurm usw.
Der Boden, auf dem ich, wie gesagt, viel Müll erwartete, war aber mehr von Salatalgen bedeckt, was schon beängstigende Ausmaße annahm. Selbst der Müll, den es dort auch gibt, war fast schon komplett davon überwuchert. Dies war wohl nicht immer so, wie Harry mir erzählte. Es hat in den vergangenen Jahren jedoch stark zugenommen. Warum, konnte er mir aber nicht erklären.
Während ich immer am knipsen war, zog Harry schon weiter um mir weiter Exoten zu zeigen. Auf unserem Weg durch die Bucht, sahen wir noch eine ungemeine Vielfalt an kleinen Fischen, die hier ein relativ geschütztes Habitat gefunden haben. Ich nehme mal an, das die geringe Tiefe größere Fressfeinde eher abhält und sie sich deshalb ziemlich ungestört entwickeln können.
Anfangs erzählte mir Harry, das es fünf Highlights gibt, die man dort reltiv sicher sehen kann: Anglerfische, Seepferdchen, Seeschlangen, Finger Leierfische (Dragonet) und verschiedene Schnecken. Bis auf die Schlange haben wir auch alles gesehen, und noch einiges mehr.
Der Spot ist wirklich einen Besuch wert, und ich denke das ein Nachttg noch viele weiter Kuriositäten ans "Tageslicht" fördert. Er ist sogar überraschend schön, was ich nicht unbedingt erwartet hätte. Allerdings sollte man auch mal einen weiteren Spot besuchen, der wirklich noch Geheimtippstatus genießt: PJ. Doch davon erzähle ich ein anderes Mal.
Für einen ausführlichen Bericht über unsere Reise, empfehle ich den Besuch unseres Blogs: Join our journeys.
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