Es gibt Orte auf der
Welt, die der Inbegriff für Ausrottung, Quälerei und tausendfaches
Leid an der Tierwelt geworden sind. Orte wie Taiji, Carloforte oder
einige Färöer Inseln fallen mir spontan ein und das Töten geht
dort immer weiter weil es Tradition ist und was weiss ich was…
Lamakera ist ein Dorf
auf der indonesischen Insel Solor. Eigentlich ist es wirklich
ziemlich klein und auch unbedeutend, wenn da nicht eine Besonderheit
wäre, die diesen Ort ins Bewusstsein der Außenwelt gerückt hat.
Die Männer des Ortes sind fast ausschließlich Fischer und
spezialisiert auf eine Beute: Mantas! Sie jagen sie schon seit langer
Zeit und vor den heutigen Fischern waren schon ihre Väter und
Großväter auf dem Meer um die Rochen zu fangen. Gejagt wurde zum
eigenen Konsum und um ein wenig Geschäft mit den Nachbardörfern zu
betreiben. In den letzten Jahren aber tauchten Leute auf, die viel
Geld boten für die Mantas und auch mehr kaufen wollten als es bis
dato üblich war. Und so fingen die Fischer an systematisch Mantas zu
jagen und die Ausbeute zu steigern.
Die Fremden zahlten
gut, wenn sie auch überwiegend nur an einem Teil des Mantas
interessiert waren: den Kiemenplatten. Es sind Zwischenhändler für
Anhänger fernöstlicher Medizin, die in diesen Kiemenplatten wieder
einmal ein Allheilmittel für eine ganze Latte von Krankheiten und
Fehlfunktionen im menschlichen Körper sehen.
Es sprach sich also
rum, dass in Lamakera auf einmal viel mehr gefischt wurde als
wirklich benötigt, und so erlangte die Weltöffentlichkeit Kenntnis
von dem Treiben einiger dunkler Mächte, die redliche Fischer für
ihre Geschäfte missbrauchten.
Lamakera bzw die Gegend
um das Dorf ist gesegnet mit einem hohen Vorkommen von Mantas und
Mobulas. Sie kommen dort so zahlreich vor, wie nur an wenigen anderen
Orten auf der Welt. Dies liegt an der Lage des Ortes, an der
gleichnamigen Meerenge, die die Savusee mit der Bandasee verbindet
und Wanderweg von diversen pelagischen Fischen und Säugern, von
Mantas bis Walen, ist. Bis vor wenigen Jahren haben die Menschen und
Tiere auch in einem guten Gleichgewicht gelebt. Doch die erhöhte
Nachfrage und die damit verbundene gestiegene Fangquote hat dieses
Gleichgewicht empfindlich gestört.
Schon seit einigen
Jahren wurde nach Möglichkeiten gesucht das Abschlachten zu
verhindern und Alternativen aufzuzeigen, doch erst mit der
Entscheidung der Indonesischen Regierung die Hoheitsgewässer
komplett als Schutzgebiet
zu deklarieren und die Mantas unter besonderen Schutz zu stellen,
bekamen Tierschutzorganisationen den rechtlichen Rahmen um aktiv zu
werden. So wurde mit Hilfe von diversen Stiftungen und Hilfsprojekten
die Bevölkerung in vielerlei Hinsicht geschult und es wurden
Möglichkeiten aufgezeigt wie man mit lebenden Mantas mehr erreichen
kann. So wurde die lokale Bevölkerung über nachhaltige Fischerei
informiert, sowie die Fischer als Ranger und Führer ausgebildet.
Langsam nimmt die Idee,
die Region in Richtung Ökotourismus zu entwickeln, Gestalt an und
die ersten Abenteurer haben dieses abgelegene Gebiet bereits
besucht.
An Lakamera kann man
sehen, wie mit nachsichtiger Hilfestellung und dem Respekt vor den
Menschen eine gute Lösung für vielerlei Bedürfnisse gefunden
werden kann. Bleibt zu hoffen, dass dieser Weg auch in Zukunft
beschritten wird und die Bevölkerung, sowie die Fauna von den neuen
Prioritäten der Gesellschaft profitieren werden.
Weitere Informationen findet ihr hier:
Wildaid
Mantatrust
Mantarayofhope
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