Samstag, 13. Februar 2016

Lamakera - Indonesien Indonesia

Es gibt Orte auf der Welt, die der Inbegriff für Ausrottung, Quälerei und tausendfaches Leid an der Tierwelt geworden sind. Orte wie Taiji, Carloforte oder einige Färöer Inseln fallen mir spontan ein und das Töten geht dort immer weiter weil es Tradition ist und was weiss ich was…
Lamakera ist ein Dorf auf der indonesischen Insel Solor. Eigentlich ist es wirklich ziemlich klein und auch unbedeutend, wenn da nicht eine Besonderheit wäre, die diesen Ort ins Bewusstsein der Außenwelt gerückt hat. Die Männer des Ortes sind fast ausschließlich Fischer und spezialisiert auf eine Beute: Mantas! Sie jagen sie schon seit langer Zeit und vor den heutigen Fischern waren schon ihre Väter und Großväter auf dem Meer um die Rochen zu fangen. Gejagt wurde zum eigenen Konsum und um ein wenig Geschäft mit den Nachbardörfern zu betreiben. In den letzten Jahren aber tauchten Leute auf, die viel Geld boten für die Mantas und auch mehr kaufen wollten als es bis dato üblich war. Und so fingen die Fischer an systematisch Mantas zu jagen und die Ausbeute zu steigern.
Die Fremden zahlten gut, wenn sie auch überwiegend nur an einem Teil des Mantas interessiert waren: den Kiemenplatten. Es sind Zwischenhändler für Anhänger fernöstlicher Medizin, die in diesen Kiemenplatten wieder einmal ein Allheilmittel für eine ganze Latte von Krankheiten und Fehlfunktionen im menschlichen Körper sehen.
Es sprach sich also rum, dass in Lamakera auf einmal viel mehr gefischt wurde als wirklich benötigt, und so erlangte die Weltöffentlichkeit Kenntnis von dem Treiben einiger dunkler Mächte, die redliche Fischer für ihre Geschäfte missbrauchten.
Lamakera bzw die Gegend um das Dorf ist gesegnet mit einem hohen Vorkommen von Mantas und Mobulas. Sie kommen dort so zahlreich vor, wie nur an wenigen anderen Orten auf der Welt. Dies liegt an der Lage des Ortes, an der gleichnamigen Meerenge, die die Savusee mit der Bandasee verbindet und Wanderweg von diversen pelagischen Fischen und Säugern, von Mantas bis Walen, ist. Bis vor wenigen Jahren haben die Menschen und Tiere auch in einem guten Gleichgewicht gelebt. Doch die erhöhte Nachfrage und die damit verbundene gestiegene Fangquote hat dieses Gleichgewicht empfindlich gestört.
Schon seit einigen Jahren wurde nach Möglichkeiten gesucht das Abschlachten zu verhindern und Alternativen aufzuzeigen, doch erst mit der Entscheidung der Indonesischen Regierung die Hoheitsgewässer komplett als Schutzgebiet zu deklarieren und die Mantas unter besonderen Schutz zu stellen, bekamen Tierschutzorganisationen den rechtlichen Rahmen um aktiv zu werden. So wurde mit Hilfe von diversen Stiftungen und Hilfsprojekten die Bevölkerung in vielerlei Hinsicht geschult und es wurden Möglichkeiten aufgezeigt wie man mit lebenden Mantas mehr erreichen kann. So wurde die lokale Bevölkerung über nachhaltige Fischerei informiert, sowie die Fischer als Ranger und Führer ausgebildet. 
Langsam nimmt die Idee, die Region in Richtung Ökotourismus zu entwickeln, Gestalt an und die ersten Abenteurer haben dieses abgelegene Gebiet bereits besucht. 
An Lakamera kann man sehen, wie mit nachsichtiger Hilfestellung und dem Respekt vor den Menschen eine gute Lösung für vielerlei Bedürfnisse gefunden werden kann. Bleibt zu hoffen, dass dieser Weg auch in Zukunft beschritten wird und die Bevölkerung, sowie die Fauna von den neuen Prioritäten der Gesellschaft profitieren werden.




Weitere Informationen findet ihr hier:

Wildaid
Mantatrust
Mantarayofhope

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